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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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friedvoll anmutendes Gesicht zu grotesken Grimassen zu verzerren. Die Faszikulationen griffen rasch auf ihren gesamten Körper über, erfaßten ganze Muskelpartien, und innerhalb weniger Minuten steigerten sie sich zu heftigen Gliederspasmen, die Gails willenlosen Körper ruckartig hin und her schüttelten. Immer wieder prallte ihr Kopf mit voller Wucht gegen die harten Kacheln und die Badewannenarmaturen, was ein besonders häßliches Geräusch erzeugte. Trent zuckte bei jedem Schlag unwillkürlich zusammen.
    Er wich zurück, regelrecht eingeschüchtert von der ungeheuren Wirkung der Droge. Der Effekt war wahrlich furchteinflößend und ekelerregend, erst recht, als Gail plötzlich ihren Darminhalt in die Badewanne entleerte. Trent wandte sich angewidert von dem gräßlichen Schauspiel ab und floh ins Wohnzimmer.
    Vorsichtig öffnete er die Tür zum Flur und spähte ins Treppenhaus. Zu seiner Erleichterung war niemand zu sehen. Er schlüpfte hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Auf Zehenspitzen huschte er zur Treppe und hastete hinunter zum Erdgeschoß. Unten angekommen, zwang er sich zu einem ruhigen und lässigen Schritt, wie jemand, der noch auf einen kleinen abendlichen Bummel geht. Er wollte ganz sicher sein, daß er in keiner Weise Aufmerksamkeit erregte.
    Nervös und verwirrt bog er nach rechts in die Beacon Street und schlenderte zurück zum Bull Finch Pub. Er konnte nicht verstehen, warum er sich so unruhig fühlte. Er hatte damit gerechnet, daß ihn die Gewalt in Erregung versetzen würde, so, wie wenn er sich die Miami Vice -Wieder-holungen im Fernsehen ansah.
    Während er ging, versuchte er sich einzureden, daß Gail genaugenommen gar nicht attraktiv war. Eigentlich, sagte er sich, war sie sogar ziemlich häßlich. Das mußte der Grund sein, warum ihre Nacktheit ihn überhaupt nicht angetörnt hatte. Sie war viel zu dürr, hatte fast gar keine Brust. Wenn es eine Sache gab, der Trent sich sicher war, dann die, daß er nicht schwul war. Die Navy hatte das bloß zum Vorwand genommen, weil er mit den Ärzten nicht zurechtkam.
    Bloß, um sich sofort zu beweisen, wie normal er war, sprach Trent eine kesse Brünette an der Bar an. Sie war zwar auch nicht besonders ansehnlich, aber das war ihm egal. Während sie miteinander plauderten, bemerkte er, daß sie von seinem Körper beeindruckt war. Sie fragte ihn sogar, ob er Fitneßübungen oder Bodybuilding mache. Was für eine blöde Frage, dachte er. Jeder Mann, der etwas auf sich hielt, trainierte seinen Körper. Die einzigen Männer, die nichts für ihren Körper taten, waren diese schmalbrüstigen Schlappsäcke, mit denen er gelegentlich auf der Cambridge Street aneinandergeriet, wenn er auf Zoff aus war.
     
    Jeffrey brauchte nicht lange, um den Aufenthaltsraum der Chirurgie so sauber zu kriegen, wie er es seit Jahren nicht mehr gewesen war. Die Putzkolonne hatte einen Schrank auf dem Flur gleich vor dem Aufenthaltsraum. Darin fand Jeffrey einen Staubsauger. Er saugte nicht nur den Aufenthaltsraum, sondern auch den Diktierbereich und den Flur bis hinunter zu den Aufzügen. Danach nahm er sich die kleine Küche hinter dem Aufenthaltsraum vor. Er hatte immer gefunden, daß sie schmuddelig war. Es bereitete ihm richtig Spaß, sie sauberzumachen. Er reinigte sogar den Kühlschrank, den Herd und das Spülbecken.
    David war immer noch nicht zurückgekehrt. Als Jeffrey in den Umkleideraum kam, sah er, warum. Davids Arbeitsweise schaute so aus, daß er fünf oder zehn Minuten arbeitete und dann erst einmal eine fünf- bis zehnminütige Zigarettenpause einlegte.
    David schien gar nicht davon erbaut zu sein, daß Jeffrey in so kurzer Zeit so viel geschafft hatte. Er riet Jeffrey, es ein wenig langsamer angehen zu lassen, er würde sonst noch einen »Putzkoller« kriegen. Aber Jeffrey fand es nervtötender, herumzustehen und nichts zu tun, als zu arbeiten.
    Offenbar schon nach dieser ersten Kostprobe von Jeffreys Arbeitseifer und Tüchtigkeit hinreichend überzeugt, händigte David ihm einen eigenen Schlüsselbund aus und sagte ihm, er könne allein in den OP-Trakt gehen. »Ich bleibe hier und mach’ den Umkleideraum fertig«, sagte er. »Dann komm’ ich nach und helf dir. Fang im OP-Flur an. Vergiß auf keinen Fall, die große Tafel zu putzen! Das ist überhaupt das Allerwichtigste. Die Oberschwester kriegt immer fast einen Anfall, wenn wir vergessen, sie zu putzen. Danach mach einen der OPs, die heute abend benutzt worden sind! Die anderen müßten schon von der

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