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Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Titel: Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rieckhoff , Stefan Ummenhofer
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Schwenningen. Heinrich Berger, Fasnetverräter.«
    »Also ich kann mir darauf absolut keinen Reim machen«, meinte Müller achselzuckend.
    »I scho«, entgegnete der Chef der Spurensicherung. »Heinrich Berger war nit nur en erfolgreiche Bauunternehmer. Sie als Fasnetunkundige«, Winterhalter räusperte sich kurz, »könnet des jo nit wisse. Aber de Berger war nit nur eifach irgenden Mitglied in de Narrozunft.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Müller.
    »I beobacht des scho seit Jahre. Isch jo au überall in de Zeitunge zu lese. Wo immer de Berger auftaucht, do gibt’s Ärger.«
    Hauptkommissar Müller lehnte mit dem Ellbogen auf dem Kaminsims, wo altargleich lauter Fasnachtsreliquien aufgereiht waren: Kleine Skulpturen des Narros, des Butzesels und anderer Villinger Figuren standen dort. Über dem Kamin hingen kleine Radierungen mit Motiven der Villinger Altstadt. Offenbar war Berger besonders heimatverbunden gewesen.
    »Ich lese zwar Zeitung, Kollege Winterhalter, aber wo immer auch nur das Wort Fasnet oder Narro auftaucht, blättere ich sofort weiter. Klären Sie mich bitte auf!«
    »I kumm jo vo Linach und bin kon Villinger, aber Sie wisset jo, wie stur die hier sind …«
    Müller grinste zum ersten Mal an diesem Morgen.
    »Und ganz b’sonders wenn’s um d’ Fasnet goht. Und de Berger war in seller Hinsicht en richtige Hardliner. Er hät sich halt überall Feinde g’macht.«
    Müller wurde hellhörig. Winterhalters Ausführungen machten ihm Hoffnung auf eine schnelle Lösung dieses lästigen Falls.
    »Chef, kommen Sie mal?«, war von draußen die helle Stimme von Kriminaloberkommissar Brüderle zu hören. Müller folgte ihm, Kommissar Winterhalter schloss die Tür zum Wohnraum und versiegelte sie.
    Der Oberkommissar wies mit der Hand auf den steinernen Kellerboden, der einen großen roten Fleck aufwies. Daneben stand eine bunt bemalte Holzkiste, deren Deckel offen stand und den Blick auf Fasnetkleidung aller Art freigab – alles wirkte unordentlich und durchwühlt. Neben der Holzkiste lag ein hölzerner, mit Schnitzereien verzierter Narrosäbel, der an einer Stelle eine Delle aufwies. Vorsichtig hob Oberkommissar Brüderle den Säbel auf und zeigte auf die eingedellte Stelle – sie war rot gefleckt.
    »Ich denke, der Mord wurde hier und mit diesem Gegenstand verübt. Das dürften Blutspritzer sein«, erklärte Brüderle stolz.
    Hauptkommissar Winterhalter beorderte per Funkgerät ein paar Kollegen von der Spurensicherung in den Keller. Müller und Brüderle nahmen die steilen Kellerstufen in Richtung Ausgang. Für sie gab es hier vorläufig nichts mehr zu tun.
    Gerade als sie den Flur im Erdgeschoss erreichten, hörten sie ein leises Klappern und Schaben. Müller und Brüderle schauten sich verwundert an. Kamen die Geräusche etwa von oben? Nein, sie schienen aus dem Wohnzimmer zu stammen.
    War der Mörder etwa an den Tatort zurückgekehrt, hatte etwas vergessen oder wollte weitere Spuren verwischen?, schoss es Brüderle durch den Kopf, als er mit gezückter Waffe die Wohnzimmertür aufstieß.
    Während er eine geduckte Haltung einnahm, wanderte sein Blick durch das Zimmer. Von den unheimlichen Schemen an der Wand über den Kronleuchter und an den Erkerfenstern entlang …
    Moment, da war doch etwas?
    Ein Gesicht!
    Die Nase, die sich an der mit Eiskristallen überzogenen Fensterscheibe platt drückte, kannte er doch.
    Sie gehörte Klaus Riesle.
    Brüderle steckte die Pistole wieder in das Holster und lief auf den nun etwas erschrocken dreinblickenden Riesle zu.
    Dann öffnete er die Tür, die zum Garten führte. Offenbar hatte sich Riesle daran zu schaffen gemacht. Im grauen Licht des Schneetreibens erkannte Brüderle zwei weitere Gestalten. Beide waren kräftig gebaut. Die etwas größere könnte fast schon als korpulent bezeichnet werden. Hubertus Hummel – natürlich. Auch der andere Mann kam Brüderle bekannt vor. Richtig, Didi Bäuerle, fasnetverrückter Hausmeister.
    »Dürfte ich die Herren fragen, was sie hier treiben?«, fragte der Kriminaloberkommissar mit strenger Miene.
    »Wir wollten mal nach dem Rechten sehen«, antwortete Bäuerle wenig überzeugend.
    »So, so, Sie fühlen sich als Hausmeister wohl neuerdings auch für Privatobjekte zuständig.« Hinter dem Oberkommissar machte sich jetzt auch Hauptkommissar Müller bemerkbar. Er schob sich an Brüderle vorbei und baute sich vor den drei Eindringlingen auf.
    »Wir hatten doch gestern Abend Zunftball. Und Heinrich Berger hätte beim

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