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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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will Arzt werden«, fahre ich fort. »Und Menschenleben retten. Und ich möchte eine zertifizierte Spezialistin für Brautkleider werden. Und Bräuten helfen, gut auszusehen. Praktisch sind wir ein und dieselbe Person.«
    »Jetzt machst du Witze. Aber ich meine es ernst. Einer der Gründe, warum ich gemerkt habe, dass ich nicht zu Chaz passe, sondern zu Pat, war die Erkenntnis, dass diese Frau und ich auf intellektueller Ebene kompatibel sind. Und ich fürchte, für Luke und dich gilt das nicht.«
    In meinen Augen brennen Tränen. »Heißt das, er ist klüger als ich? Nur weil er Dokumentarfilme mag und ich lieber ›Project Runway‹ sehe, diese Modelshow?«

    »Nein«, zischt Shari ärgerlich. »Was ich meine – er mag Dokumentarfilme, und dir gefällt ›Project Runway‹. Trotzdem seht ihr immer nur Medienmagazine. Um von Luke geliebt zu werden, erfüllst du alle seine Wünsche, statt ihm zu sagen, was du willst – und was du im Fernsehen schauen möchtest.«
    »Nein, das ist nicht wahr!«, fauche ich. »Wir sehen immer die Sendungen, die ich aussuche!«
    »Ach ja?« Shari lacht bitter. »Dass du ein ›Nightline‹-Fan bist, wusste ich gar nicht. Eigentlich dachte ich, du würdest eher für David Letterman schwärmen. Aber wenn du auf ›Nightline‹ stehst...«
    »Das ist eine sehr gute Sendung«, gehe ich in die Defensive. »Die schaut Luke sich gern an, damit er weiß, was auf der Welt passiert. Meistens verpasst er die Nachrichtensendungen, weil er so lange in der Bibliothek sitzt und studiert …«
    »Blick doch den Tatsachen ins Auge, Lizzie. Klar, du glaubst, du hättest deinen Märchenprinzen gefunden. Aber hältst du dich für den Typ einer Prinzessin? Nach meiner Ansicht bist du keine. Und Luke denkt sicher genauso.«
    »Was soll das denn heißen? Selbstverständlich bin ich eine typische Prinzessin. Nur weil ich meine Kleider selber mache, statt auf eine gute Fee zu warten, die mich mit Elfenstaub besprüht...«
    »Elizabeth?«
    Leider merke ich etwas zu spät, dass Roberta vor meinem Schreibtisch steht. Und sie sieht gar nicht glücklich aus.
    »Upsichmussschlussmachen«, sage ich hastig zu Shari
und lege auf. »Hi, Roberta.« Neben mir hat Tiffany die Füße vom Tisch genommen. Nun beschäftigt sie sich, indem sie eine Schublade öffnet und ihre diversen Nagellackfläschchen ordnet.
    Da ich erwarte, dass Roberta mir Vorwürfe macht, weil ich auf Firmenkosten private Telefongespräche führe, verblüffen mich ihre nächsten Worte. »Tiffany, es ist schon fast zwei. Würden Sie Ihre Schicht ein paar Minuten früher übernehmen, damit ich mit Elizabeth sprechen kann?«
    »Klar«, murmelt Tiffany und wirft mir einen verstohlenen Blick zu, der mich warnt: Jetzt geht’s dir an den Kragen. Prompt krampft sich mein Magen zusammen.
    Ich folge Roberta nach hinten zu ihrem Büro, vorbei an Daryl, dem Experten für Faxgeräte und Kopierer, der mich voller Mitleid mustert. Offenbar teilt er Tiffanys Meinung.
    Was soll’s? Wenn Pendergast, Loughlin and Flynn mich wegen eines einzigen privaten Telefonats feuern, müssten auch alle anderen Mitarbeiter rausfliegen. Oft genug habe ich Roberta mit ihrem Mann telefonieren hören.
    Bitte, lieber Gott, tu mir das nicht an, bitte ...
    In Robertas Büro angekommen, entdecke ich eine geöffnete New York Post auf dem Schreibtisch. Und das große Foto in der Mitte der zweiten Seite legt die Vermutung nahe, dass es vielleicht doch nicht um mein privates Telefongespräch auf Firmenkosten geht. Denn ich kann die Bildunterschrift lesen, obwohl ich die Buchstaben nur verkehrt herum sehe. »Robbenspecks mysteriöse neue Freundin.« Und das Foto zeigt, wie ich Jill und ihren Verlobten nach der Anprobe gestern Abend zu ihrer Limousine begleitet habe. Mein verkrampfter Magen fühlt sich wie eine zitternde Faust an.

    »Korrigieren Sie mich, wenn mir ein Irrtum unterläuft.« Roberta hält die Zeitung hoch. »Das sind Sie , nicht wahr?«
    Mühsam schlucke ich, und die Halsschmerzen, die Luke mit seiner Ankündigung einer »Investition in die Zukunft« so wunderbarerweise kuriert hat, quälen mich von Neuem. »Eh – nein.«
    Warum diese Lüge über meine Lippen kommt, weiß ich nicht. Aber sobald sie mir herausgerutscht ist, kann ich sie nicht mehr in meinen Mund zurückstopfen.
    »Das sind ganz unübersehbar Sie, Lizzie«, beharrt Roberta. »Dieses Kleid haben Sie gestern bei der Arbeit getragen. Und Sie können mir nicht erzählen, so etwas würde noch jemand besitzen.«
    »Oh,

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