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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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ernsthaft zornig wurde.
    »Ein bisschen beeindruckend, ich geb's zu«, witzelte ich und schaute verschmitzt zu ihm auf. »Aber vergiss nicht, abgesehen von dir und den Dämonen musste ich noch mit ganz anderen Begegnungen fertig werden.«
    Ich dachte an Nathaniels Verhandlung, bei der die Erzengel Michael, Gabriel und Uriel über Nathaniels Schicksal entschieden hatten.
    »Du hast dich tapfer gehalten«, sagte Nathaniel. »Immerhin waren es Erzengel.«
    »Oh ja, ich war furchtlos.« Ich verdrehte die Augen. »Bitte, ich habe kaum ein Wort herausgebracht.«
    »Es war genug, um mich vor dem Fall zu retten.« Nathaniel löste meine gespielte Gefangennahme und berührte zärtlich meine Wange. Das Strahlen in seinen Augen ließ mich verwirrt den Blick senken.
    »Das war ich nicht allein«, murmelte ich verlegen. »Ra und Sera haben den Hauptteil geleistet.«
    Nathaniel schüttelte entschieden den Kopf. »Du hast mich gerettet.«
    Ich lächelte und blickte verschämt nach unten. Nathaniels unmittelbare Nähe und der Ausdruck seiner Augen ließen mein Herz schneller schlagen.
    Plötzlich blickte er auf. »Wo wir gerade von den beiden sprechen. Ra, Sera, guten Morgen.«
    Ich lugte an Nathaniels mächtigen Schwingen vorbei. Hinter ihm standen, wie aus dem Nichts aufgetaucht, meine beiden anderen Engel.
    Der bronzene Ramiel, sehnig gebaut und mit stechendem Blick, beobachtete uns mit verschränkten Armen. Er hatte ein kantiges Gesicht und tiefdunkle Augen, auf denen jetzt ein Schatten lag, während er wortlos darauf wartete, dass Nathaniel sich aus der vertrauten Umarmung mit mir löste. Ra war attraktiv, ungezähmt und charismatisch, und strahlte eine verunsichernde Lässigkeit aus. Er wachte über meinen Verstand und ließ mich die Dinge stets mit messerscharfer Klarheit erkennen — in diesem Moment die Tatsache, dass diese Art der Umarmung für uns gefährlich war. Für uns alle.
    Seraphela, zierlich und von nahezu absurder Schönheit, hatte lange silberne Locken und schneeweiße Flügel, in denen winzige, silberne Diamanten funkelten. Sie war weit weniger diplomatisch als Ramiel und hatte sich nie die Mühe gemacht, zu verbergen, dass sie meine Gefühle für Nathaniel missbilligte. Als mein Gefühlsengel ahnte sie, wie ich für Nathaniel empfand, während ich Ramiel meine verbotenen Gefühle selbst gebeichtet hatte. Ich hatte ihn davon abhalten müssen, Jagd auf den Schild zu machen, denn der Schild schirmte zwar den Dämon Lazarus ab, aber er schützte auch Nathaniel.
    Und zwar vor mir , gestand ich mir zähneknirschend ein. Wenn die Erzengel von meinen Gefühlen erfuhren, war es um Nathaniel geschehen. Kein Wunder, dass Seraphela zornig auf mich war.
    Ihre eisblauen Augen fixierten mich feindselig.
    »Guten Morgen«, erwiderte Ramiel schließlich gedehnt. Sein Blick ruhte immer noch bedeutungsschwer auf Nathaniel, der sich davon nicht im Mindesten beeindrucken ließ und sich kein Stück von mir entfernte. »Wir haben uns gefragt, ob es Neuigkeiten von Lazarus gibt.«
    Ich räusperte mich und bewegte mich ein wenig von Nathaniel weg.
    »Nein.« Ich zupfte meinen Pyjama zurecht und schenkte Sera ein scheues Lächeln, das sie nicht erwiderte.
    Ramiel runzelte die Stirn. »Das Tribunal ist eine Woche her. Worauf wartet er?«
    »Fünf Tage«, korrigierte ich ihn. »Es ist fünf Tage her.«
    Fünf herrliche, erzengellose, bedrohungsfreie Tage. Fünf Tage, in denen ich nicht verrückt vor Angst gewesen war, Nathaniel für immer an die Hölle zu verlieren.
    Nathaniel hörte meine Gedanken und drückte beruhigend meine Hand. Seras eisiger Blick schoss sofort zu unseren verschlungenen Fingern.
    »Lazarus ist nicht in deinen Träumen aufgetaucht?«, hakte Ramiel nach. »Kein einziges Mal?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kein einziger Albtraum.«
    »Umso besser«, murmelte Nathaniel. »Da ich ihm nicht in Victorias Träume folgen kann, kann ich sie dort nicht vor ihm beschützen. Dieses verdammte Traumtabu!«
    »Engelsschicksal«, erwiderte Ramiel. »Aber warum nutzt Lazarus diesen dämonischen Vorteil nicht aus? Schließlich war das auch früher seine bevorzugte Art, Victoria zu quälen.«
    »Das, oder er hat seine Freunde geschickt.«
    Ich erschauerte bei der Erinnerung an die Inferni und die von Dämonen besessenen Menschen, die Lazarus auf mich gehetzt und vor denen Nathaniel mich immer wieder beschützt hatte. Bei meinen angsterfüllten Gedanken züngelten plötzlich goldene Flammen über Nathaniels Haut, bedrohlich und völlig

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