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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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Cocktail genommen und ihn mir ins Gesicht gekippt. Mannomann, ich hab echt schon ziemlich viel Bier abgekriegt in meinem Leben, aber das war vollkommen anders - nicht nur weil es ekelhaft klebrig war, es war der Meta-Schock für mich. Die Tat selber war schon schlimm genug, rein körperlich, aber dann war da noch viel existenzieller die Erkenntnis, es hat dir jemand gerade einen Cocktail ins Gesicht geschüttet, das hat mich total aus der Fassung gebracht. Ich hab fast geglaubt, sie würde auch noch das Glas nach mir schmeißen oder brüllen, Scheißkerl! Aber sie hat nur gesagt, Okay, das ist genug, und mich eine Sekunde lang mit ihrem Laserstrahl-Blick angeschaut, und in diesem Augenblick - puff! - hat es total gezündet. Sie war höllisch sexy, und sie war deshalb so höllisch sexy, weil sie überhaupt keine Ahnung hatte, dass sie es war. Ihre Hand hat gezittert, als sie das Glas auf dem Tisch abgestellt hat, und sie war genauso überrascht wie ich, dass sie mir gerade ihren Cocktail ins Gesicht gekippt hatte, aber ich wusste, sie würde das durchziehen, sie würde mit ihrer Wut aus der Bar rausstürmen, und ich konnte sie nicht zurückhalten, no way, und das hat mich traurig gemacht, weil ich gerade nicht nur die einzige richtige Freundin in meinem Leben verloren hatte, sondern auch noch das Mädchen, das ich plötzlich unbedingt haben wollte, unbedingt. Sie hat mich mit der Rechnung in der Bar sitzen lassen, was total unfair war, weil sie weiß, dass das ganze Geld aus meinen Drogendeals in mein Filmprojekt wandert (scheiß auf digital), aber ihr nachzuschauen, wie sie so wutentbrannt aus der Bar gestürmt ist, war jede überzogene Kreditkarte wert. Ich wusste, was ich als Nächstes zu tun hatte - ihr SMS schicken, sie anrufen, ihr E-Mails schicken, ihr viele Gelegenheiten geben, mich abzuweisen. Wenn ich sie leicht wieder rumkriegen könnte, wär es das nicht wert, denn dann wäre es genauso wie vorher. Aber wenn sie sich zur Wehr setzen würde - wenn es immer stärker zünden würde -, dann, ja dann, wär es etwas anderes. Ich hab sie also bombardiert und bin damit erst mal gegen eine Mauer des Schweigens gerannt. Ein gutes Zeichen. Dann hab ich eine zweite Angriffswelle gestartet, der ganze Es-war-so-bescheuert-von-mir-Scheiß. Was bewirkt hat, dass sie mir signalisierte: Hör auf damit. Also hab ich damit aufgehört. Ich hab meine eigene Schweigemauer hochgezogen, aber dafür gesorgt, dass eine Leiter für sie angelehnt blieb. Es musste sie nur jemand darauf stoßen, und das war der Punkt, an dem Naomi, die Herzensbrecherin, Naomi, das It-Girl, sexy Naomi, die allen den Kopf verdreht, ins Spiel kam. Wir hatten schon länger darüber gesprochen, mal zusammen einen Film zu machen, ich wollte ihr einfach nur durch die Straßen folgen, die Stadt mit ihren Augen sehen. Wie Reality-TV, nur real. Sie hat Star-Qualitäten - strahlend und irgendwie unnahbar, und was am wichtigsten für mich war, ich wusste, dass Robin und sie viel miteinander reden, vor allem seit Naomi ihren schwulen besten Freund verloren hat. Deshalb hab ich sie angerufen und gesagt, Hey, wir sollten uns mal treffen und sehen, ob wir das mit dem Film wirklich zusammen machen wollen, und es war ein Volltreffer, weil Naomi sofort gesagt hat, Du willst dich ja nur wieder bei Robin einschleichen, und ich hab zuerst abgewehrt, Nein, nein, nein - und dann hab ich so zehn Minuten gewartet und danach hab ich gesagt, Naomi? Was du da gesagt hast, du weißt schon. Über Robin. Und wenn es doch ein kleines bisschen wahr wäre? Und da hat sie gelacht und hat angeboten, mir zu helfen, und gemeint, ich hätte eine echte Chance, und mir gewünscht, dass wenigstens ich es hinkriegen würde. Absolute Freundschaftspunkte. Sie hat gesagt, Ich bin heute Nachmittag mit Robin im Park, komm doch einfach dazu und sag, dass du mit mir über den Film reden willst, und dann muss ich aus irgendeinem Grund weg. Sie hat mir sogar gesagt, dass ich das blaue Hemd anziehen soll, weil es das Lieblings-Hemd von Robin ist, und zuerst wollte ich antworten, Hey, ich hab ungefähr zwanzig blaue Hemden, welches denn?, aber das Coole daran war, dass ich dann plötzlich genau wusste, welches Hemd sie meint, weil ich immer schon gespürt habe, dass Robin dieses eine blaue Hemd besonders mag. Nur um auf der ganz sicheren Seite zu sein, hab ich Naomi noch gefragt, ob Robin sich mit jemand anders treffen würde, und eine Sekunde lang hat es sich angehört, als würde sie sich an ihrem

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