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Naschmarkt

Naschmarkt

Titel: Naschmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Koschka
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total unabsichtlich meine Serviette fallen, und wenn er sie aufhebt, huch, stecke ich ihm mit einem Lächeln im Gehen meine Karte zu. Daheim werfe ich einen Blick auf die aktuellen Brautmodenkataloge und rufe alle meine Freundinnen an.
    B Ich fühle mich durchaus geschmeichelt, das teure Permanent-Make-up hat sich gelohnt! Ich lasse mir mein Getränk bezahlen, gebe ihm aber natürlich nicht meine Nummer, wäre ja noch schöner!
    C Welcher Fremde?
     
    3
.
 
Wieder einmal Urlaubszeit. Du bist Single und studierst die neuesten Reiseangebote. Wohin fährst du?
    A In einen Singleclub auf Fuerteventura, wo man andere Singles kennenlernt und mit ein wenig Glück verliebt und verlobt nach Hause zurückkommt.
    B Natürlich mit meinen Eltern in ihre Villa am Meer oder ihr Châlet in den Bergen. Sie zahlen alles.
    C Entweder nach London, Berlin oder Rom, ausgestattet mit dem dicksten Reiseführer, um dort ein gigantisches Kulturprogramm zu absolvieren und müde, aber bereichert, nach unzähligen Theater-, Museen- und Starbucks-Besuchen in den Alltag zurückzukehren.
     
    4
.
 
Es ist dein Geburtstag. Wer gibt das meiste Geld für ein Geschenk für dich aus, und was ist es?
    A Mein Beziehungspartner. Zumindest will ich ihm das raten. Er schenkt mir ein romantisches Wellnesswochenende im brandneuen Thermalbad und vielleicht auch den Ring, den wir unlängst in der Auslage sahen, als wir Hand in Hand …
    B Bekomme kein Geschenk. Komisch. Doch, da! Mein Chef schenkt mir einen Füller mit Firmenlogo.
    C Meine Freundinnen legen zusammen und schenken mir einen Hundert-Euro-Gutschein für den Buchladen, die Limited-Edition-Sammelbox aller
Columbo
-Folgen sowie eine große Tafel Milchschokolade! Ich liebe sie!
     
    5
.
 
Das Wohnhaus brennt, und du kannst nur einen auf deiner Flucht nach draußen mitnehmen. Wen rettest du aus den Flammen?
    A Den gutaussehenden Nachbarn.
    B Nur mich selbst. Bloß kein Risiko!
    C Die Katze.
     
    Welchen Buchstaben hast du überwiegend angekreuzt?
     
    Typ A:
Du bist unverbesserlich beziehungssüchtig. Ohne Partner fühlst du dich verloren. Dein gesamtes Denken dreht sich darum, einen Ehemann zu finden, dafür bist du bereit, auch dein Leben und dein Wohlbefinden aufs Spiel zu setzen. Du solltest dir einen Therapeuten suchen. Nein, nicht zum Heiraten!
     
    Typ B:
Du bist eine Egoistin! Nicht einmal deine Eltern mögen dich, Haustiere neigen dazu, abzuhauen, und deine Kollegen (Freunde hast du keine) werden von dir gemobbt. Deine bevorzugte Beziehungsart sind One-Night-Stands.
     
    Typ C:
Du bist ganz eindeutig ein modernes Mauerblümchen. Glückwunsch! Du genießt dein Singleleben, hast wahrscheinlich mindestens ein Haustier, bist erfolgreich im Beruf und/oder künstlerisch tätig, hast viele Hobbys, einen großen Freundeskreis und findest Männer nur aus sicherer Entfernung interessant. Auf der Kinoleinwand etwa oder dem neuen CK -Plakat. Willkommen im Club!
     
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Donnerstag, 20 . Oktober
    djfleming an icherzaehlerin 19 . Okt. 21 : 47
     
    Bekannte Unbekannte,
    es ist Zeit, Dir zu schreiben. Du kennst mein wahres Gesicht nicht und ich Deines nicht, obwohl sich unsere Wege gekreuzt haben. Aber auch über die Distanz, die uns trennt, habe ich erkannt, was uns verbindet. Kaufst Du Dir Deine Schuhe auch lieber eine halbe Nummer zu groß, weil Du immer noch nicht aufgehört hast, an das dauernde Wachstum zu glauben? Dann lass mich Dir eine Geschichte erzählen:
     
    Ich habe heute Morgen wie jeden Tag einen Spaziergang gemacht. Ich wohne am südlichen Rand der riesigen Stadt, da, wo man den Horizont sehen kann und wo es trotzdem nicht nach Freiheit riecht. Ich nehme stets den gleichen Weg. Vorbei am grauen Fuhrpark mit den rot-weiß-roten Buchstaben. An den stillgelegten Bahngleisen entlang, bis zu einem großen, freien Gelände, wo früher ein gigantischer U-förmiger Wohnkomplex stand, der vor etwa zwei Jahren abgerissen wurde. Ich gehe jeden Tag dorthin, seit ich die Halme entdeckt habe.
    Du musst wissen, in dem Wohnkomplex bin ich aufgewachsen. Wenn ich in den ersten zwanzig Jahren meines Lebens aus dem Fenster geschaut habe, sah ich nur andere Fenster und unter mir eine Betonfläche. Diese Betonfläche war der Mittelpunkt meiner Welt. Dort trug ich die frühen Kämpfe aus, gewann, verlor, erlebte den ersten Kuss, weinte vor Schmerz, lachte vor Glück und saß oft einfach nur da und blickte zu meinem Fenster in der zwölften Etage hinauf. Ich kam mir klein vor, und

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