Natuerlich gesund

(besonders mit Anis, Ingwer, Zimt) – diese Empfehlungen gibt die Traditionelle Chinesische Medizin.
    WANN ZUM ARZT
    Lässt sich Ihr Durchfall mit den hier beschriebenen Maßnahmen nicht kontrollieren, treten Blut- oder Schleimbeimengungen auf, hält er länger als 3 Tage an oder haben Sie Begleiterscheinungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, klärt Ihr Arzt die Ursachen ab. Zwar sind über 90 % aller akuten Durch fall attacken durch einen Magen-Darm-Infekt (→  S. 281 ) oder eine Lebensmittelvergiftung mit Bakteriengiften bedingt, die nach wenigen Tagen ohne weitere Maßnahmen abklingen, manchmal stecken jedoch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (→  S. 291 ), eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (→  S. 286 ), Darmkrebs, eine Schilddrüsenüberfunktion, Leber- und Gallenerkrankungen (→  S. 272 ) oder auch ein Diabetes hinter Ihren Beschwerden.
Das hilft auf Dauer
    Ordnung ins Leben bringen Hastiges Essen, alles im wilden Durcheinander in sich hineinzustopfen oder große Mengen Nahrung aufzunehmen, überfordert Ihren Verdauungstrakt – die Menge an Enzymen und Verdauungssekreten reicht nicht aus, die Nahrungsmengen adäquat aufzuspalten und zu verdauen. Damit gelangen Nahrungsbestandteile in den Dickdarm, die dort normalerweise nichts zu suchen haben – Durchfall entsteht.
    Ist Ihr Durchfall stressbedingt, kennen Sie die Attacken schon aus anderen Situationen – und wissen, dass in diesem Fall die Lösung wäre, den Stress gar nicht erst entstehen zu lassen. Vielleicht helfen Ihnen die Tipps im Kapitel »Stress mindern« (→  S. 109 ).
    Ferne Länder Da Durchfall bevorzugt auf Reisen in andere, besonders warme Länder auftritt, sollten Sie vorbeugen: Kochen Sie Wasser ab, essen Sie nur gekochte Speisen und geschältes Obst; sind Sie sich hinsichtlich der Qualität der Nahrungsmittel unsicher, lassen Sie besser die Finger davon. Gerade eiweißreiche Speisen verderben besonders schnell. Nehmen Sie vorsorglich Hefeextraktkapseln (aus der Apotheke), so schützen Sie Ihre Darmflora.
    Mikrobiologische Therapie Haben Sie gerade einen Magen-Darm-Infekt hinter sich oder mussten Sie ein Antibiotikum nehmen, unterstützen mikrobiologische Präparate die Regeneration der Darmflora – fragen Sie Ihren Arzt, welche Präparate für Sie geeignet sind und wie lange Sie sie benötigen.
    Schüßler-Salze Nehmen Sie 10 Tbl. Nr. 3, 20 Tbl.Nr. 8, 9 und 10; müssen Sie auch erbrechen, helfen 20 Tbl. Nr. 3, 10 Tbl. Nr. 5, 20 Tbl. Nr. 8 und 10. Tritt der Durchfall v. a. nach Fettgenuss auf, probieren Sie 7 Tbl. Nr. 1, 20 Tbl. Nr. 9 und 10 Tbl. Nr. 10; riecht er übel, eignen sich 7 Tbl. Nr. 13 (Kalium arsenicosum).
    Nehmen Sie am besten stündlich eine Tablette zu sich, bis eine spürbare Besserung eintritt. Bei chronischen Beschwerden fragen Sie einen erfahrenen Homöopathen um Rat.
    MÖGLICHE URSACHEN
    Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
    1 oder 2 Menschen unter 1 000 trifft es in Deutschland – eine chronische Entzündung des Darms mit über Jahre wiederkehrenden Durchfallattacken, Verdauungsstörungen und meist auch Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Trakts (z. B. an Gelenken, Augen, Haut). Zu den CED zählen der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa; meist treten erste Symptome in jungen Erwachsenenjahren auf (zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr). Was die Erkrankungen verursacht, ist letztlich ungeklärt – man geht davon aus, dass die Barrierefunktion der Schleimhaut gestört ist. Dadurch gelangen normalerweise harmlose Darmbakterien durch die Schleimhaut in tiefer gelegene Darmschichten, was das Immunsystem aktiviert: Bakterien sowie Darmschleimhaut werden zerstört.
    Morbus Crohn Hier kann sich theoretisch die gesamte Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts entzünden, meist ist jedoch der letzte Abschnitt des Dünndarms betroffen. Beteiligungen an Darm, Speiseröhre oder Mund sind seltener. Die Durchfälle sind oft unblutig, es treten vermehrt Fisteln auf (Verbindungsgänge zwischen Darm und Umgebung), deren Behandlung oft langwierig ist. Neben den Medikamenten, die das Immunsystem hemmen, helfen evtl. eine Ernährungsumstellung und Entspannungsverfahren. Bei Rauchern ist die Erkrankung doppelt so häufig, ein Rauchstopp wirkt sich positiv auf den Verlauf aus.
    Colitis ulcerosa Die Entzündung der Schleimhaut breitet sich vom untersten Abschnitt des Darms, dem Mastdarm (Rektum oder Enddarm), über den Dickdarm nach oben aus. Die Durchfälle sind oft blutig; schwere Verläufe, bei denen sich der Darm