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Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Titel: Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rieckhoff , Stefan Ummenhofer
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Liter Schweiß verlor …
    Immerhin stand demnächst die Hochzeit an.
    »Außerdem war Didi betrunken und hätte dich nur gestört«, argumentierte Hummel weiter.
    »Ommm«, ertönte es leise. »Ommm.«
    Martina überlegte. Trat ihr der Junior so in den Bauch, dass sie sich schon Geräusche einbildete?
    »Das ist deine Mutter«, erklärte Hummel mit verzweifelter Miene. »Irgendeine neue yogische Meditationsform, wenn ich es richtig verstanden habe.«
    Nun kam ein weiteres Geräusch hinzu. Der Villinger Narromarsch, allerdings in einer digitalisierten Version. Es gab wohl nur einen Menschen auf der Welt, der so einen Handy-Klingelton hatte.
    Martinas Ehemann in spe.
    Im Nebenzimmer klingelte es längere Zeit, ehe Didi aufwachte und reagierte. Hummel und Martina hörten ihn leise reden – allerdings nur, wenn Elke gerade keine meditativen Töne von sich gab.
    Martina machte sich Gedanken, in was sie da hineingeraten war. In wenigen Wochen würde der Nachwuchs zur Welt kommen. Anschließend war die Hochzeit geplant, was zweifelsohne auch eine Menge Stress bedeutete … Derzeit war Fasnet und ihr Lebensgefährte Didi von morgens bis nachts im Ausnahmezustand. Und sie saß hier mit ihrem überfürsorglichen Vater, der sogar auf den Arzt im Krankenhaus eifersüchtig gewesen war und bis jetzt nicht die Zeit gefunden hatte, seine Orientalinnenkleidung abzulegen. Währenddessen machte sich ihre Mutter zwar durchaus Sorgen um sie und ihr Kind, suchte aber vorwiegend sich selbst.
    Und dann schoss Martina noch etwas durch den Kopf: Ganz nebenbei sollte ich mich auch noch aufs Abitur vorbereiten.
    Ihr Vater riss sie aus ihren Gedanken. »In einer halben Stunde kommt die Hebamme, Schatz«, sagte er.
    Die Tür öffnete sich – ganz sacht. Didi Bäuerle schlurfte herein. Auch ihm sah man an, dass er nicht besonders viel und gut geschlafen hatte. Er strich sich verlegen über die Stoppelhaare.
    In der nächsten Minute vergewisserte er sich dreimal, dass es Martina wirklich immer noch »den Umständen entsprechend gut« ging, streichelte ihr fünfmal über den Bauch und ermutigte sie, noch etwas zu schlafen. Dann wandte er sich an seinen künftigen Schwiegervater: »Huby, komm, wir lassen Martina etwas allein.«
    »Nein.«
    »Hubertus, nur zehn Minuten!«
    »Und wenn das Kind jetzt kommt?«
    Didi schüttelte den Kopf. »Erstens wird’s wohl kaum jetzt kommen, und zweitens: Wenn es kommt, werde ich sicher nicht zulassen, dass du dich als ehrenamtliche Hebamme betätigst.«
    »Habe ich aber gelernt«, widersprach Hummel. »Auf dem Rettungshelferseminar, du weißt schon, beim Zivildienst.«
    »Hubertus, das ist fünfundzwanzig Jahre her, und du hast dein Wissen noch nie in der Praxis angewandt. Komm jetzt bitte«, sagte Bäuerle energischer.
    Müde schaltete sich Martina ein: »Bitte lasst mich mit meinem Kind alleine. Alle beide!«
    Bäuerle zog Hubertus in die Küche und schaltete das Licht an. Man hörte die Dusche – offenbar hatte Elke ihre Übungen beendet.
    »Klaus hat mich gerade angerufen«, sagte Bäuerle. »Ich weiß jetzt, warum Berger uns gestern auf dem Zunftball im Stich gelassen hat. Du weißt schon, Berger, einer der fehlenden Narros …«
    Hubertus versuchte sich gerade einen Kaffee zu kochen, was seiner Meinung nach nur er so richtig konnte, und zeigte sich deshalb nur mäßig interessiert. »Klaus. Aha«, murmelte er. Dann wanderten seine Gedanken wieder zu Martina.
    »Berger ist ermordet worden!«, rief Didi lauter als nötig. Auch ihm schien alles allmählich zu viel zu werden.
    Hubertus fuhr herum. »Ermordet? Und woher weiß das Klaus schon wieder?« Dann setzte er etwas beleidigt hinzu: »Und wieso ruft er mich nicht an?«
    »Weil du dein Handy ausgestellt hast und er wegen Martina nicht auf dem Festnetz anrufen wollte.« Didi ließ sich ermattet auf einen der stählernen Küchenstühle sinken. »Klaus hat es von einem der Kurier -Austräger erfahren. Du weißt ja, er nötigt halb VS, ihm alle Neuigkeiten immer sofort zukommen zu lassen. Der Austräger hat Berger vor zwei Stunden gefunden.«
    »Wo?«, fragte Hubertus.
    Didi Bäuerle schüttelte den Kopf. »Am Schwenninger Narrenbrunnen – und zwar in vollem Häs.«
    »Ein toter Villinger Narro in Schwenningen?«, fragte Hummel fassungslos.
    Bäuerle atmete tief durch. »Das gibt Ärger!«

6. NARRENMARSCH
    Hauptkommissar Müller stand kurz vor dem Tinnitus. Das ständige Pfeifen im Ohr trieb ihm allmählich die Zornesröte ins Gesicht.
    »Verdammt,

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