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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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studieren?«
    »Um einen Laden zu führen, brauchst du etwas mehr als dieses Talent, alte Kleider zu verschönern«, bemerkt er trocken.

    »Ja, das weiß ich.« Ungeduldig schüttle ich den Kopf. »Aber das lerne ich bei Monsieur Henri – wie man ein eigenes Geschäft führt. Und ich glaube wirklich , ich bin bereit dafür – ich meine, für den nächsten Schritt in meiner Karriere. Oder es wird bald so weit sein, je nachdem, wie’s mit Jill Higgins’ Kleid klappt.«
    Luke runzelt skeptisch die Stirn. »Wie soll ein einziges Brautkleid so viel bewirken? Das begreife ich nicht.«
    Fassungslos halte ich die Luft an. »Machst du schon wieder Witze? Hast du schon mal was von David und Elizabeth Emanuel gehört?«
    »Eh...« Er zögert. »Nein.«
    »Die haben Prinzessin Dianas Brautkleid entworfen.« Irgendwie tut er mir ein bisschen leid. Über die Prinzipien der Biologie weiß er eine ganze Menge. Das studiert er in diesem Semester. Aber von populärer Kultur versteht er nichts.
    Okay, es ist in Ordnung, denn welche Kenntnis erwartet man denn von einem Arzt?
    »Mit einem einzigen Kleid sind sie weltberühmt geworden«, füge ich hinzu. »Wenn ich Jill Higgins auch nicht auf dieselbe Stufe wie Prinzessin Diana stellen will – hier in New York ist sie sehr prominent. Wenn sich herumspricht, dass wir ihr Brautkleid gestylt haben, ist das gut fürs Geschäft. Das ist alles, was ich sage. Da sie am Silvestertag heiraten wird, gibt’s sicher einiges Aufsehen. Also...«
    »Also werde ich dich nur selten sehen. Mach dir keine Sorgen, das verstehe ich. Und du hast recht, ich muss ohnehin für die Prüfungen lernen. Deshalb wirst du mich auch nicht so oft sehen. Ganz zu schweigen von meiner Reise nach Frankreich, in drei Wochen. Obwohl wir zusammenleben,
verbringen wir nur sehr wenig Zeit miteinander.«
    »Nur in den Nächten. Und dann sind wir bewusstlos.«
    »Okay, erst mal gebe ich mich mit dem zufrieden, was ich habe. Allerdings hatte ich gehofft, du könntest mir einen Teil deiner kostbaren Zeit opfern und einen Weihnachtsbaum mit mir kaufen.«
    »Einen Weihnachtsbaum?« Bis ich begreife, was das heißt, dauert es eine Weile. »Oh, du willst einen Weihnachtsbaum aufstellen?«
    »O ja. Obwohl wir an den Feiertagen nicht zusammen sind, dachte ich, wir sollten eine kleine private Feier veranstalten, bevor wir unsere Familien besuchen. Dafür brauchen wir einen Baum – vor allem, weil ich was ganz Besonderes für dich habe. Und das will ich an einen besonderen Platz legen.«
    Mein Herz schmilzt dahin. »Ein Weihnachtsgeschenk? O Luke, wie süß!«
    Aus irgendwelchen Gründen scheint ihn meine Reaktion in Verlegenheit zu stürzen. »Viel ist es nicht – eine Investition in die Zukunft...«
    Moment mal – hat er soeben gesagt, was ich glaube ?
    Eine Investition in die Zukunft ?
    Abrupt wendet er sich ab und geht in die Küche zurück. »Nun solltest du was essen. Deine Stimme klingt ziemlich heiser. Du darfst doch nicht krank werden. Immerhin musst du ein Brautkleid stylen!«

    Lizzie Nichols’ Ratgeber für Brautkleider
    Der große Abschied
     
    Traditionsgemäß wurden die Hochzeitsgäste mit Säckchen voll Reiskörner versorgt, die sie auf das frisch vermählte Paar warfen, wenn es den Schauplatz der Trauungszeremonie verließ (normalerweise eine Kirche). Der Reis bedeutet Fruchtbarkeit. Bewirft man das Brautpaar damit, so drückt man seinen Wunsch aus, es möge einer glücklichen Zukunft voller Wohlstand und Kindersegen entgegenblicken.
     
    Aber in den letzten Jahren hat die Verwaltung vieler Kirchen und anderer Gebäude, in denen Hochzeiten stattfinden, das Reisbombardement untersagt, mit der Begründung, die ungekochten Körner würden den Vögeln schaden, die sie aufpicken. In Wirklichkeit ist das ein Großstadtmythos. Viele Vogel- und Entenarten sind auf ungekochten Reis angewiesen, einen wesentlichen Bestandteil ihrer Nahrung.
     
    Das tatsächliche Problem ist die Gefahr, in die der Reis die Menschen bringt. Auf den harten Körnern kann man leicht ausrutschen. Und die Verwalter vieler Räume, in denen Trauungen vorgenommen werden, wollen Gerichtsprozesse vermeiden, indem sie diese kleinen Geschosse verbieten.
     
    Heutzutage ist Vogelfutter ein beliebter Ersatz für den Reis. Doch das kann Ihre Gäste genauso gefährden, da es einen rutschigen Untergrund bildet.
     
    Zudem bereitet es einige Mühe, die verstreuten Reiskörner, das Vogelfutter oder die Konfetti zu entfernen. Und wenn in einem Raum mehrere

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