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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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eiskalter Stimme. »Schaffst du nicht mehr als eine mickrige Stufe auf geweihtem Boden? Jedenfalls nicht ohne deinen Meister, ist es nicht so?«
    Lazarus ging nicht auf meine Bemerkung ein. »Komm herunter, Victoria. Unsere Begegnung ist unvermeidlich, das weißt du. Früher oder später …«
    Ich biss die Zähne zusammen. Natürlich hatte er Recht. Ich richtete mich auf und stieg eine Stufe nach der anderen hinunter. Ich ignorierte seinen Arm, den er mir mit einem spöttischen Grinsen anbot.
    »Eine kluge Entscheidung, den Bronzenen wegzuschicken«, sagte er.
    Ich vermied es, in Lazarus' schönes und grausames Gesicht zu blicken. Die alten Narben, die seine dunkel schimmernde Haut überzogen und der brennende Blick seiner roten Augen verliehen ihm eine Härte, die schwer zu ertragen war. Ich ging langsam am Fuß der Treppe entlang, einfach um nicht untätig vor ihm stehen zu müssen.
    »In deinem Gesicht«, sagte ich kalt. »Das sieht aus wie Dämonennarben.«
    Lazarus schlenderte neben mir her, als würden wir einen gemütlichen Spaziergang machen. Seine Inferni folgten mir wie ein Rudel Hyänen, das um seine Beute schlich.
    »Sie erinnern mich an all die Kämpfe, die ich gewonnen habe«, sagte Lazarus. »Und sie sind jedem anderen Dämon eine Warnung.«
    »Sich nicht mit dir anzulegen?« Ich versuchte, Lazarus am Reden zu halten, um Zeit zu gewinnen. Um länger am Leben zu bleiben.
    »Es gibt keinen Dämon, der es mit mir aufnehmen könnte.« Er schien nicht mal zu übertreiben. Es klang wie eine Tatsache. Dann lächelte er sadistisch. »Aber es gibt immer wieder den einen oder anderen, der dumm genug ist, es zu versuchen.«
    Ich spürte, dass sein Blick auf mir ruhte.
    »Dein Geliebter müsste jetzt bereits viel schlimmer aussehen als ich. Das heißt, falls ihn meine Dämonen nicht schon vollständig zerfleischt haben.« Er genoss es, dass ich bei seinen Worten zusammenzuckte.
    Ich blickte stur geradeaus. »Was willst du von mir?«
    »Du trägst den Erzengelanker nicht mehr«, bemerkte Lazarus ruhig.
    Ich antwortete nicht. Die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos strahlten mich an. Erst jetzt fiel mir auf, dass keine Passanten unterwegs waren. Niemand . Die menschenleeren Straßen rund um die Kirche wirkten unheimlich. Ich ahnte, dass Lazarus das arrangiert hatte. Dass er die Macht dazu besaß, ließ mich frösteln.
    »Ich habe von deinem Rendezvous mit Uriel gehört.« Lazarus sprach im Plauderton, doch etwas Gefährliches schwang in seiner Stimme mit. Ich verkrampfte meine Hände zu Fäusten.
    »Du hast ihn um meine Vernichtung gebeten.«
    Mein Hals wurde trocken. »Woher weißt du davon?«
    »Wozu solltest du sonst einen so mächtigen Verbündeten brauchen?«
    Er schüttelte den Kopf, so als hätte er mich beim Süßigkeitenklauen erwischt. »Victoria, Victoria. Was für eine Enttäuschung muss es für dich gewesen sein, als Uriel abgelehnt hat.«
    »Wer sagt, dass er abgelehnt hat?«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks flackerte ein Zögern über Lazarus' Gesicht. Dann verzogen sich seine Lippen wieder zu einem trägen Lächeln. »Nicht einmal Uriel ist kühn genug, um mich anzugreifen.«
    »Einen Versuch war es wert.« Ich ging jetzt an der Rückseite der Kirche entlang in der Hoffnung, irgendwo irgendjemanden zu entdecken. Doch es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Ich musste Lazarus am Reden halten. »Was hast du eigentlich getan, um unter Luzifers Schutz zu stehen?«
    Lazarus zog milde überrascht eine Augenbraue hoch.
    »Denkst du, du wärst der Einzige, der über Informationsquellen verfügt? Ich weiß von dem Zirkel.« Mein Tonfall täuschte eine Selbstsicherheit vor, die ich nicht besaß. Früher oder später würde Lazarus tun, wozu er gekommen war. Ich konnte das Unvermeidliche nur etwas hinauszögern. Innerlich fühlte ich meine Kräfte schwinden.
    »Willst du wirklich wissen, wie ich ein Teil von Luzifers Zirkel geworden bin?« Lazarus' Stimme klang ruhig und bedrohlich zugleich.
    Mir wurde übel. Die Inferni setzten mir immer mehr zu, was wohl an Lazarus' Anwesenheit lag. Ich wollte seinem Blick standhalten, schaffte es aber nicht. Ich schlug die Augen nieder, Lazarus spürte meine Schwäche und lachte. Leise und grausam.
    »Du weißt, dass ich dir deine Verschwörung gegen mich nicht ungestraft durchgehen lassen werde, selbst wenn sie missglückt ist.«
    »Mach kein Drama daraus«, murmelte ich. Obwohl die Angst vor ihm mehr und

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