Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
Vom Netzwerk:
die offene Fahrertür aus dem Wagen fiel. Sie war hübsch – ihr gebräuntes Gesicht wies starke nordische Züge auf, große Augen, volle Lippen, alles gerade weit genug außerhalb der Norm, um sie von den allgemeinen Schönheitsidealen abzuheben. Selbst der von oben bis unten tätowierte linke Arm fügte sich in dieses Bild, anstatt sie hart wirken zu lassen. Sie sah einfach sexy aus mit ihrem zerrissenen Shirt und der tiefsitzenden Cargohose. »Wirklich? Sie wollten eine Söldnerin werden?«
    »Anfangs wollte mich niemand trainieren, darum brachte ich mir so viel wie möglich selbst bei. Dann hat sich irgendwann endlich einer dazu bereit erklärt.« Sarah legte einen Finger an die Lippen, bevor sie fortfuhr, als überlege sie, wie sie es am besten erklären sollte. »Ich wollte Freiheit. Ich wollte mich selbst beschützen, auf mich aufpassen können. Ich wollte, dass die Leute mich fürchten. In diesem Land hat man es schwer als Frau, vor allem als alleinstehende Frau.«
    »Als alleinstehende Frau hat man es überall schwer.«
    »Das mag sein.« Jetzt musterte Sarah sie. »Sind Sie mit ihm zusammen?«
    Kaylee schaute zu Nick hin, der allein am Rand der Lichtung stand, breitschultrig und reglos, und sie fragte sich, ob es sie immer im Bauch kribbeln würde, wenn sie ihn sah. »Nick? Er ist … ein Freund«, antwortete sie stockend, und Sarah lächelte, während sie ein Gewehr vom Rücksitz nahm.
    »Ein ziemlich guter Freund, wenn er Sie in den Dschungel begleitet. Ich übernehme die erste Wache, damit Sie etwas Zeit mit Ihrem Freund verbringen können«, sagte Sarah. Sie war dabei, aus dem Wagen zu klettern, hielt aber in der Bewegung inne. »Es ist Ihnen schon klar, dass es möglicherweise nicht Ihr Exmann ist, der Sie hierher bestellt hat, oder? Denn die meisten dieser Entführungen … «
    Sie verstummte, hob die Schultern und Kaylee verspürte wieder jenen kurzen Anflug von Panik. Was Sarah da sagte, war ihr nicht neu – Nick hatte sie ein ums andere Mal gewarnt – , aber jetzt war es doch etwas anderes. Denn jetzt stand sie hier, mitten im Nirgendwo, und versuchte, die Ohren zu verschließen vor jener inneren Stimme, die ihr riet, ihre Quelle sehr viel eingehender zu prüfen, als sie es bisher getan hatte. »Dessen bin ich mir bewusst. Aber ich hätte es mir nicht verziehen, wenn ich nicht hergekommen wäre. Ich habe ihn einmal geliebt.«
    Sarah nickte. »Ich wollte nur, dass Sie auf diese Möglichkeit vorbereitet sind.«
    Kaylee wollte erwidern, dass es unmöglich sei, auf eine solche Sache vorbereitet zu sein, aber noch während sie den Gedanken fasste, erkannte sie, dass es eine Lüge war. Darum sagte sie nur: »Danke.« Dann stieg sie ein, und Sarah schloss leise die Tür hinter ihr.
    Kaylee machte es sich so bequem wie möglich und sah, wie Sarah mit Nick sprach. Vorhin hatte die Erschöpfung sie übermannt und in den Schlaf gezwungen. Das allein war in dem über die holprigen Pisten rasenden Fahrzeug ein Kunststück gewesen. Sie hatte unruhig geschlafen und hätte geschworen, dass Nick sie berührt, ihren Oberschenkel gestreichelt, ihr das Haar aus dem Gesicht gestrichen und eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, eine Geste, die beschützend und verlockend in einem gewesen war. Zuvor hatte er sie kaum angeschaut, nachdem sie den Soldaten entkommen waren, hatte sie mehr oder weniger herumkommandiert, und sie hatte gehorcht, weil sie wusste, dass er sie beschützen würde.
    Als sie sich geregt hatte und die Augen aufschlug, hatte sie ihn zurückzucken sehen.
    Er hatte sie berührt. Und es war schön gewesen. Behaglich. Für einen Mann, der kaum jemandem vertraute, warf er für sie eine ganze Menge in die Waagschale.
    Als er sechs oder sieben Jahre alt gewesen war, hatte Clutch an den Sommerabenden, sobald die Glühwürmchen in der schwülen Luft des nördlichen Kaliforniens zu blinken begannen, immer mit den Nachbarskindern Verstecken gespielt. Daran erinnerte er sich noch lebhaft.
    Wenn er mit dem Suchen an der Reihe gewesen war, hatte er die anderen Kinder stets mühelos gefunden. Es war ihm so leicht gefallen, dass es den anderen schnell mehr Spaß machte, ihn zu suchen, als sich von ihm suchen zu lassen.
    Ihnfandniejemand.Erkonntesoruhig,soreglossein.Daswartollgewesen –

Weitere Kostenlose Bücher