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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Gehsteig. Von der anderen Seite der Kirche hörte ich den Lärm vorbeifahrender Autos. Das dämonische Grauen war vollkommen verschwunden, die Atmosphäre wieder friedlich, bis …
    »Was ist passiert?!« Ramiels alarmierte Stimme erklang neben mir. Der Engel kniete plötzlich an meiner Seite, seine Stirn zerfurcht von Sorgenfalten. Er griff meinen Arm und zog mich auf die Beine.
    »Du siehst furchtbar aus«, murmelte ich mit einem schwachen Lächeln.
    Ramiel verdrehte die Augen. »Ich dachte, er bringt dich um!«, stöhnte er.
    »Ja«, murmelte ich. »Das dachte ich auch.«
    »Was ist passiert?«, wiederholte Ramiel eindringlich. »Wie bist du davongekommen?«
    »Ganz ehrlich?«, flüsterte ich leise. »Das glaubst du mir nie.«
    Ramiel sah sich misstrauisch um. »Victoria … wo sind die Inferni?«
    »Weg«, sagte ich.
    »Das sehe ich, aber …?«
    »Er hat sie verjagt. Lazarus hat sie verjagt.«
    Ramiel starrte mich verdattert an. »Er hat sie … er hat … was? «
    »Ich weiß. Ich verstehe es auch nicht. Ramiel, ich glaube, Lazarus hat den Verstand verloren. Er hat diese Explosions-Nummer abgezogen, du weißt schon, das, was Nathaniel immer gemacht hat, wenn Inferni in der Nähe waren.«
    »Aber … Lazarus ist ein Dämon . «
    »Ich weiß.«
    Ramiel schüttelte den Kopf. »Dämonen verjagen Inferni nicht …«
    » Ich weiß «, unterbrach ich ihn. »Das ist ja das Merkwürdige!«
    »Nein, du verstehst nicht, was ich sagen will. Dämonen verjagen Inferni nicht auf diese Art . Sie befehlen ihnen einfach, zu verschwinden. Wenn Lazarus wirklich das getan hat, was du beschreibst, dann war das die Abwehrreaktion eines Schutzengels.«
    Ich blieb stehen und starrte Ramiel verblüfft an. Sekunden verstrichen in der Stille, bis mir etwas dämmerte.
    »Ramiel … was für eine Art von Engel war Lazarus eigentlich, bevor er gefallen ist?«, fragte ich langsam.
    Ramiel warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Er hat dich mit der Technik eines Schutzengels gerettet. Soviel ich weiß, verlieren Schutzengel ihre Fähigkeiten, wenn ihr Schützling stirbt. Selbst wenn Lazarus früher einmal ein Schutzengel gewesen ist, dann ist er so alt, dass sein Schützling längst tot sein muss.«
    »Aber warum hat er mich gerettet, anstatt mich umzubringen?«
    »Was hast du zu ihm gesagt? Ich meine unmittelbar bevor er seine Schutzengel-Nummer abgezogen hat. Hast du da irgendetwas zu ihm gesagt, das seine Reaktion ausgelöst haben könnte?«
    Ich verstummte. Und spürte, wie mir die Röte in die Wangen stieg.
    »Möglicherweise habe ich zu ihm gesagt, dass ich ihn liebe«, murmelte ich.
    »Du hast was?!«
    »Ich habe doch nicht ihn gemeint!«, verteidigte ich mich. »Ich habe es nur zu ihm gesagt, weil ich dachte, er wäre Nathaniel …« Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    »Du hast halluziniert«, murmelte Ramiel. »Es gibt keine andere Erklärung.«
    »Lazarus hat einen ganz irren Blick bekommen und gesagt, dass er mich beschützen will. Ich kapier nicht, was passiert ist! Hältst du es für möglich, dass er mich mit seinem ehemaligen Schützling verwechselt hat?«
    »Lazarus ist so alt, dass mir nichts über sein früheres Engelsdasein bekannt ist. Wir müssen herausfinden, was damals mit seinem Schützling passiert ist. Vielleicht verstehen wir dann, warum er dich nicht umgebracht hat.«
    »Dann werden wir Melinda heute noch einmal stören müssen, fürchte ich.«
    Ich machte mich auf den Weg zurück zur Bibliothek. Noch immer zitterte ich am ganzen Körper.
    Melinda sah müde aus, als sie uns öffnete, doch nach einem Blick in mein Gesicht bat sie uns in ihr Büro. Die Besprechung mit dem Mädchen und seinen Eltern schien vorüber zu sein.
    Ich atmete tief durch und schilderte Melinda meine Begegnung mit Lazarus.
    »Sein Verhalten war eindeutig«, sagte Ramiel ernst. »Die Art, wie er die Inferni verbrannt hat … so etwas tut kein Dämon. Wir glauben, dass er früher ein Schutzengel war.«
    Melinda schien kein bisschen überrascht zu sein. Sie schwieg.
    »Sie wussten das?«, platzte ich heraus.
    Melinda nickte.
    »Warum haben Sie es geheim gehalten?«, fragte ich verständnislos.
    »Das habe ich nicht. Ich habe es Nathaniel erzählt.«
    »Wann?«
    »Erinnerst du dich an den Tag, als ihr beide zu mir gekommen seid, kurz nachdem das Tribunal wegen dem Verbotenen Wunder überstanden war?«
    »Ich erinnere mich«, sagte ich. »Sie wollten allein mit Nathaniel sprechen.«
    »Das war es, worüber wir gesprochen haben. Lazarus'

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