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Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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und wollte damit das lästige Gefühl vertreiben, das sie überkommen hatte.
    Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sie auch an die zahlreichen Leben dachte, die sie ausgelöscht hatte. Aber das war der Krieg , sagte sie sich wieder, das waren, so gnadenlos sie sein mochten, seine Gesetze.
    »Der Sieg ist unser!«
    Das war Gerners Stimme. Er streckte die Hand zu ihr aus und half ihr aufzustehen.
    Seine Worte waren knapp und sachlich, aber seine strahlenden Augen verrieten eine tiefe Bewunderung. Talitha nickte nur. Die Schlacht flaute ab. Sie hatten es geschafft.
    »Du warst wirklich fantastisch«, sagte Melkise. »Und du lebst, das ist die Hauptsache.«
    Alle Gefühle, alle Gedanken, die sie während des Kampfes verdrängt hatte, stürzten gleichzeitig auf sie ein. Angst, Erregung, Kummer, Entsetzen, Freude. Und diese eine Empfindung, die sie in der Hitze des Gefechts nie verlassen hatte: Melkises Rücken, der an dem ihren lag.
    Talitha drückte ihn an sich, so als sei er das Einzige, was sie besaß auf der Welt, und hoffte, sich ganz in dieser Umarmung verlieren zu können.
    Doch sein Körper blieb starr, während sie ihn hielt, und irgendwann legte er ihr die Hand auf den Kopf. »He, schon gut. Es ist ja vorbei.«
    Doch sie hörte ihn nicht. Das Gesicht an seinen Hals gepresst, atmete sie seinen Geruch, vermengt mit dem des Kampfes, ganz tief ein, und ihr wurde klar, dass sie sich in diesem Moment nichts anderes wünschte auf der Welt.

23
    D er Emipir, den Saiph geschickt hatte, wartete draußen vor dem Zelt auf sie. Als Talitha ihn, nach ihrer Rückkehr aus Bemotha, erblickte, verspürte sie einen Stich im Herzen. Zwei Tage lang war sie, von nur wenigen Pausen unterbrochen, auf dem Drachen zurückgeflogen, und in dieser kurzen Zeit verbreitete sich die Kunde von ihren Taten schon wie ein Lauffeuer in allen vier Reichen.
    Sie löste die Nachricht von der Klaue des winzigen Drachen und nahm ihn mit ins Zelt, für den Fall, dass sie ihm sofort eine Antwort für Saiph mitgeben musste.
    »Was macht der denn hier?«, fragte Melkise, während er sich erschöpft auf sein Lager warf, ohne auch nur die Stiefel auszuziehen.
    Talitha biss sich auf die Lippen, unentschlossen, ob sie ihm die Wahrheit erzählen sollte. Sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte, aber sie hatte Gerner versprochen, Stillschweigen zu wahren.
    Schließlich rang sie sich durch, ihm alles zu erzählen: Seite an Seite hatte sie mit ihm gekämpft, ihn anzulügen wäre nicht richtig gewesen.
    »Du glaubst also tatsächlich diese ganze Geschichte von Cetus und dass er uns alle verbrennen wird und so weiter?«, fragte Melkise, nachdem er ihr so zugehört hatte, als gehe ihn das alles nichts an.
    »Du merkst doch selbst, dass sich das Klima schon verändert hat: dieser Regen, die Temperaturen … Das ist nicht normal.«
    »Das heißt aber nicht, dass es noch schlimmer werden muss.«
    »Meine Schwester war aber von alldem, was ich dir gerade erzählt habe, so sehr überzeugt, dass sie dafür mit dem Leben bezahlt hat. Deswegen kommt es darauf an, dass die Suche weitergeht. Verba muss uns verraten, wie wir die Katastrophe aufhalten können.«
    »Und warum hast du dann nur Saiph losgeschickt, um diesen Mann zu finden, während du selbst es vorziehst, an der Seite der Femtiten in den Kampf zu ziehen?«, entgegnete Melkise mit einem provozierenden Lächeln.
    »Die Sache der Femtiten ist gerecht, und jetzt ist es der richtige Zeitpunkt, sich für sie einzusetzen. Ich dachte eigentlich, du würdest das genauso sehen.«
    »Du musst dich nicht gleich so ereifern«, beruhigte er sie. »Aber eigentlich bin ich nur hier, weil mir so viel an Grif liegt. Du hingegen hast deinen besten Freund ziehen lassen.«
    »Einer musste Verbas Spuren folgen«, erwiderte Talitha gekränkt, »und Saiph mag nicht kämpfen, obwohl ihn alle für einen großen Helden halten.«
    Schon während sie dies sagte, wurde ihr bewusst, dass sie Saiph gegen Vorwürfe in Schutz nahm, die sie ihm in seiner Anwesenheit selbst gemacht hatte.
    Besorgt drehte sie das schmale Pergamentblatt um und las, was er ihr geschrieben hatte.
    Ich muss mit dir reden. In drei Tagen in der kleinen Höhle am Seeufer.
    Talitha wusste gleich, welche Höhle er meinte, und schrieb ihm die Antwort auf die Rückseite des Blattes.
    In Ordnung.
    Dann rollte sie es zusammen, band es dem Emipir an die Klaue und ließ ihn frei.
    »Und?«, fragte Melkise.
    Talitha zuckte mit den Achseln. »Er will mich sehen.«
    »Und

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