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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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weiter mit ihr schlafen wollte? Dieser Gedanke bedrückte Miranda am meisten.
    Es war zehn nach sechs, und Nathan war noch nicht aufgetaucht!
    Miranda hatte inzwischen die Hewsons mit den übrigen neuen Gästen bekannt gemacht, die bereits vor dem Mittagessen angereist waren. Dabei hatte sie ertragen müssen, dass Bobby ihr vertraulich den Arm um die Schultern gelegt und den Anwesenden ihre frühere Geschäftsbeziehung gestanden hatte. Angewidert entkam sie seiner Zudringlichkeit, indem sie vorgab, ein Tablett Horsd’oeuvres holen zu müssen.
    Es war ein Fehler gewesen, dieses Kleid anzuziehen, dessen schmale Spaghettiträger viel zu viel nackte Haut freigaben. Aber sie hatte es vor allem wegen seiner leuchtend gelben Farbe gewählt. In diesem Kleid, mit den farblich dazu passenden Sandaletten, hatte sie sich immer besonders optimistisch und selbstbewusst gefühlt. Und heute Abend konnte sie gar nicht genug Selbstbewusstsein aufbieten.
    Außerdem hatte sie sich für Nathan besonders schön machen wollen. War es auch ein Fehler gewesen, auf ihn zu bauen?
    Auf halbem Weg in die Küche hörte sie draußen vor dem Haus einen großen Jeep vorfahren. Sie lauschte hoffnungsvoll und atmete erleichtert auf. Das musste Nathan sein! Die Horsd’oeuvres waren vergessen. Miranda machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Eingangstür. Ihr Herz pochte wie verrückt. Nathan! Sie wollte ihn, brauchte ihn. Alle Zweifel hinsichtlich seiner Motive waren in diesem Moment vergessen. Sie lief durch die sich automatisch öffnenden Türen auf die Veranda hinaus und blieb stehen.
    Ja, er war es. Nathan stieg gerade aus einem großen Geländewagen aus. Er blickte sich um und bemerkte Miranda, die ihn auf der Veranda erwartete. Und sie konnte sich nicht sattsehen am Anblick dieses großen, starken Mannes vor dem Hintergrund der typischen Outback-Landschaft, die Teil seines Lebens war.
    Im nächsten Moment kam er den Pfad zum Haus entlang, und Miranda spürte ein erwartungsvolles Kribbeln. Nathan. Nathan. Alles in ihr drängte zu ihm.
    Sie hörte nicht, wie sich hinter ihr die Türen erneut öffneten. Aber sie hörte die Stimme, die in ölig selbstsicherem Ton sagte: “Ah, das ist sicher Mr. King, der da gerade angekommen ist, ja?”
    Miranda erstarrte, als Bobby Hewson an ihre Seite kam und wieder die Frechheit besaß, ihr besitzergreifend einen Arm um die Schultern zu legen … und das vor Nathans Augen! Gelähmt vor Entsetzen, beobachtete sie, wie Nathan seinen Schritt verlangsamte und prüfend zwischen Bobby und ihr hin- und herblickte. Sie wagte nicht, sich vorzustellen, welche Schlüsse er aus Bobbys Handeln ziehen würde.
    “Guten Abend, Miranda”, begrüßte er sie betont kühl.
    Das riss sie aus ihrer Starre. “Ich hatte dich bereits früher erwartet, Nathan”, erwiderte sie gereizt. Und plötzlich warf sie alle höfliche Zurückhaltung über Bord, befreite sich energisch aus Bobbys unerwünschter Umarmung und stellte die beiden Männer einander bewusst förmlich vor: “Bobby Hewson, einer unserer Gäste … Nathan King. Nathan, Bobby hat den Wunsch geäußert, mit dir über die geschäftliche Seite des Ferienparks zu sprechen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt … ich muss mich um die übrigen Gäste kümmern.”
    Ohne ein weiteres Wort ließ sie die beiden allein. Sollten sie ruhig ihr Gespräch “von Mann zu Mann” führen! Sollte Bobby doch hinter ihrem Rücken seine bösen Intrigen spinnen! Sollte Nathan glauben, was er wollte! Sie, Miranda, wollte sich, so gut es ging, gegen ihre Angriffe wappnen, sodass keiner der beiden ihr wehtun konnte. Es war dumm, sich darauf zu verlassen, dass irgendjemand für sie einstehen könnte – schon gar nicht, wenn es sich dabei um Männer handelte, die im Grunde nur eine Frau, die ihnen gefiel, in ihr Bett bekommen wollten.
    Terry, einer der Ober, servierte gerade eine Auswahl Horsd’oeuvres. Bobbys Frau plauderte gut gelaunt mit einem anderen Paar, das am Nachmittag ebenfalls an der Bootsfahrt durch die Granny-Schlucht teilgenommen hatte. Celine schien ihren Mann überhaupt nicht zu vermissen und warf Miranda nicht einmal einen fragenden Blick zu, als diese in die Runde zurückkehrte. Im nächsten Moment allerdings machte Celine große Augen … Nathan hatte an Bobbys Seite den Raum betreten.
    “Oh … magnifique!”, seufzte die Französin wie ein schwärmerischer Teenager, und Miranda musste sich eingestehen, dass Nathan wohl nicht nur auf sie, sondern auf alle Frauen diese besondere

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