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Nathanael

Titel: Nathanael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Landers
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Séance zu erfahren. Sie trat der Frau in den Weg.
    «Bitte, nur eine einzige Frage.»
    Die Frau blieb stehen. «Aber nur eine.»
    «Hat Ihr Ex-Mann vielleicht vor Kurzem an einer Séance teilgenommen?»
    Tessa wartete gebannt auf Mrs Reardons Antwort, die freudlos auflachte.
    «Oliver? Niemals. Er hielt nichts von diesem Quatsch.»
    «Sind Sie sicher?», hakte Tessa enttäuscht nach.
    «Ja, bin ich. Das Einzige, was er besuchte, war diese Selbsthilfegruppe. So, und jetzt lassen Sie mich bitte gehen.» Mrs Reardon drängte sich an Tessa und Nathanael vorbei.
    «Welche Selbsthilfegruppe?», fragte Tessa nach.
    Aber Mrs Reardon antwortete nicht, sondern winkte ab und lief weiter.
    «Bitte, welche Selbsthilfegruppe?», rief ihr Tessa verzweifelt hinterher.
    Mrs Reardon blieb stehen und seufzte tief. «Eine Selbsthilfegruppe für Schmerzpatienten.»
    «Danke.»
    Tessa sah noch eine Weile dem Streifenwagen hinterher, in den Mrs Reardon gestiegen war, bevor sie sich zu Nathanael umdrehte.
    «Hast du eigentlich vorhin eine Spur gefunden?»
    Er schüttelte den Kopf. «Es standen zu viele um den Tatort herum. Dämonenstaub verfliegt leicht.»
    Der Wind fuhr durch Cynthias Bluse, die für das kühle Frühlingswetter zu dünn war. Tessa fröstelte und verschränkte die Arme vor der Brust.
    «Können wir vielleicht einen Abstecher zu meiner Wohnung machen? Sie ist nicht weit von hier. Es war ja nett von Cynthia, mir das hier zu leihen, aber ich fühle mich in meinen Sachen weitaus wohler und eine Jacke fehlt mir auch. Und eine Zahnbürste, Duschgel und so brauche ich auch.»
    «Zu gefährlich», kam es knapp zurück.
    «Ich muss dahin.»
    «Nein. Sie könnten uns dort auflauern.»
    Tessa drückte den Rücken durch und sah zu ihm auf. «Aber ich hab doch dich dabei. Außerdem – muss ich dich daran erinnern, dass du für mich arbeitest?»
    «Und muss ich dich daran erinnern, dass du gesagt hast, dass du meinen Anweisungen Folge leistest?»
    Sie sah ihn an. Wie wichtig war es ihr wirklich? Ja, sie wollte ihre eigene Kleidung und es würde bestimmt nur wenige Minuten dauern. Aber wenn er so dagegen war …
    Bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, seufzte er und meinte: «Also gut. Gehen wir.»
    Vorhin hatte sie nur in der Menge verschwinden können, weil er nicht umsichtiger gewesen war. Nicht auszudenken, wenn ihr etwas geschehen wäre. So etwas durfte ihm nicht noch einmal passieren.
    Seine Angst um sie war berechtigt, denn die wenigen Spuren des Dämons, die sich ihm offenbarten, waren frisch gewesen. Bestimmt wussten sie von ihrer Wohnung und lauerten ihr womöglich dort auf.
    Es war eigentlich zu riskant, zu ihrer Wohnung zu fahren, dennoch hatte er schließlich nachgegeben. «Aber nur kurz. Und wenn ich die Anwesenheit eines Dunklen spüre, müssen wir sofort umkehren.»
    «Ja, okay. Danke. Ich beeile mich und danach sollten wir uns in Hazels Wohnung umsehen. Los, komm.»
    Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, schien sie keiner stoppen zu können. Selten hatte er solch eine Hartnäckigkeit und Mut bei einer Frau entdeckt. Tessa rannte bereits in die Richtung des geparkten Wagens.
    Nathanael holte sie ein und umfasste ihren Arm.
    «Halt, nicht so hastig», protestierte er.
    «Wieso?», fragte sie.
    «Du musst dicht bei mir bleiben, sonst bist du leichte Beute. Einer aus Luzifers Gefolge ist noch hier. Ich spüre es. Wir müssen vorsichtig sein. Er kann jederzeit aus dem Hinterhalt angreifen. Ich muss nachsehen, ob er Spuren hinterlassen hat, aus denen ich Rückschlüsse ziehen kann.»
    «Du meinst, der Dämon ist noch immer hier?»
    Er nickte und Tessas Augen weiteten sich. «Na, toll.»
    Nathanael umkreiste mehrfach den Wagen, auf der Suche nach einem Hinweis, der die Anwesenheit des Dämons verriet. Tessa folgte dicht hinter ihm.
    «Und?»
    Anstelle einer Antwort legte Nathanael den Zeigefinger auf den Mund und schloss für einen Moment die Augen. Er versuchte sich zu konzentrieren, um noch den geringsten Hauch von Kälte aufzuspüren, aber da war nichts. Er hätte schwören können, eben die Gegenwart eines Dämons gefühlt zu haben. Nathanael wartete noch eine Weile, bis er sich sicher war, dass sich keiner in der Nähe befand.
    Er wandte sich zu Tessa um. «Alles okay.»
    Schließlich zog er die Fernbedienung aus der Tasche, um den Wagen zu öffnen. Aber sie versagte ihren Dienst. Auf Knopfdruck sprang der Schlüssel daraus hervor. Bevor er ihn in das Schloss stecken konnte, sprang Tessa auf ihn

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