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Narben

Narben

Titel: Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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bitte.«
    Nach zwei Minuten kam eine andere Frau an den Apparat.
    »Chris Faylen. Was gibt’s?«
    »Ich bin von der Stadtverwaltung in Malibu. Wir gehen unsere alten Akten durch. Sie werden hier seit einundzwanzig Jahren als vermißt geführt.«
    »Was?«
    Ich gab ihr das genaue Datum. »Eine Christine Faylen wurde von Shelley Anne Daniels und Lisa Joanne Constantino als vermißt gemeldet. Sie soll am Zuma-Strand verschwunden sein.«
    »Shelley und Lisa - mein Gott, das waren Zeiten. Und es steht immer noch in Ihren Akten?«
    »Leider ja.«
    Sie lachte laut und herzlich. »Unglaublich. Jedenfalls kann ich Ihnen versichern, daß ich noch lebe. Ich war drei Tage weg. Ich hatte jemanden getroffen - o wei, reden wir nicht davon. Jedenfalls, danke für den Anruf.«
    »Keine Ursache, Miss Faylen.«
    Ich versuchte es noch einmal bei den Bests.
    »Hallo?«
    »Mrs. Best?«
    »Ja?«
    »Mrs. Simon Best?«
    »Nein, Taffy Best. Wer spricht denn da?«
    »Ich rufe aus Kalifornien an. Ich versuche, Karen Best aufzutreiben.«
    Schweigen. Dann scharf: »Wer spricht da?«
    Ich merkte, daß irgendeine erfundene Geschichte hier fehl am Platz war.
    »Mein Name ist Dr. Alex Delaware. Ich bin Psychologe und arbeite gelegentlich für die Polizei in Los Angeles. Karens Name ist in einer Liste von verschwundenen Personen aufgetaucht, mit der ich beschäftigt bin.«
    »Beschäftigt? Wie?«
    »Wir prüfen nach, ob die Personen wiederaufgetaucht sind.«
    »Warum?« Die Stimme wurde immer angespannter.
    »Es könnte für einen anderen Fall wichtig sein, den wir im Moment bearbeiten. Mehr kann ich leider nicht sagen.«
    »Wie war noch Ihr Name?«
    »Delaware. Sie können Detective Milo Sturgis bei der Polizei in West-Los Angeles anrufen und nachfragen.«
    Ich gab ihr Milos Telefonnummer.
    »Warten Sie.« Sie legte den Hörer hin. Kurz darauf kam ein Mann an den Apparat.
    »Craig Best. Karen war meine Schwester. Was ist da los?« Ich wiederholte, was ich seiner Frau erzählt hatte.
    »Nein, sie ist nie gefunden worden. Geht es um irgendein Forschungsprojekt?«
    »Nein. Der Name Ihrer Schwester erscheint im Zusammenhang mit einem anderen Fall.«
    »Was für ein Fall?«
    »Jemand hier in Los Angeles erinnert sich, gesehen zu haben, wie eine junge Frau verschleppt wurde. Wir gehen Vermißtenanzeigen durch, die mit der Zeit und dem Ort zusammenpassen könnten.«
    »Jemand erinnert sich? Wieder so eine Geisterbeschwörung? Das haben wir nämlich schon hinter uns.«
    »Nein, es ist ein möglicher Zeuge, doch ich muß betonen, es ist alles noch sehr vorläufig und -«
    »Von welcher Zeit und welchem Ort reden Sie?«
    »Die Gegend von Malibu, Mitte August vor einundzwanzig Jahren. Ihre Schwester arbeitete in einem Restaurant namens -«
    »San Dollar. Davor war sie in Beverly Hills.«
    »Auch als Kellnerin?«
    »Ja, bei einem Chinesen. Sie hat dort gearbeitet, weil sie Schauspielerin werden wollte und dachte, sie würde so die richtigen Leute treffen. Gott weiß, an wen sie geraten ist. Sie denken, es war Karen, die Ihr Zeuge gesehen hat?«
    »Wir denken noch gar nichts, Mr. Best. Die Untersuchung steht noch ganz am Anfang. Es tut mir leid, wenn ich Sie -«
    »Untersuchung? Die Polizei in Malibu hat damals keinen Finger gerührt. Was untersuchen Sie denn?«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir ein paar Daten zu bestätigen?« Ich gab ihm Karens Größe und Gewicht durch.
    »Ja, das kommt hin.«
    »Blondes Haar?«
    »Na großartig! Steht das immer noch so in der Akte? Wir haben denen damals hundertmal gesagt, sie hätte es braun gefärbt in dem Sommer!«
    »Ist es nicht gewöhnlich andersrum? Ich meine, von Braun nach Blond?«
    »Das war ja gerade ihre Idee. In L. A. ist doch jeder blond. Sie wollte auffallen. Ihr Haar war absolut irre in der natürlichen Farbe. Meine Eltern sagten, sie wäre… Welche Haarfarbe hat denn Ihr angeblicher Zeuge gesehen?«
    »Die Erinnerung ist keineswegs klar, aber das Opfer soll langes dunkles Haar und lange Beine gehabt haben.«
    »Ja, Karens Beine! Alle sagten, sie sollte doch als Fotomodell arbeiten. - Mein Gott, kommt jetzt vielleicht endlich etwas heraus?«
    »Ich will Ihnen keine Hoffnungen machen. Wir tasten uns erst vor.«
    »Klar, natürlich. Worauf sollten wir auch hoffen? Sie ist tot, das habe ich schon vor Jahren akzeptiert, aber mein Vater… Sie dachten sicher, Sie würden ihn an die Strippe bekommen, nicht wahr?«
    »Glaubt er, sie lebt noch?«
    »Ich weiß nicht, was er heute denkt, aber ich weiß, er ist

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