Nathan der Weise
was?
SITTAH . Al-Hafi!
Ist dieses dein Versprechen? Hältst du so
Mir Wort?
AL-HAFI . Wie konnt ich glauben, dass es so
Weit gehen würde.
SALADIN . Nun? erfahr ich nichts?
SITTAH . Ich bitte dich, Al-Hafi; sei bescheiden.
SALADIN . Das ist doch sonderbar! Was könnte Sittah
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So feierlich, so warm bei einem Fremden,
Bei einem Derwisch lieber, als bei mir,
Bei ihrem Bruder sich verbitten wollen.
Al-Hafi, nun befehl ich. – Rede, Derwisch!
SITTAH . Lass eine Kleinigkeit, mein Bruder, dir
Nicht näher treten, als sie würdig ist.
Du weißt, ich habe zu verschiednen Malen
Dieselbe Summ’ im Schach von dir gewonnen.
Und weil ich itzt das Geld nicht nötig habe;
Weil itzt in Hafis Kasse doch das Geld
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Nicht eben allzu häufig ist: so sind
Die Posten stehn geblieben. Aber sorgt
Nur nicht! Ich will sie weder dir, mein Bruder,
Noch Hafi, noch der Kasse schenken.
AL-HAFI . Ja,
Wenn’s das nur wäre! das!
SITTAH . Und mehr dergleichen. –
Auch das ist in der Kasse stehn geblieben,
Was du mir einmal ausgeworfen; ist
Seit wenig Monden stehn geblieben.
AL-HAFI . Noch
Nicht alles.
SALADIN . Noch nicht? – Wirst du reden?
AL-HAFI . Seit aus Ägypten wir das Geld erwarten,
Hat sie …
SITTAH
(zu Saladin)
.
Wozu ihn hören?
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AL-HAFI . Nicht nur nichts
Bekommen …
SALADIN . Gutes Mädchen! – Auch beiher
Mit vorgeschossen. Nicht?
AL-HAFI . Den ganzen Hof
Erhalten; Euern Aufwand ganz allein
Bestritten.
SALADIN . Ha! das, das ist meine Schwester!
(Sie umarmend.)
SITTAH . Wer hatte, dies zu können, mich so reich
Gemacht, als du, mein Bruder?
AL-HAFI . Wird schon auch
So bettelarm sie wieder machen, als
Er selber ist.
SALADIN . Ich arm? der Bruder arm?
Wenn hab ich mehr? wenn weniger gehabt? –
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Ein Kleid, Ein Schwert, Ein Pferd, – und Einen Gott!
Was brauch ich mehr? wenn kann’s an dem mir fehlen?
Und doch, Al-Hafi, könnt ich mit dir schelten.
SITTAH . Schilt nicht, mein Bruder. Wenn ich unserm Vater
Auch seine Sorgen so erleichtern könnte!
SALADIN . Ah! Ah! Nun schlägst du meine Freudigkeit
Auf einmal wieder nieder! – Mir, für mich
Fehlt nichts, und kann nichts fehlen. Aber ihm,
Ihm fehlet; und in ihm uns allen. – Sagt,
Was soll ich machen? – Aus Ägypten kommt
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Vielleicht noch lange nichts. Woran das liegt,
Weiß Gott. Es ist doch da noch alles ruhig. –
Abbrechen, einziehn, sparen , will ich gern,
Mir gern gefallen lassen; wenn es mich,
Bloß mich betrifft; bloß mich, und niemand sonst
Darunter leidet. – Doch was kann das machen?
Ein Pferd, Ein Kleid, Ein Schwert, muss ich doch haben.
Und meinem Gott ist auch nichts abzudingen .
Ihm g’nügt schon so mit wenigem genug;
Mit meinem Herzen. – Auf den Überschuss
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Von deiner Kasse, Hafi, hatt ich sehr
Gerechnet.
AL-HAFI . Überschuss? – Sagt selber, ob
Ihr mich nicht hättet spießen, wenigstens
Mich drosseln lassen, wenn auf Überschuss
Ich von Euch wär ergriffen worden. Ja,
Auf Unterschleif ! das war zu wagen.
SALADIN . Nun,
Was machen wir denn aber? – Konntest du
Vorerst bei niemand andern borgen, als
Bei Sittah?
SITTAH . Würd ich dieses Vorrecht, Bruder,
Mir haben nehmen lassen? Mir von ihm?
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Auch noch besteh ich drauf. Noch bin ich auf
Dem Trocknen völlig nicht.
SALADIN . Nur völlig nicht!
Das fehlte noch! – Geh gleich, mach Anstalt, Hafi!
Nimm auf bei wem du kannst! und wie du kannst!
Geh, borg,
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