Naschkatze

wirklich ganz versessen, nicht wahr?« Auf der Karaoke-Bühne wechselt der Zwerg von Abba zu Ashlee Simpson und erklärt, er habe mir meinen Freund nicht weggenommen, obwohl das alle glauben. »Das nimmst du tatsächlich ernst – das Happy End, die Reiskörner, das ganze Drum und Dran.«
    »O ja. Chaz, ich weiß, jetzt bist du traurig. Und das ist auch dein gutes Recht. Aber irgendwann wirst du wieder jemanden finden. Das verspreche ich dir. So wie’s mir auch passiert ist.« Vielleicht früher, als irgendjemand vermutet.
    »Nun, ich hoffe, du bildest dir inzwischen nicht mehr ein, du hättest eine Zukunft mit Mr. Waldtier.«
    Verblüfft starre ich ihn an. »Warum sollte ich daran zweifeln?« Als er die Augen verdreht, fauche ich ihn an: »Komm schon, Chaz, erzähl mir nicht wieder von diesem Pferd. Nur zu deiner Information – Lukes Studium verläuft sehr erfolgreich. Außerdem habe ich das Gefühl, er will unsere Beziehung auf eine neue Ebene befördern.«
    Chaz zieht die Brauen hoch. »Meinst du – einen flotten Dreier?«
    Entrüstet schmettere ich meine Faust mitten auf seine Baseballkappe. »Nein, er möchte mir was zu Weihnachten schenken – eine Investition in die Zukunft, hat er gesagt.«
    Jetzt ziehen sich seine Brauen zusammen. »Und was genau soll das bedeuten?«

    »Ganz einfach – er möchte mir einen Verlobungsring schenken. Was denn sonst?«
    »Also kauft er einen Ring? Davon hat er mir nichts erzählt.«
    »Kein Wunder – nach allem, was du eben erst durchgemacht hast. Glaubst, er würde mit seiner Verlobung prahlen, obwohl deine Freundin dich wegen einer Frau verlassen hat?«
    »Besten Dank, du verstehst es wirklich, einen armen Kerl aufzumuntern.«
    »Glaubst du etwa, du wärst der personifizierte Charme? Erinnerst du dich, wie du mir erzählt hast, Luke wäre kein Pferd, auf das du setzen würdest? Aber vielleicht siehst du das ja jetzt ein bisschen anders.«
    »Offen gestanden...« Chaz schüttelt den Kopf. »Nein. Eine Investition in die Zukunft könnte alles Mögliche bedeuten. Das muss kein Ring sein. An deiner Stelle würde ich mir keine Hoffnungen machen, Kindchen. Nichts für ungut – aber ihr verbringt nicht einmal die Weihnachtstage zusammen. Und du hörst trotzdem die Hochzeitsglocken läuten?«
    »O Chaz...« Bevor ich aufstehe, schaue ich eindringlich in seine Augen. »Ich weiß, Shari hat dir sehr wehgetan. Das finde ich unglaublich – obwohl’s ihr wirklich nicht leichtgefallen ist und sie immer noch darunter leidet. Aber im Ernst – nur weil deine Romanze nicht funktioniert hat, heißt das keineswegs, dass alle anderen Beziehungen genauso scheitern müssen. Sieh dich einfach nur um, such dir eine hübsche Philosophiestudentin, mit der du über Kant oder was auch immer diskutieren kannst. Dann geht’s dir bald besser.«

    Stöhnend greift er sich an den Kopf. »Eines Tages musst du mir in allen Einzelheiten schildern, was das für ein Leben auf diesem Planeten ist, auf dem du da wohnst. Das klingt nämlich großartig. Da würde ich dich gern mal besuchen.«
    Statt zu antworten, schenke ich ihm ein frostiges Lächeln. Während ich zur Tür gehe, stimmt der Zwerg seine Erkennungsmelodie an. »Don’t Cry Out Loud.«
    Hoffentlich befolgt Chaz diesen Rat.

    Lizzie Nichols’ Ratgeber für Brautkleider
    Make-up
     
    Viele Frauen lassen sich an ihrem Hochzeitstag von Profis schminken. Meistens ist das eine gute Idee – wenn sich ein Profi um das Make-up kümmert, hat die Braut eine Sorge weniger.
     
    Aber wenn eine Braut ein professionelles Make-up bevorzugt, kann sie an ihrem großen Tag so fremd aussehen wie eine Verwandte, die in einem Sarg liegt und von einem Leichenbestatter zurechtgemacht wurde. Passen Sie auf, dass Sie und Ihre Visagistin den gleichen Geschmack haben, was Farben, Intensität und Schattierungen betrifft, und wählen Sie einen dezenten Look. Gewiss, Sie wollen für die Fotos möglichst gut aussehen, aber auch natürlich und hübsch – für all die Gäste, die Sie aus der Nähe betrachten werden. Ein tüchtiger Profi kann beide Ziele erreichen.
     
    Ein paar Make-up-Tipps, die Sie beachten sollten:
     
    Ihr erstes Treffen mit der Visagistin sollte schon vier Wochen vor der Hochzeit stattfinden. Dann finden Sie genug Zeit, einen Look auszusuchen, der Ihnen beiden gefällt.
     
    Ihr Make-up sollte nicht so stark sein, dass Ihr Gesicht eine andere Farbe aufweist als Ihr Hals. Sorgen Sie für sanfte Übergänge!
     
    Am Hochzeitstag wird Ihr Gesicht glänzen,