Natuerlich gesund
mechanische Reizfaktoren, Badezusätze wie Arzneimittel und Kohlendioxid als chemische Reizfaktoren sowie – unter professioneller Aufsicht angewandter – Strom als elektrischer Reizfaktor. Auch Sauna einschließlich der folgenden Abkühlungsmaßnahmen, Dampfbad und Whirlpool gehören zu den Wasseranwendungen. Gelenkschonende Bewegungsbäder und Unterwassergymnastik machen sich den Effekt des Auftriebs zunutze und koppeln die gesundheitsfördernden Effekte von Wasser und Bewegung.
Anwendungen
Wasser wird überwiegend in flüssiger Form eingesetzt: als Voll- oder Teilbäder, Duschen und Güsse, in Form von Waschungen oder Abreibungen, als Druckstrahlmassage, beim Tautreten oder als Wickel. Daneben kommt es gefroren bei der schmerzlindernden Eisbehandlung oder als Wasserdampf in Sauna und Dampfbad zum Einsatz. Wasseranwendungen wirken hervorragend, wenn Sie die folgenden Regeln beachten:
Beginnen Sie gemächlich: Verkürzen Sie am Anfang die Behandlungszeit, bei wechselwarmen Anwendungen reicht zunächst ein Durchgang.
Steigern Sie sich allmählich: Bei kalten Anwendungen beginnen Sie die Behandlung mit nicht ganz so kaltem Wasser und senken die Temperatur nach einigen Anwendungen.
Beachten Sie die Zeit: Für Vollbäder werden 10–20 Minuten empfohlen, für Teilbäder 10–15 Minuten bzw. für Wechselteilbäder 1- bis 2-mal eine Viertelstunde lau bis warm, gefolgt von 8–10 sec kalt (2-mal wiederholen, am Schluss immer ein Kaltreiz). Wasserdampf sollten Sie sich nicht länger als 10–15 Minuten aussetzen, alles andere (z. B. Güsse, Tautreten) hängt von Ihrer Befindlichkeit ab.
Bleiben Sie dran: Nur wenn Sie Wasseranwendungen zum Teil Ihres regelmäßigen täglichen oder wöchentlichen Pflichtprogramms machen, profitieren Sie auf Dauer davon.
Hören Sie auf sich: Ihr Wohlbefinden ist der wichtigste Faktor, nach dem Sie beurteilen, ob Ihnen die Anwendung gut tut. Die meisten Frauen sind vor der Menstruation kälteempfindlicher, während sie danach Kaltreize bevorzugen. Probieren Sie aus, was Ihnen angenehm ist.
Keine Kaltanwendung auf kalte Körperteile, z. B. keinen kalten Unterschenkelguss bei akut kalten Füßen.
Buchtipps
Robert M. Bachmann, German M. Schleinkofer: Natürlich gesund mit Kneipp. Trias, Stuttgart 2006
Iris Hammelmann: Kneipp kurz & bündig. Haug, Stuttgart 2007
Fehlende Belastbarkeit
Sie scheuen jede Treppe, denn sofort sind Sie außer Puste; Ihre Beine sind vor allem abends schwer und müde; kleinste Belastungen stellen für Sie ein unüberwindbares Hindernis dar? Gründe für Ihre fehlende Belastbarkeit kann es viele geben.
Oft ist es ein langsamer Prozess: Das letzte Mal ist Ihnen zwar aufgefallen, dass Sie langsamer als früher Ihre gewohnte Runde spazierten, aber diesmal müssen Sie sich auf eine Parkbank setzen, um sich kurz auszuruhen – nicht bedenklich, wenn Sie 15 Kilometer am Stück laufen, aber beim normalen Spaziergang sollte sich nicht das Gefühl der Überforderung einstellen.
Die Klassiker Die Ursachen für mangelnde Kondition und Überlastung sind meist in einer chronischen Überforderung des Körpers z. B. durch Übergewicht (→ S. 160 ) und einer andauernden Unterforderung der Muskeln – auch des Herzmuskels – durch fehlendes Training (→ S. 32 ) zu suchen oder in einer Überlastung der Gefäße, z. B. der Venen (→ S. 323 ). Auch psychische Faktoren wie Müdigkeit (→ S. 115 ), Antriebslosigkeit (→ S. 118 ), ein Stimmungstief (→ S. 127 ) oder eine Überforderungssituation (→ S. 120 ) senken den Energiepegel, Fortbewegen scheint unmöglich.
Außerdem können die Beschwerden auf eine Herzschwäche hindeuten, einen Zustand, bei dem unser Herz immer weniger imstande ist, seinen Anforderungen gerecht zu werden – dieses sog. »Altersherz« stellt sich mit den Jahren bei fast jedem von uns ein und kann in eine chronische Herzinsuffizienz übergehen.
MEINE TÄGLICHEN SÜNDEN
Ich nehme schon seit Jahren grundsätzlich den Fahrstuhl.
Ich muss so viel einkaufen – das ist mit dem Auto einfacher.
Meine zusätzlichen Pfunde machen es mir schwer: Sport treiben finde ich mühsam, macht keinen Spaß.
Fazit
Übergewicht belastet das Herz, ohne Bewegung wird es immer untrainierter: Erkennen Sie sich wieder?
Das hilft sofort
Die hier beschriebenen Maßnahmen helfen dem Altersherz – bei manifester Herzinsuffizienz werden Sie von Ihrem Arzt medikamentös behandelt. Klären Sie mit ihm, welche der Maßnahmen er empfiehlt und Sie unterstützend einsetzen
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