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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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Afrikanerin mit gespreizten Beinen auf dem Rücksitz und stemmte sich mit den Füßen gegen die Tür und Chris’ Schulter, während er sich daran machte, ihr Baby auf die Welt zu holen.
    Es hatte ganz harmlos begonnen. Das Auto, das die Eheleute ihnen versprochen hatten, war keine Meile mehr entfernt gewesen, als die Frau auf dem Vordersitz so laut aufschrie, dass Jamie zusammenzuckte und sich nach Heckenschützen oder Soldaten umsah.
    Chris legte der Frau nur die Hände auf die Schultern und redete in ihrer eigenen Sprache sanft auf sie ein. Jamie hatte in der Akte über Devane gelesen, dass sein Team nach dem 11. September viel Zeit in diesem Land zugebracht hatte.
    Der Mann lenkte das Auto an den Straßenrand.
    »Wir können jetzt nicht anhalten«, sagte Jamie zu Chris, aber er war schon halb ausgestiegen.
    Nur kurz streckte er den Kopf noch einmal herein. »Hab ich nicht gesagt, dass uns das langsamer machen würde?«
    Sie stieg auf der anderen Seite aus und stieß fast mit dem Mann zusammen, als sie zu Chris wollte, der der Frau bereits vom Vordersitz half und ihr bedeutete, sich auf die Rückbank zu legen.
    »Setzen Sie sich hinter Ihre Frau, damit sie sich an Sie lehnen kann«, wies Chris ihren Mann an, der tat, wie ihm geheißen wurde. »Jamie, hol das Sanitätszeug aus meiner Tasche. Ich brauche Handschuhe, Schere und Faden. Und ein Handtuch und eine Flasche Wasser.«
    »Willst du wirklich dieses Kind zur Welt bringen?«
    Chris beruhigte die Frau in sanftem Ton und legte ihr eine Decke über die Beine, bevor er sich vom Wagen entfernte. »Ich habe dir doch gesagt, dass meine Mom Hebamme war. Außerdem bleibt uns hier ja kaum eine andere Wahl.«
    »Woher wusstest du, dass ihre Wehen einsetzen würden?«, fragte Jamie mit ebenso leiser Stimme.
    »Passiert mir dauernd.« Er zuckte die Achseln und schüttelte leise lachend den Kopf. »Ich geh schon nicht mehr in Krankenhäuser … auf der Entbindungsstation ist jedes Mal der Teufel los, wenn ich auftauche.«
    »War es bei deiner Mom auch so?«
    »Schwer zu sagen. Frauen, die wollten, dass ihre Wehen einsetzen, sind oft zu uns gekommen. Ich war nie ganz sicher, ob ich der Auslöser war oder meine Mom. Aber jetzt … «
    »Jetzt bist du es.«
    »Sieht so aus.«
    »Geht es denn immer gut?«
    »Genug geredet. Holst du bitte, worum ich dich gebeten habe? Und wenn du nicht mithelfen kannst, solltest du weggehen.«
    Sie verkniff sich eine weitere Bemerkung, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah – den Ausdruck, der ihr verriet, dass nicht immer alles gut ging. Sie fragte sich, ob er diese Veranlagung als Last oder Geschenk betrachtete, und erkannte, dass dazwischen wahrscheinlich kein großer Unterschied bestand. »Ich werde dir helfen.«
    »Danke, Jamie.«
    Sie ging zu den Taschen, die sie hinten in das Auto geladen hatten, und suchte die Sachen zusammen, um die er sie gebeten hatte.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau, und Jamie fragte sich, was sie jetzt wohl denken mochte, wie sie so dalag, das Kleid über die Hüften hochgeschoben, während Chris vor ihr stand und Latexhandschuhe überzog.
    »Dauert es noch lange?«, fragte Jamie.
    »Nein, es geht los. Pressen, Mama. Fest.«
    Er zählte, und Jamie merkte, dass sie dabei den Atem anhielt. Jedes Mal, wenn er die Frau anwies zu atmen, atmete auch sie, bis Chris ihr auftrug, ein Handtuch über den Vordersitz zu breiten, das Wasser und den Sauger bereitzuhalten und ebenfalls Handschuhe überzustreifen.
    »Noch mal pressen, Mama«, forderte er die schreiende Frau auf. »Noch ein letztes Mal … ja, genau so … nicht aufhören.«
    Jamie atmete nicht, bis Chris den Gummisauger von ihr haben wollte, und dann hielt sie die Luft abermals an, bis sie den wimmernden Schrei hörte.
    »Es ist ein Mädchen«, verkündete Chris, und die Frau und ihr Mann weinten und klatschten in die Hände. »Jamie, komm her … binde den Faden um die Nabelschnur … genau da, gut, schön fest. Und jetzt durchschneiden.«
    Ihre Hände zitterten, als sie das Baby abnabelte. Er reichte ihr das unglaublich kleine Kind. »Mach sie vorn sauber, dann wickelst du sie ein und gibst sie ihrer Mama.«
    »Chris, ich habe noch nie … «
    »Ich muss hier weitermachen.« Er wandte sich von ihr ab und konzentrierte sich auf die nervöse junge Mutter, und Jamie tat, was er sie geheißen hatte, legte das Baby vorsichtig auf das Handtuch und nahm ein anderes, um die weiche Haut abzuwischen, bis das Mädchen ganz sauber und zufrieden

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