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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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Kaugummi verschlucken. Dann hat sie gesagt, das sei wohl kein Thema, aber es wäre auch egal, ich sollte einfach mein Bestes geben. Deshalb hab ich dann Gerald angeheuert, damit er für mich die Marihuana-Hotline managt, sodass ich ganz zufällig heute Nachmittag im Park mit Naomi und Robin zusammentreffen konnte. Als ich zu ihrer Bank komme, fängt Naomi einen ellenlangen Monolog an, dass sie mich schon die ganze Zeit wegen dem Film anrufen wollte, und ich konzentriere mich drauf, Naomi anzuschauen, werfe aber ab und zu verstohlene Blicke zu Robin rüber, und zwar so, dass sie es merkt, aber ohne zu merken, dass ich das absichtlich mache, damit sie es merkt. Ich hab Angst, dass sie aufsteht und geht, aber sie lässt mich deutlich spüren, dass ich derjenige sein sollte, der aufsteht und geht. (Natürlich redet Naomi pausenlos weiter, deshalb bin ich außer Gefahr.) Robin wirkt nicht glücklich, mich zu sehen, was ein schlechtes Zeichen ist, sie wirkt eher traurig, mich zu sehen, was wieder ein gutes Zeichen ist. Sie setzt ihr Ich-bin-nur-ein-einfaches-Mädchen-aus-Schenectady-Gesicht auf, aber mein Vater ist aus Albany, ich weiß, dass Schenectady eine Stadt ist, die auf Stahl gebaut wurde, und wenn Robin genauso ist, dann erwartet mich ein Kampf, wie ich ihn liebe. Naomi macht eine kurze Pause, als würde ihr plötzlich klar werden, wie peinlich die ganze Situation eigentlich ist, und für mich ist jetzt der Augenblick gekommen, in dem ich Robin direkt ansehen und ein kleinlautes, schüchternes Hallo sagen muss. Wie ein kleiner Junge, der damit signalisieren will, Hey, ich weiß, dass es falsch war, mit den Wachsmalkreiden auf dem Esszimmertisch rumzumalen, und es tut mir echt leid, ich schäme mich und bin traurig, dass du wütend auf mich bist, und ich war jetzt auch eine Stunde brav in meinem Zimmer, darf ich rauskommen - und alles ist wieder gut? Ich muss das gar nicht spielen, ich fühle mich wirklich so, weil es mich umhaut, sie plötzlich tatsächlich vor mir zu sehen und nicht nur an sie zu denken, es ist so unglaublich intensiv und spannungsgeladen, sie wirft mir Blicke spitz wie Dolche zu, aber sie schießt sie nicht mit solcher Wucht gegen mich ab, dass sie mich wirklich treffen, sondern sie fallen zwischen uns auf den Boden, und sie ist immer noch wütend, aber ich denk nur, Wie sie mich anschaut! Es ist so wahnsinnig sexy, wie ihre Augen glühen. Naomi starrt plötzlich auf irgendwas weiter weg, und Robin fragt, Was ist?, und Naomi antwortet, Ich glaub, ich seh Gespenster - da drüben sind die beiden Bruces! Was ich für genial halten würde, wenn ich gerade bekifft wäre, aber das bin ich nicht, weil ich mich bemühen muss, mein Bestes zu geben, und deshalb find ich es nur seltsam. Besser, ich geh jetzt, sagt Naomi, und Robin will auch aufspringen, aber ich sage, Bitte bleib noch ein bisschen, und es ist das erste Mal in meinem verdammten Leben, dass mir ein blödes Bitte wirklich weiterhilft. Naomi verschwindet, und Robin fragt noch mal, Was ist?, und ich bin nah dran, ihr zu sagen, Ich bin so in dich verknallt, dass es schon nicht mehr lustig ist. Ihr zu sagen, Ich weiß, dass du mich willst, aber ich will dich noch viel mehr. Ich will auch immer mein Bestes geben, denn jetzt hab ich einen Grund dafür. Und vielleicht hat es seinen guten Grund, dass es zwischen uns so lange gedauert hat, denn hätte ich schon mit dir schlafen wollen, als wir uns das erste Mal getroffen haben, dann wär es nie so ausgegangen. Ich hätte immer das Sagen gehabt. Aber jetzt bist du am Zug. Ich hab schon so viel gemacht, um dich dazu zu bringen, irgendwas zu machen. Du bist jetzt dran. Was wirst du machen? Das alles würd ich gerne sagen, aber in Wirklichkeit sage ich, Naomi sieht überall Bruces, und diese Antwort hat sie am allerwenigsten erwartet, sie findet das lustig, obwohl ich sie so enttäuscht habe, als ich ihr erklärt hab, dass ich ihr immer ein guter Freund bleiben will. Ich kann dich nicht mehr leiden, sagt sie zu mir. Und ich sage zu ihr, Das finde ich aber schade. Sie fragt mich, Warum, und diesmal geb ich ihr eine Antwort. Ich sage zu ihr, Egal ob du mich noch leiden kannst oder nicht, ich mag dich immer noch. Ich mag dich sogar sehr. Sie sagt, Du bist ein Scheißkerl. Und ich sage, Ja, aber ich bin dein Scheißkerl, wenn du mich haben willst. (Ich sage nicht zu ihr, dass ich auch ihr Freund sein will. Aber das will ich auch. Ja, das will ich.) Sie schnaubt wütend, und ich denke, Genauso seid ihr

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