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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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vor sie, rollte ihre Ärmel nach unten und dann fachmännisch wieder auf, damit sie nicht störend herumschlackerten. Danach knöpfte er ihr die Jacke zu, die sie über dem T-Shirt offen gelassen hatte.
    »Es wird heiß werden, ich weiß, aber du musst die Jacke zumachen.« Seine Hände strichen über den Stoff. Dabei sah er ihr fest in die Augen.
    »Und wir werden in diesen Klamotten nicht auffallen?«
    »Nein. Glaub mir.« Er ging in die Knie und half ihr in die Stiefel, die er für sie mitgebracht hatte, steckte die Hosenbeine hinein und fädelte die Schnürsenkel ein, und sie widerstand der Versuchung, sich hinabzubeugen, mit ihren Fingern durch sein Haar zu fahren und sich auf dem Boden zu ihm zu gesellen.
    Als sie schließlich richtig angezogen war, erhob er sich. »Tut mir leid, dass deine Familie so verkorkst ist.«
    Sie wollte ihn umarmen, tat es aber nicht. Das Schuldgefühl, ihm nicht die Wahrheit gesagt zu haben, nagte an ihr, insbesondere nach seinen ehrlichen Worten. »Danke. Dein Bruder … er scheint nett zu sein. Wirst du mir irgendwann von deiner Familie erzählen?«
    »Irgendwann. Fertig?«
    »Ja. Sarah erwartet uns auf dem Rollfeld.«
    »Schau nach unten und bleib dicht bei mir. Ganz egal, was geschieht, wir trennen uns nicht. Halt dich an mir fest, wenn es sein muss. Hast du das verstanden, Kaylee?«
    Die Hitze und die Schwüle trafen Nicks Gesicht wie ein nasses, schweres Handtuch, sobald die Luke des Privatflugzeugs aufging, während sein Blick sofort über die vielen Menschen glitt und nach irgendetwas Ungewöhnlichem Ausschau hielt.
    Leute zerrten Kartons hinter sich her – in Afrika waren zusammengeklebte Kartons und Gepäck untrennbar miteinander verbunden. Der 11. September hatte nicht viel daran geändert, wie man in diesem Land die Flughäfen führte.
    Er stieg als Erster die kleine Metalltreppe hinunter. Kaylee folgte ihm so dicht auf den Fersen, dass sie beinah stolperte.
    Sie hatte Angst. Das machte er ihr nicht zum Vorwurf, aber er würde sehr gut auf sie aufpassen müssen, damit sie nicht durchdrehte.
    Die Geschichte über ihre Familie hatte ihn härter getroffen, als er gedacht hatte, und er wünschte fast, dass er nicht danach gefragt hätte – dass er ihr nicht näherkommen wollte.
    Aber wem zum Teufel wollte er eigentlich etwas weismachen? Dazu war es schon in der Sekunde zu spät gewesen, als er sie das erste Mal gesehen hatte.
    Sie hatte so verdammt aufrichtig ausgesehen, regelrecht unschuldig, und obwohl er es besser wusste, sah er in ihr immer noch ein kleines bisschen von dem sommersprossigen Mädchen, das später einmal Reporterin werden wollte.
    Er versuchte jenes Bild in Einklang zu bringen mit dem autoklauenden Teenager und der schönen Frau, die er jetzt vor sich hatte und die in größeren Schwierigkeiten steckte, als sie sich auch nur vorstellen konnte, gab es aber schnell wieder auf. Sie war kompliziert – vielleicht sogar noch komplizierter als er selbst – , vielschichtig und willens, sich ihm Schicht um Schicht zu offenbaren. Das war der große Unterschied zwischen ihnen. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, jetzt war es nur an der Zeit, daran zu denken, am Leben zu bleiben.
    Sein Magen verkrampfte sich, als sei etwas nicht in Ordnung, aber das war immer so, wenn er den Fuß in dieses Land setzte – hier war meistens irgendetwas nicht in Ordnung, und sie gehörten hier einfach nicht her.
    Trotzdem drängte er vorbei an den Menschen, die ihr eigenes Gepäck aus den Frachträumen der überfüllten Flugzeuge zum Flughafengebäude schleiften, vorbei an Soldaten mit Maschinenpistolen, die überall waren, obgleich die Sicherheit hier keineswegs oberste Priorität zu genießen schien.
    Der alte Landrover wartete an der Südseite, am Rand der Rollbahn, in der Nähe der Nebenstraße, die tiefer nach Uganda hineinführte. Der Wagen stand genauso dort, wie Sarah es versprochen hatte, mit einem weißen Band, das um die Antenne gebunden war.
    Aber das Fahrzeug schien leer zu sein, und Nick schaute sich nach jemandem um, während er unauffällig seine SIG zog und am langen Arm ans Bein gedrückt verbarg.
    Leer oder nicht, der verdammte Rover würde ihm gehören. Wer immer diese Sarah sein mochte, sie konnte später zu ihnen stoßen.
    Aber als sie näher kamen, trat eine Frau um den Geländewagen herum. Sie hatte auf der anderen Seite gewartet. Über ihrer Schulter hing an einem Riemen ein Gewehr, ihr Arm war von oben bis unten tätowiert.

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