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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Kaffeefleck breitete sich quer über das Bild von Melinda Seemann und Marcellus Van den Berg aus.
    »Haben Sie den Artikel gelesen?«, fragte ich und deutete auf das durchtränkte Bild.
    »Über Melinda und diesen Milliardär?« Herr Wagner klang abgelenkt, als er an Nathaniel vorbei ans Ende des Gangs blickte. »He, ihr! Kein Tischtennis auf den Schaukästen!«
    Ich schloss die Tür auf und Herr Wagner manövrierte seine Last vorsichtig in den Physiksaal.
    »Melinda hat sich in der Universitätswelt einen guten Namen gemacht«, sagte er, während er die Hefte auf seinem Tisch ablegte. Ich bewahrte den Kaffeebecher im letzten Moment davor, umzukippen und den Rest der Zeitung mit Kaffee zu durchtränken.
    »Danke«, murmelte Herr Wagner. »Melinda ist mit vielen bekannten Persönlichkeiten in Kontakt. Sie und Van den Berg kennen sich, glaube ich, schon recht lange. Soviel ich weiß, gehört ihm ein Medienkonzern.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Ich kenne bloß den Van-den-Berg-Tower in der Innenstadt.«
    Herr Wagner kramte einen Stoß Papier aus seiner Tasche hervor. Die Glocke läutete und der Rest der Klasse strömte in den Saal.
    »Könntest du das hier bitte austeilen?« Herr Wagner drückte mir den Papierstapel in die Hand.
    »Merkblätter für den Schulausflug am Dienstag. Wir wandern zu den Kaiser-Franz-Josef-Fällen.«
    »Ein Wanderausflug?«, fragte Nathaniel.
    Hatte ich ganz vergessen , seufzte ich in Gedanken. Oder besser gesagt, verdrängt.
    »Ich dachte, du magst den Wald?« Nathaniel schlenderte hinter mir her, während ich die Merkblätter austeilte.
    Ich mag unsere Burgruine. Aber Wandern generell … Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Als ich am Tisch von Mark und Chrissy vorbeikam, steckte Mark gerade nervös sein Telefon wieder ein.
    »Was ist los?«, fragte ich leise.
    »Tom hat ihm getextet«, erklärte Chrissy. »Er wartet nach der Schule auf dem Parkplatz auf Mark und seinen Cousin.«
    »Aber ich dachte, genau das wolltest du?«, fragte ich Mark.
    »Ist auch so«, erwiderte er, doch sein angespannter Gesichtsausdruck ließ mich an seinen Worten zweifeln. »Wir treffen Tom in einer Stunde. Ist doch super.«
    Als wir eine Stunde später vom Schulhof auf den Parkplatz einbogen, wartete Tom schon auf uns. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Mauer, seine stacheligen schwarzen Haare gestylt, die Sporttasche neben ihm am Boden. Der missbilligende Blick, mit dem er Mark und Chrissy fixierte, erinnerte mich stark an Seraphela.
    »Hey«, sagten Anne und ich, als wir vor ihm standen.
    »Hey«, erwiderte Tom, ohne zu lächeln.
    Ein Moment peinlichen Schweigens folgte, bei dem sich weder Mark noch Tom gegenseitig ansahen.
    Anne startete einen Versuch, die unangenehme Stille zu durchbrechen. »Also … ihr fahrt jetzt zum Training?«
    Keiner der beiden antwortete, doch sie sahen sich wenigstens an.
    »Ihr habt Glück mit dem Wetter«, fuhr Anne mit einem gezwungenen Lächeln fort. »Das sind die letzten warmen Tage im Oktober, es soll ja eine Kaltfront kommen …«
    Niemand erwiderte etwas. Ich warf Nathaniel einen unsicheren Blick zu und er hob abwehrend die Hände.
    »Du hast gesagt, du willst es Mark ohne meine Hilfe versuchen lassen«, sagte er.
    Vielleicht war das ein Fehler , dachte ich zögernd, während ich zwischen Mark und Tom hin-und herblickte.
    Mark hielt demonstrativ Chrissys Hand, während Chrissy ihren Bruder mit schmalen Augen fixierte.
    »Hör zu«, sagte Mark schließlich. »Ich habe sie wirklich gern. Okay?«
    Tom starrte Mark an. Dann wanderte sein Blick zu seiner Schwester, die jetzt Marks Hand mit beiden Händen umfasst hielt.
    Ich hielt die Luft an und bereitete mich innerlich auf Toms Ausbruch vor. Doch Tom machte nur eine winzige Kopfbewegung. »Okay.«
    Ich war verblüfft.
    »Na, bitte«, schmunzelte Nathaniel. »Alles bestens.«
    Völlig sprachlos sah ich zu, wie Marks Cousin auf den Schulparkplatz einfuhr, Mark und Tom ihre Sporttaschen in den Kofferraum warfen und sich dabei über das bevorstehende Training unterhielten, als wäre nichts gewesen. Ich traute meinen Augen kaum, als Mark Chrissy sogar vor Toms Augen zum Abschied küsste.
    Nachdem Marks Cousin schließlich mit den beiden losgefahren war, blickte ich Anne und Chrissy erstaunt an.
    »Und deswegen das ganze Drama?«
    Chrissy zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Männer.«
    »Chrissy, ich brauche deine Hilfe«, platzte Anne plötzlich heraus. Sie schien nur auf diesen Moment

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