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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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und nachher nur von Bobby gesprochen, aber kein Wort darüber verloren hatte, was er selber für sie empfand.
    War es vielleicht für ihn nur eine Frage der Rivalität unter Männern gewesen? Alles in ihr wehrte sich sofort gegen diesen Gedanken. Nathan hatte sie schon begehrt, als er noch gar nichts von Bobby gewusst hatte. Nein, die Sache hatte nichts mit Bobby zu tun.
    Als Nächstes kam ihr in den Sinn, dass sie keinerlei Schutz benutzt hatten. Zwar nahm sie die Pille und konnte sich nicht vorstellen, dass Nathan in irgendeiner Weise ein gesundheitliches Risiko für sie darstellen könnte, denn er hatte ja zuletzt eine lange monogame Beziehung geführt. Dennoch war es sehr unvernünftig gewesen, nicht vorher die nötigen Fragen abzuklären.
    Andererseits waren sie beide vom Ansturm ihrer Leidenschaft überrascht worden … was etwas über die Macht ihrer Gefühle füreinander besagte. In dem Moment, als Nathan sie, Miranda, geküsst hatte, hatte sie Bobby, ihren Job, einfach alles andere vergessen. Noch nie zuvor hatte sie etwas Ähnliches erlebt. Es musste bedeuten, dass zwischen ihr und Nathan etwas ganz Besonderes war. Sie konnte es sich einfach nicht anders erklären.
    Miranda stieg aus der Dusche und trocknete sich rasch ab. Während sie sich frisierte und schminkte, wuchs ihre Nervosität. War Nathan vielleicht schon fort? Und was bedeuteten seine Pläne für den morgigen Tag? Wollte er ihr damit nur bei ihrem Problem mit Bobby helfen, oder gingen seine Absichten darüber hinaus?
    Sie wickelte sich ein Badetuch um, bevor sie das Bad verließ. Zwar war es irgendwie kindisch, sich jetzt noch vor Nathan zu genieren, andererseits – falls er überhaupt noch da war – war die Situation für sie noch so neu, dass sie sich nicht überwinden konnte, nackt vor ihn zu treten. Die Frage, was genau das, was sie soeben miteinander geteilt hatten, ihm bedeutete, brannte ihr auf der Seele. Sie wollte es unbedingt wissen.
    Nathan war noch nicht gegangen. Vollständig angezogen, legte er gerade das Päckchen mit den Tagebüchern auf ihren Nachttisch, als Miranda aus dem Bad kam. Er drehte sich zu ihr um und ließ den Blick forschend über sie gleiten.
    “Alles in Ordnung?”
    “Ja.” Sie lächelte befangen. “Nur ein bisschen … verblüfft.”
    Er nickte. “Mir geht es ähnlich. Ich habe nicht einmal an den nötigen Schutz gedacht.”
    Sie atmete erleichtert auf. Auch wenn aus seiner Bemerkung eine eher praktische Fürsorge sprach … wenigstens war er fürsorglich. “Ich nehme die Pille”, sagte sie sachlich.
    Nathan lächelte plötzlich. “Normalerweise bin ich verantwortungsbewusster. Aber ich kann dir versichern, dass ich kein Gesundheitsrisiko für dich darstelle, Miranda.”
    “Genauso wenig wie ich für dich.”
    “Gut. Dann gibt es kein Problem.”
    Zumindest nicht für zwei gesunde erwachsene Menschen, die es einfach so hinnehmen, dass die Leidenschaft mit ihnen durchgegangen ist, dachte Miranda, enttäuscht von Nathans kühler Sachlichkeit. Sie sah ihn erwartungsvoll an, als er jetzt auf sie zukam.
    “Ich werde jetzt gehen. Du musst dich um deinen Job kümmern.” Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und küsste sie zart auf die Stirn. “Als Erinnerung für dich, zuallererst an uns zu denken, wenn Bobby Hewson morgen hier eintrifft.” Er blickte ihr eindringlich in die Augen. “Rechne mit mir gegen sechs Uhr. Dann werde ich hier sein, um dir zur Seite zu stehen, okay?”
    “Ja.” Ging es ihm nur darum … Bobby aus ihren Gedanken zu verbannen? “Danke”, sagte sie und versuchte vergeblich, seinen Blick zu deuten.
    Er lächelte unvermittelt. “Es ist mir ein Vergnügen.”
    Miranda sah zu, wie er ihr Apartment verließ, und rührte sich erst, als er die Tür hinter sich schloss. Dann trieb ihr schlechtes Gewissen sie zur Eile an. Rasch suchte sie sich einige Sachen aus dem Schrank und begann, sich anzuziehen.
    Nathans Worte – “Ich werde hier sein, um dir zur Seite zu stehen” – gingen ihr nicht aus dem Sinn. Bobby hatte das nie getan, nicht im Sinne einer echten Hilfe, wie Nathan es meinte. Ihre Mutter hatte nie einen Mann gehabt, auf den sie sich wirklich hätte stützen können. Das zumindest war ein gutes Gefühl – Nathan hatte sie in der Gewissheit zurückgelassen, dass sie auf ihn zählen konnte. Und Miranda zweifelte nicht einen Moment daran, dass er zu seinem Wort stehen würde.
    Was aber würde sein, wenn Bobby wieder fort war? Würde sie nur eine weitere “Susan” in

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