Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen
ist.
»NEIN!«, rufen wir wie aus einem Mund.
Der Rasta-Typ schlappt zum nächsten Tisch weiter, und Bruce der Zweite sagt: »Deswegen mach ich mir Sorgen. Der Junge, der da drüben zwischen Naomi und Robin auf der Bank sitzt, ist zufällig der Hausdealer von fast allen Studentenwohnheimen der NYU.«
»Woher weißt du das?«
»Mein Mitbewohner letztes Jahr ist aus dem Wohnheim geflogen, weil er mit Zeug erwischt worden ist, das er von dem Typen da drüben zwischen Robin und Naomi gekauft hatte.«
»Niemals!« Ich betrachte mir kurz die Situation und teile ihm dann meine Schlussfolgerung mit: »Nein, da würde ich mir keine Sorgen machen. Naomi könnte vielleicht ein paar Drogenexperimenten nicht ganz abgeneigt sein, aber diese Robin aus Schenectady ist viel zu bieder und langweilig, um das bei Naomi durchgehen zu lassen.«
»Außer Robin versucht verzweifelt, aus ihrem biederen Leben auszubrechen.«
»So wie du das gerade getan hast?«
Ich meine das nicht als Beleidigung und er fasst es auch nicht so auf. Er lacht.
»So ungefähr«, sagt er. »Nur dass ich glaube, meine Verzweiflung hat sich vorher in Grenzen gehalten.« Er macht einen Spielzug und sagt: »Schach.«
Ich weiß nicht, warum, aber ich bin erleichtert, dass ich ihn nicht gekränkt habe. Doch die Situation ist für uns alle so schwierig, und deshalb möchte ich wissen, ob es das wert ist. »Liebst du ihn?«, frage ich Bruce den Zweiten.
Seine Hand wandert zwischen dem König und der Dame hin und her, während er überlegt, welchen Schachzug er machen und was er mir antworten soll. »Könnte gut sein«, sagt er.
Ich muss es wissen. »Und wie ist das so?«
Ich meine das mit der Liebe zwischen den beiden, nicht das mit dem Sex zwischen den beiden - darüber will ich wirklich nichts hören. Und er scheint mich instinktiv zu verstehen. Er antwortet mit einem glücklichen Leuchten in den Augen, nicht mit geilem Glanz, und schaut mich dabei an, wie nur ein Bruce den anderen anschauen kann.
»Es ist ein Wunder.« Er blickt nach unten, errötet leicht und tätschelt den Hund. Als er wieder aufschaut und unsere Blicke sich wieder treffen, fügt er hinzu: »Und es ist auch ein Schrecken. Wie ein richtiger Schock.«
Und instinktiv weiß ich, dass er damit die Liebe meint, nicht das Schwulsein. Stein umwickelt Papier.
Das Leuchten, das ich in den Augen von Bruce sehe, habe ich selber mit Naomi nie gespürt. Mit Naomi war es nie ein Wunder. Und auch kein Schrecken. Wahrscheinlich war es keine Liebe. Es war ein Auftrag. Eine Mission. Schere schneidet Papier.
Dann noch etwas. Bruce der Zweite sagt: »Es ist unglaublich toll und es macht Angst, aber Ely und ich würden uns beide viel wohler in unserer Haut fühlen, wenn die Sache mit Naomi nicht wäre.«
»Ach was«, sage ich schulterzuckend. »Sie kommt drüber weg.« Wie ich auch. Ich glaube ganz fest daran.
»Das hoffe ich. Aber es tut weh, mitzukriegen, wie verletzt sie ist. Ely und ich haben alles versucht, um das mit ihr wieder halbwegs hinzubiegen, aber sie will einfach nicht. Ich kann da gar nichts machen. Ich glaube, ich werde jetzt meine ganze Energie lieber darauf verwenden, mich bei Elys Müttern beliebt zu machen. Die scheinen mir eine nicht ganz so unbezwingbare Festung wie Naomi zu sein.«
Wahrscheinlich ist Fort Knox eine leichter bezwingbare Festung als Naomi.
Noch etwas muss ich wissen. »Haben Elys Mütter dich zum Sonntagsbrunch eingeladen?«
»Ja.«
»Dann hast du sie erobert.«
Er lächelt und reicht mir Zuckertörtchen zurück. Dann macht er seinen letzten Zug. »Matt. Und in einer Viertelstunde fängt mein nächster Kurs an.« Er steht auf.
»Du bist ein recht passabler Bruce, Bruce«, sage ich zu Bruce.
Er lächelt noch einmal. Ich sollte ihm zum Geburtstag das Designer-T-Shirt schenken, das Mom von einem ihrer vielen Shopping-Beutezüge von Bendel mitgebracht hat, um seine Garderobe mal ein bisschen schwuler einzufärben.
»Danke, Bruce«, sagt er. »Gleichfalls.«
Robin ()
FREUNDE
Und ich hab mich mit meinem Kumpel Gerald unterhalten und hab zu ihm gesagt, Stell dir vor, da ist dieses Mädchen, und das Komische ist, ich kann mit ihr richtig gut reden, ohne abzudrehen oder wegzudriften, also ich meine mental abzudrehen, und darauf er, Hey, ist doch super, und ich erzähl ihm, Yeah, ich kann ihr echt vertrauen, und ich weiß, dass sie wirklich auf mich steht und dass sie sich für die gleichen Filme interessiert und lauter solche Sachen, und darauf Gerald, Wo ist das
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