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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Problem ist, daß der Einsatz jetzt höher ist. Und die Risiken ebenfalls. Vor allem, wenn O’Shea mich noch mal findet. Der Entschluß, herzukommen, ist mir sehr schwergefallen. Ich glaube, du solltest dir dein Hilfsangebot noch einmal überlegen.«
    »Unsinn«, erwiderte Kelly. »Ehrlich gesagt, als du heute vom Krankenhaus weggingst, hätte ich mir selbst in den Hintern treten können, weil ich dir nicht angeboten hatte, hier zu wohnen.«
    Jeffrey betrachtete forschend ihr Gesicht. Ihre Aufrichtigkeit war entwaffnend. Sie machte sich offensichtlich Sorgen um ihn. »Dieser O’Shea hat auf mich geschossen«, wiederholte er. »Zweimal. Mit echten Kugeln. Und dabei hat er gelacht, als ob er sich köstlich amüsierte - wie beim Truthahnschießen. Ich will nur sicher sein, daß dir das Ausmaß der Gefahr klar ist.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Aber es ist mir völlig klar«, sagte sie. »Mir ist außerdem klar, daß ich ein Gästezimmer habe und daß du einen Platz zum Schlafen brauchst. Tatsächlich werde ich sogar beleidigt sein, wenn du mein Angebot nicht annimmst. Also, abgemacht?«
    »Abgemacht.« Jeffrey konnte ein Lächeln kaum unterdrücken.
    »Gut. Nachdem das nun geregelt ist, sollten wir übers Essen reden. Ich wette, du hast den ganzen Tag noch nichts gegessen.«
    »Doch«, widersprach Jeffrey. »Einen Apfel und eine Banane.«
    »Wie wär’s mit Spaghetti?« schlug Kelly vor. »Die könnte ich in einer halben Stunde fertig haben.«
    »Spaghetti wären großartig.«
    Kelly ging in die Küche. Wenige Minuten später brutzelten Zwiebelwürfel und Knoblauch in einer alten Eisenpfanne.
    »Ich bin gar nicht mehr in mein Hotelzimmer zurückgegangen, als ich O’Shea los war«, erzählte Jeffrey. Er beugte sich über die Couchlehne, um Kelly in der Küche zu beobachten.
    »Na, das will ich aber auch hoffen.« Sie nahm ein Paket Rinderhackfleisch aus dem Kühlschrank.
    »Ich sage es nur, weil ich leider Chris’ Aufzeichnungen zurückgelassen habe - die du mir geborgt hattest.«
    »Nicht schlimm«, erwiderte Kelly. »Ich habe dir doch gesagt, ich wollte sie sowieso wegwerfen. Du hast mir die Mühe erspart.«
    »Trotzdem tut es mir leid.«
    Kelly öffnete eine Dose italienische Tomaten mit dem elektrischen Büchsenöffner. Über das Motorgebrumm rief sie: »Übrigens, was ich noch vergessen habe zu erzählen: Ich habe mit Charlotte Henning drüben im Valley Hospital gesprochen. Sie sagt, sie beziehen ihr Marcain von Ridgeway Pharmaceuticals.«
    Jeffreys Unterkiefer klappte herunter. »Von Ridgeway?«
    »Genau.« Kelly gab das Hackfleisch zu den Zwiebeln und dem Knoblauch. »Sie sagte, sie beziehen es von Ridgeway, seit Marcain als generisches Produkt auf dem Markt ist.«
    Jeffrey drehte sich um und starrte durch das Fenster in den dunklen Garten hinaus. Er war wie vom Donner gerührt. Die Voraussetzung, daß das Marcain im Memorial und im Valley Hospital vom selben Pharmahersteller stammte, war entscheidend für seine Kontaminationstheorie. Wenn das bei den Patienten Owen und Noble verwendete Marcain von verschiedenen Herstellern gekommen war, ließ sich die Theorie einer kontaminierten Charge nicht weiter verfechten.
    Kelly, die nicht merkte, wie ihre Neuigkeit auf ihn wirkte, mengte die Tomaten und ein wenig Tomatenmark unter das Rinderhackfleisch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Sie streute Oregano darüber, rührte das Ganze um und drehte die Gasflamme herunter, damit es köcheln konnte. Unterdessen setzte sie das Wasser für die Spaghetti auf.
    Jeffrey kam zu ihr in die Küche.
    Kelly spürte, daß etwas nicht stimmte. »Was ist los?« fragte sie.
    Jeffrey seufzte. »Wenn das Valley Hospital sein Marcain von Ridgeway bezieht, dann kann ich die Kontaminationsidee zum Fenster hinauswerfen. Marcain wird in verschlossenen Glasampullen geliefert. Eine Kontamination muß während der Herstellung geschehen.«
    Kelly wischte sich die Hände an einem Handtuch ab. »Könnte später nichts mehr zugesetzt werden?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Und wenn die Ampulle geöffnet ist?«
    »Nein«, sagte Jeffrey entschieden. »Ich öffne meine Ampullen selbst und ziehe das Medikament unverzüglich auf. Ich bin sicher, Chris verfuhr genauso.«
    »Na, aber eine Möglichkeit muß es doch geben«, meinte Kelly. »Du darfst nicht so leicht aufstecken. Das hat Chris wahrscheinlich getan.«
    »Um ein Kontaminans in eine Ampulle zu bringen, müßte man das Glas durchstechen«, sagte Jeffrey fast ärgerlich. »Das geht nicht. Bei Kapseln,

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