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Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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wirkt en. Während sie schärfer hinsah, fiel ihr ein, wie sie und Saip h am Anfang über die höchsten Äste des Talareths, der ganz Messe überspannte, aus dem brennenden Kloster geflohen waren. So etwas würde sonst niemandem einfallen. Das hatte sie zumindest geglaubt, bevor nun genau das geschah.
    Im nächsten Augenblick zerrissen Waffenklirren und Kampfgeschrei die Stille des Waldes.
    Vier Talariten, in den Uniformen der Garde und mit gezückten Schwertern, hatten sich als Erste an langen Seilen aus den Baumkronen zu Boden herabgelassen, sofort gefolgt von der nächsten Kampfreihe, während eine unbestimmte Zahl von Bogenschützen einen Pfeilregen auf die Femtiten niedergehen ließ. Ein Krieger landete unmittelbar hinter Talitha und versenkte mit einem entschlossenen Stoß die Schwertklinge im Bauch des Femtiten, der sie gerade wieder gefesselt hatte. Bevor sie sich darüber klar werden konnte, was da überhaupt geschah, hatte der Gardist sie bereits gepackt und sich auf die Schulter geladen.
    Dank ihres Schreis aber traf der Angriff die Femtiten nicht ganz unvorbereitet. Sie zogen die Schwerter und setzten sich zur Wehr. Ein heftiger Kampf entbrannte. Die Rebellen befanden sich in einer wenig vorteilhaften Lage: Sie waren in der Unterzahl, aber vor allem mussten sie sich mit echten Kriegern auseinandersetzen, die zum Kampf ausgebildet waren und selbst wie tödliche Waffen funktionierten. Die Femtiten hingegen waren nur ein zusammengewürfelter Haufen von Sklaven, die sich im Kampf nur auf die Techniken stützen konnten, die sie sich in aller Eile als Rebellen angeeignet hatten, oder auf das, was unter ihnen von Generation zu Generation spielerisch weitergegeben wurde, wenn die Sklaven eines großen Haushalts abends zusammenkamen, um miteinander zu tanzen und Scheingefechte auszutragen. Weder in dem einen noch dem anderen Fall hatten sie Gelegenheit gehabt, sich in echten Kämpfen zu beweisen.
    Der Gardist, der sich Talitha geschnappt hatte, schleppte sie aus dem Kampfgetümmel heraus und trug sie, ohne sich um ihr Schreien, Zappeln, Treten und Beißen zu kümmern, immer weiter fort. Während sie sich zu befreien versuchte, sah sie, wie ein anderer Gardist zum Schwerthieb gegen einen Rebellen ausholte, der jedoch im letzten Moment den Kopf zurückziehen konnte und von der Klinge nur gestreift wurde. Sofort tr änkte ein großer Blutfleck seine Jacke. Doch das war es nicht , was Talitha beeindruckte, sondern die Tatsache, dass der Femtit so verzweifelt aufschrie, als habe ihn der Strafstock getroffen. Offenbar waren die Gardisten mit besonderen Waffen ausgerüstet, mit Schwertern, die mit Luftkristallen bestückt waren, um die Femtiten leichter in die Knie zwingen und niedermachen zu können.
    Talitha schrie und wand sich, doch der Gardist hatte sie fest im Griff und wollte mit ihr im dichten Unterholz verschwinden, als wie aus dem Nichts einer der Rebellen auftauchte und sie beide zu Boden warf. Talitha rollte zur Seite, und sofort war der Femtit bei ihr und schnitt das Seil um ihre Knöchel auf. Sie fragte sich nicht, was da geschah und was es zu bedeuten hatte, sondern nutzte den unverhofften Glücksfall. Das war ihre Chance, und sie würde sie nutzen. Sie sprang auf, stürmte vor und warf den Soldaten mit einem kräftigen Tritt gegen das Kinn nieder. Der Mann schlug mit dem Gesicht auf den Boden, war aber im nächsten Augenblick schon wieder auf den Beinen. Das Blut lief ihm aus der Nase, während er versuchte, Talitha zu fassen. Doch schon verpasste sie ihm den nächsten Tritt, und noch einen und wieder einen, bis er sich nicht mehr rührte. Erst jetzt holte sie Luft und sah sich nach ihrem Retter um. Sein Gesicht war vermummt, doch unter Tausenden hätte sie ihn erkannt. Es war Saiph.
    »Meine Hände«, keuchte sie.
    Er gehorchte, zerschnitt die Fesseln, mit denen ihre Handgelenke zusammengebunden waren, und ergriff ihre Hand um mit ihr davonzurennen, weit weg vom Kampfgeschehen. Doch Talitha sträubte sich.
    »Nein! Ich kann nicht einfach abhauen«, rief sie.
    Saiph riss sich den Schal vom Gesicht. Es war blass und schweißnass. »Was redest du da? So eine Gelegenheit bekommen wir nie wieder.«
    »Ich kann nicht. Ich kann nicht zulassen, dass sie alle niedergemetzelt werden.«
    »Aber du hast doch eine andere Mission … Denk an Verba …« Auch Saiph keuchte.
    »Das ist im Moment nicht so wichtig. Die Soldaten meines Vaters werden alle abschlachten, wenn ich nicht bleibe und ihnen helfe. Ich kenne die

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