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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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mehr Besitz von mir ergriff, tat ich mein Bestes, meine Stimme unbeeindruckt klingen zu lassen. »Du tust gerade so, als wäre das das erste Mordkomplott gegen dich gewesen. Komm drüber hinweg.« Ich steckte meine Hände in die Taschen um zu verbergen, wie sehr ich zitterte.
    »Ich habe dich nicht am Leben gelassen, damit du versuchst, mich umzubringen«, zischte er.
    »Nein, du hast mich am Leben gelassen, um Nathaniel mit meinem Leiden zu quälen.«
    Lazarus' Lippen wurden schmal. »Dass du ganz nebenbei versuchst, mich töten zu lassen, war nicht Teil des Plans.«
    »Ich bin eben gut im Multitasking«, murmelte ich. Ich spürte, dass der Moment des Angriffs kurz bevorstand. Die Inferni spürten es ebenfalls. Lazarus' düstere Energie verdichtete sich und seine Inferni umringten uns aufgeregt und gierig.
    »Wirst du es selbst zu Ende bringen?«, fragte ich. Die kühle Ruhe in meiner Stimme erstaunte mich selbst.
    Wir standen auf dem einsamen Gehsteig hinter der Kirche. Sie war von einem drei Meter breiten Rasenstreifen umringt und kahle Büsche, zu Kugeln und Säulen zurecht gestutzt, standen darauf wie dunkle Skelette.
    »Du wusstest, dass ich kommen würde«, zischte Lazarus, seine roten Augen auf mich gerichtet. Seine dunkle Haut begann, zu knistern. »Sag mir, warum du den Anker nicht mehr trägst!«
    »Er war nie für mich bestimmt«, erwiderte ich. Mein Instinkt drängte mich weg von dem Dämon und seinem Gefolge, mein Inneres schrie danach, zu fliehen, mich zu verstecken … doch ich hatte keine Kraft mehr. Ich fühlte mich so erschöpft, so ausgelaugt, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. An Flucht war nicht mehr zu denken.
    Lazarus' düstere Ausstrahlung verstärkte sich immer mehr und er schien meine letzten Kraftreserven auszusaugen. »Warum hast du den Bronzenen fortgeschickt? Er war der Einzige, der noch zwischen dir und mir stand … du sehnst dich nach dem Tod, ist es nicht so?«
    Ich schwankte. Wie lange konnte ich noch aufrecht stehen bleiben?
    »Du hast nichts verstanden«, stieß ich hervor. »Gar nichts! Seraphelas Tod konnte ich nicht verhindern, aber ich werde nicht zulassen, dass auch Ramiel sich für mich opfert.«
    Lazarus neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Seine rot glühenden Augen durchbohrten mich forschend.
    »Du sorgst dich um deine Engel mehr als um dein eigenes Leben?«
    Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Lazarus' Stimme klang verzerrt. Die Inferni schlossen ihren Kreis noch enger um mich.
    »Das tut man für die, die man liebt.« Meine Stimme war nur noch ein leises Flüstern. Das eiskalte Grauen der Inferni hatte nun vollständig von mir Besitz ergriffen.
    Ich hatte Lazarus nichts mehr entgegenzusetzen. Der Boden unter meinen Füßen begann, sich zu drehen. Lazarus breitete seine schwarzen Schwingen aus und machte einen Satz auf mich zu, und mitten in meinem dumpfen Bewusstsein schoss plötzlich kalte Angst hoch wie eine Stichflamme.
    Ich stolperte rückwärts und spürte im nächsten Moment den harten Boden unter mir. Das gierige Flüstern der Inferni überwältigte meinen Verstand, als sie mich einkreisten. In einem letzten verzweifelten Versuch zu Überleben üerleben zog ich mich über den Rasen in Richtung Kirche, doch ich kam kaum von der Stelle.
    Lazarus kniete über mir, seine schwarzen Flügel ausgebreitet wie eine dunkle Mauer, die sich auf mich herabsenkte. Plötzlich gehorchte mir mein Körper nicht mehr. Meine Beine wurden taub, ich konnte weder fliehen noch mich verteidigen … ich stemmte mich keuchend auf meinen Armen zur Seite, um wenigstens Lazarus' Berührung auszuweichen.
    »Ganz allein …« Seine grausame Stimme ließ mich erbeben. »Was ist das für ein Gefühl, so verlassen zu sein, Victoria?«
    Ein Blick seiner schwarzroten Augen und ich hatte das Gefühl in meinen Armen verloren. Sie knickten ein und ich fiel wehrlos auf den Rasen.
    Da wusste ich, dass es vorbei war.
    »Niemand wird kommen, um dich zu retten«, flüsterte er, seine Worte wie eine grausame Liebkosung. »Er ist fort … dein Beschützer. «
    Mein Kopf schien zu explodieren. Ich kniete wieder auf verdorrter Erde, Blitze zuckten über den Himmel und ich sah Nathaniel fallen. Mein Körper verkrampfte sich vor Schmerzen. Nathaniels gellender Schrei erfüllte alles …
    Und plötzlich war es wieder still um mich. Ich spürte nichts als den kalten Boden unter mir.
    »Nur um sicherzugehen, dass du es nicht vergisst«, flüsterte Lazarus dicht an meinem Ohr. »Ich werde

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