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Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Titel: Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
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ihm, was du erfahren hast. Mein Fest beginnt bald und hier findest du sowieso niemand.«
    »Aber wo ist Niku?« Ariane fasste Berenike an der Hand, ein Brezelverkäufer stieß mit ihr zusammen und lästerte. Gleichzeitig spürte Berenike einen Schlag in den Rücken. Nicht schon wieder …! Alles in ihr spannte sich an, während sie herumfuhr, zur Gegenwehr bereit. Ariane und ihre Geschichten! Jetzt sah sie selbst schon Gespenster.
    Sie erstarrte in der Bewegung. Was für Augen! Starr sahen sie unter einer Halbmaske hervor, kühl und unbewegt. In einer raschen Bewegung sprang sie auf den Verkleideten zu und riss ihm mit einer einzigen Bewegung die Maske herunter. Rote Blutspuren zogen sich über ein blasses Gesicht unter einer fast vollständigen Glatze.
    »Pfarrer Stettin!«, stöhnte Ariane auf. »Sie persönlich hier? So ist das also. Niku hat Sie wohl erwischt.« Sie zeigte auf die Verletzungen in seinem Gesicht.
    Stettin ballte die knochigen Fäuste. »Das kleine Aas! Es wird seine gerechte Strafe kriegen«, presste er mit unangenehm süßlicher Stimme zwischen den Zähnen hervor.
    Berenike machte den Mund auf, doch weiter kam sie nicht. Ohne jede Vorwarnung traf etwas Schweres ihre Kniekehlen. Sie knickte halb ein, fing sich im letzten Moment, schrie und krallte sich in den Angreifer. Sie hörte Ariane neben sich keuchen. Jemand warf sich auf die Journalistin, rempelte sie immer wieder an, bis sie taumelte. »Hören Sie auf!«, schrie Berenike. Eine Hand griff nach Arianes Tasche, riss daran.
    »Hilfe, Polizei!«
    Niemand reagierte. »… Doppelliter Bier«, grölten die Umstehenden.
    Berenike schlug nach der Gestalt, die sich an Arianes Tasche zu schaffen machte, taumelte wieder. Mitten in der Luft wurde ihr Arm festgehalten und auf ihren Rücken gedreht. »Auslassen! Hören Sie auf! Hilfe!«
    »… und an Doppelliter Bier saufen wir …«, sangen die Menschen, während die Musikkapellen weiterspielten.
    Stettin und der Mann neben ihm lachten leise und höhnisch, dass Berenike noch kälter wurde. Sie trat um sich, hörte Knochen krachen, Füße rutschen. Ihre Beine grätschten, ohne dass sie es wollte. Sie fiel – und war frei. Ein Klatschen, Schreie. Ariane. Sie war über Berenikes Bein gestolpert, knallte mit dem Hinterkopf gegen den Mast eines Verkehrszeichens.
    »Humtatata«, dröhnte die Musik, während rundherum Biergläser geschwenkt wurden.
    »Ariane?« Berenike kroch zu der Journalistin hinüber.
    »Berenike … wir hätten sie fast gehabt, ich bin sicher.« Ariane seufzte und rieb sich den Hinterkopf. »Blute ich?«
    »Lass mich sehen.« Berenike hob Arianes Haar, das nass und feucht war und sich weich anfühlte, wie Engelshaar zu Weihnachten.
    »Schaut okay aus, du wirst eine Beule bekommen, aber mehr nicht. Tut es sehr weh?«
    »Hmhm«, machte Ariane, und setzte sich auf.
    »Ist dir schlecht? Fühlst du dich schwindlig?«
    »Hmhm«, machte die Journalistin noch einmal.
    Ein paar ältere Frauen blieben stehen – jetzt auf einmal. »Weh getan?«, fragte eine.
    »In dem Getümmel kein Wunder«, meinte die andere.
    »Geht schon«, wimmelte Berenike sie ab. Ariane nickte.
    »Jetzt müssen wir auf jeden Fall die Polizei informieren.«
    »Ja.« Ariane griff nach ihrer Tasche. Eben vermischten sich die glitzernden Kostüme der Flinserln mit den weißen Gestalten des Trommelweiberumzugs. Die Geigen und die Trommeln spielten weiter, die Menschen riefen, Kinder lachten. Drüben im Kurpark wurde Bier gezapft.
    Ariane kramte in der Tasche. »Ich habe alles … wo ist es denn … ich habe alles auf Band. Aber … Mist.«
    »Was denn?«
    »Mein Aufnahmegerät ist weg. Ich habe es eingeschaltet.«
    »He, schaut’s nicht so traurig!« Ein Betrunkener rempelte sie an.
    »Verschwinde!«
    Der Mann taxierte Ariane von oben bis unten, und verschwand Richtung Grüner Kakadu.
    »Komm, Ariane, lass uns fahren. Wir rufen Jonas an und erzählen ihm alles.«
    Ariane atmete tief durch. »Vielleicht hast du recht. So machen wir’s.«
    »Obwohl ich mir wenig Hoffnung mache, dass jemand gefunden wird. Bei dem Trubel hier.«
    Ariane klopfte sich den Schnee von ihrem Mantel und kramte in der Tasche. »Wo hab ich den Autoschlüssel? Ach, hier. Aber, was ist das?« Sie kramte weiter, zog noch etwas aus ihrem Mantelsack. Verwundert sah sie das kleine Quadrat an. Ein Polaroid-Foto. Dass es sowas überhaupt noch gab!
    »Das … das ist ja Niku!«
    »Nackt.«
    Gemeinsam beugten sie sich über das Foto.
    »Und gefesselt.«
    »Wie die

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