Natuerlich gesund
eine ausreichende Wirkungsdosis erreichen – unterdosiert schaden die Präparate, und z. B. selbst Baldrian verursacht Schlafstörungen. So müssen Sie mehrmals täglich bis zu einem Teelöffel Baldriantropfen zu sich nehmen, um eine einschläfernde Wirkung zu erzielen – 10–20 der bitteren Tropfen auf einem Stück Würfelzucker reichen also nicht aus.
Es gibt Mittel, die nachts müde machen und sich tagsüber nicht auf Ihre Aufmerksamkeit auswirken – und zwar am stärksten Baldrianwurzel, dann Hopfenzapfen, Lavendelblüten und am schwächsten Melissenblätter – andere wie das mexikanische Baldrian oder Passionsblumenkraut machen tagsüber müde. Mit einem selbstgemischten Tee oder einem Bad mit Kräuterzusatz unterstützen Sie die einschläfernde Wirkung der Fertigpräparate.
Vitalstoffe Magnesium, Vitamin B 6 , Tryptophan und Zink tragen alle zu einer Verbesserung der Schlafqualität bei. Bei der hoch dosierten Ergänzung dieser Substanzen ist Ihnen Ihr Arzt behilflich. Gerade die Einnahme von 500–1000 mg Tryptophan 30 Minuten vor dem Schlafengehen erleichtert das Einschlafen.
Sauna Manche Menschen schwören auf die ausgleichende Wirkung der Sauna. Doch Vorsicht: Zu starke Reize können Sie »aufputschen« – einfach ausprobieren, ob Sie von einem Saunabesuch profitieren.
Entspannendes Je unruhiger Sie sind, desto schlechter werden Sie einschlafen: Also verbannen Sie das turbulente Tagwerk aus Ihren Einschlafgedanken:
Sie grübeln in letzter Zeit viel? Legen Sie abends schon Notizblock und Stift bereit, so können Sie Ihre nächtlichen Gedanken aufschreiben und müssen dafür noch nicht einmal aufstehen.
Notieren Sie insbesondere unerledigte Dinge, so können diese Sie nicht nachts beschäftigen. Entwickeln Sie Lösungsvorschläge für Probleme und schreiben Sie diese ebenfalls auf Ihren Notizblock.
Denken Sie an etwas Schönes, was Sie in absehbarer Zukunft tun werden (Urlaub, Ausflug, Geschenk) und malen Sie sich aus, wie sich dieses Ereignis gestalten wird.
Dunkeln Sie Ihr Schlafzimmer ab und halten Sie dann die Augen bewusst offen. Starren Sie in die dunkle Leere oder auf die Schlafzimmerwand. Wenn Ihre Augen trocken werden, dürfen Sie auch zwinkern, schließen Sie die Augen aber nicht. Denken Sie dabei an etwas Schönes; irgendwann fallen Ihre Augen auch gegen Ihren Willen zu – dieses Vorgehen nennt der Mediziner »paradoxe Intervention«.
Zählen Sie langsam von 20 rückwärts bis 1, wiederholen Sie das ruhig mehrfach – versuchen Sie dabei, nicht gleichzeitig an etwas anderes zu denken.
Rituale, die das Tagesende einläuten Bereiten Sie den Frühstückstisch vor, gehen Sie dann noch einmal kurz um den Häuserblock oder lesen Sie einige Zeilen, die positive Gefühle auslösen – wie wäre es mit Gedichten von Ringelnatz oder Tucholsky oder mit Briefen von lieben Freunden oder Verwandten?
Abends Rückschau halten Legen Sie sich ins Bett und lassen Sie den ganzen Tag noch mal Revue passieren. Was haben Sie heute getan, mit wem haben Sie gesprochen? Welche Tätigkeiten waren sinnvoll? Was werden Sie das nächste Mal anders machen? Was hat Ihnen gut getan? Welche Gedanken haben Sie heute beschäftigt? Haben Sie heute irgendwann aus vollem Herzen gelacht und wenn ja, warum? Halten Sie einzelne Ereignisse intensiv fest und verabschieden Sie sich dann von dem Tag, lassen Sie ihn bewusst verblassen.
Puffer einbauen Bauen Sie eine Zeitspanne zwischen Ihrem Tagwerk und der Nachtruhe ein. So stellen Sie sicher, dass Sie auch wirklich zu Ihrem persönlichen Quantum an Schlaf kommen, selbst wenn Sie etwas länger für das Einschlafen brauchen.
Atmen lernen Zählen Sie Ihre Atemzüge und verlangsamen Sie Ihre Atmung dann auf 10 Atemzüge pro Minute. Atmen Sie tief in den Bauch ein und durch den Mund wieder aus. Die Atemarbeit wird Sie ablenken – Sie können nebenbei nicht über anderes nachdenken. Wenn Ihnen das bewusste Atmen hilft, kann Sie ein Atemtherapeut weiter anleiten oder erlernen Sie eine Meditationsform – die Atmung ist in der Meditation ein wichtiger Bestandteil.
In der TCM (→ S. 110 ) werden Einschlafstörungen mit Herzrasen oder sorgenvollen Gedanken als Disharmonie zwischen den verschiedenen Organen gedeutet. Dagegen werden Atemübungen eingesetzt: Schließen Sie in Rückenlage die Augen und richten Sie Ihren Blick nach innen. Die Atemzüge sollen immer dünner und länger werden. Achten Sie auf die Stille und spüren Sie die Wärme in Ihrem Unterbauch, die sich bis zu den
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