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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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anders als die spielerischen Flämmchen vor wenigen Minuten.
    »Was ist denn nur los mit euch?« Seras Stimme klang ärgerlich und ungeduldig. »Ra, bist du hier der Verstandesengel oder ich? Es liegt doch auf der Hand, was Lazarus vorhat!«
    »Tatsächlich? Warum weihst du uns dann nicht in seine dämonischen Pläne ein?«
    Sera überhörte Ramiels ironischen Ton. »Was auch immer Lazarus vorhat, es wird nicht in Victorias Träumen geschehen.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Nathaniel scharf.
    »Ich glaube, er will Victoria direkt angreifen. Er selbst, ohne seine Handlanger. Er wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt.«
    Nathaniels Flammen knisterten zornig auf seinem Körper.
    »Wenn das stimmt, warum hat er sie noch nicht angegriffen?« Ramiel wandte sich an Nathaniel. »Bist du seit dem Tribunal je von Victorias Seite gewichen?«
    »Keinen Augenblick.« Nathaniel klang entrüstet. »Auf den Moment, in dem ich sie ungeschützt zurücklasse, wird Lazarus sehr lange warten müssen.«
    »Unterschätze ihn nicht«, warnte Sera.
    »Nichts wäre mir lieber, als wenn Lazarus auftauchen würde«, knurrte Nathaniel. »Wenn er sich nicht mehr hinter dem Schild verstecken würde, der Feigling, dann könnte ich ihn endlich zurück in die Hölle befördern! Und zwar …« Nathaniels Zähne knirschten vor Zorn. » Stück. Für. Stück. « In seinen Augen spiegelte sich das wilde Flackern der Flammen.
    »Tu nichts Unüberlegtes«, sagte Seraphela. »Du hast gerade erst ein Tribunal überstanden, willst du ein Weiteres riskieren?«
    »Im Gegensatz zu euch darf ich jeden Dämon angreifen, der meinen Schützling bedroht«, stieß Nathaniel bedrohlich hervor. »Keines unserer Gesetze verbietet mir, Victoria zu beschützen!«
    »So einfach ist es nicht«, sagte Sera leise. »Das weißt du.«
    Ich wusste, worauf Sera anspielte. Es gab nur zwei Gründe, die es einem Schutzengel erlaubten, einzuschreiten, wenn sein Schützling in Not war. Das hatte ich gelernt, weil es Nathaniel beim Tribunal beinahe zum Verhängnis geworden war. Eine Rettung musste entweder durch die Erzengel befohlen oder durch den Schützling erfleht werden. Es war nicht einfach gewesen, zu beweisen, dass ich meine Rettung, derentwegen Nathaniel angeklagt worden war, tatsächlich erfleht hatte. Um diesen Beweis zu erbringen, hatte ich Lazarus ausgetrickst und damit seinen Racheschwur auf mich gezogen. Aber es hatte sich gelohnt. Wir hatten die Erzengel überzeugt und Nathaniel war ohne Verurteilung davongekommen, was nie zuvor bei einem Tribunal geschehen war.
    »Sera hat Recht«, sagte ich leise. »Bitte, kein weiteres Tribunal.«
    Nathaniel, der meine Angst spürte, zog mich zu sich heran.
    »Ich verspreche es«, flüsterte er in mein Haar. »Kein Tribunal. Nie wieder.«
    Nathaniels wütender Blick richtete sich auf Sera, die seinem Blick standhielt.
    »Du hast sie geängstigt!«, knurrte er.
    »Es ist doch nur eine Erinnerung«, zischte Sera. »Ich will verhindern, dass du eine weitere Dummheit machst.«
    » Eine weitere Dummheit? « Nathaniels Stimme bebte. Die Luft zwischen den beiden knisterte. »Etwa wie die, Victorias Leben zu retten?«
    »Bitte, hört auf damit«, sagte ich und legte meine Hand auf Nathaniels Arm. Ich ertrug es nicht, wenn meine Engel miteinander stritten.
    Voller Zorn starrte er Sera an, dann riss er seinen Blick von ihr los und die Spannung brach. Doch der Streit schien für sie noch nicht beendet zu sein.
    »War toll, euch zu sehen«, sagte ich schnell und sah Ramiel Hilfe suchend an. »Aber ich muss jetzt wirklich los. Ihr habt es vielleicht vergessen, aber es gibt in meinem Leben auch noch so etwas wie Schule. «
    Ramiel, der wie immer sofort begriff, half mir, die beiden Streithähne zu trennen. »Wir gehen. Sera?«
    Der silberne Engel zögerte und fixierte Nathaniel. Ramiel ergriff Seras Arm. Sie rührte sich nicht. Einen Moment lang dachte ich, sie würde Ramiels Hand abschütteln und weiter auf Nathaniel einreden – doch dann waren Sera und Ra plötzlich verschwunden.
    Ich atmete hörbar aus und hob meine Jeans vom Vortag vom Boden auf.
    »Sera macht mich immer irgendwie nervös«, murmelte ich. »Dass ihr beiden dauernd streiten müsst …«
    Nathaniel wandte sich zum Fenster um, damit ich mich umziehen konnte.
    »Sie ist sehr starrköpfig«, sagte er ärgerlich. »Sie ist kompromisslos und rechthaberisch und …« Er warf einen Blick über die Schulter und drehte sich dann zu mir um. Der Ausdruck auf meinem Gesicht

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