Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
wieder. Glauben Sie mir, damit kenne ich mich aus.«
»Haben Sie Familie hier?«, fragte Kaylee.
Sarah schüttelte abermals den Kopf, langsam diesmal. »Nein. Meine Familie kam vor ein paar Jahren bei den Aufruhren in Simbabwe ums Leben.«
»Das tut mir sehr leid.«
Sarah ging nicht darauf ein. »Ich sollte wohl nicht versuchen, es Ihnen auszureden, diesen Artikel zu schreiben, sollte Ihnen nicht sagen, wie gefährlich das für Sie sein wird«, meinte sie stattdessen. »Aber ich werde es trotzdem tun. Vielleicht sollten Sie einfach verschwinden und sich verstecken. Eventuell vergisst man Sie dann.«
Kaylee wusste ebenso wie Sarah, wie schwierig das wäre. »Aaron und ich wären nicht zusammen gewesen – GOST hin oder her. Aber er hat sich GOST angeschlossen, weil sie mich bedroht haben. Die ganze Zeit über, und mir war gar nicht klar,in welcher Gefahr ich schwebte.« Sie blickte auf ihre Hände.»DieseStory zu schreiben, ist das Mindeste, das ich tun kann.«
Der Artikel würde diese Menschen befreien, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie damit auch Aarons Seele befreien könne.
Die Tür ging auf, und Nick kletterte auf den Rücksitz. »Der Wagen ist repariert.«
»Wenn es euch recht ist, werde ich bei Clutch bleiben«, sagte Sarah und war schon dabei auszusteigen. »Jetzt können wir für ein paar Stunden ohnehin nichts unternehmen. Nicht bevor der Regen aufhört und der Boden etwas getrocknet ist. Die gute Nachricht ist, dass uns hier niemand finden wird.«
Ja, das war eine gute Nachricht.
»Nur zu«, sagte Nick, und Sarah schloss die Wagentür hinter sich und ließ Kaylee mit Nick zurück. Ein bedrücktes Schweigen entstand.
»Ich weiß, du willst nicht hier bei mir sein«, sagte Kaylee, als sie die Stille nicht länger ertragen konnte. Sie hatte nur etwa drei Minuten gedauert, sich aber wie eine Ewigkeit angefühlt.
Nick antwortete nicht, er sah sie nur kurz an, dann blickte er wieder hinaus in den Regen, der gegen das Fenster spritzte. Er öffnete die Wagentür, trat sie ganz auf und stieg aus.
Natürlich folgte sie ihm. Sie musste diese Sache in Ordnung bringen, bevor sie den Artikel schreiben konnte. »Willst du überhaupt nicht mehr mit mir reden?«
Er fuhr zu ihr herum. »Ich hätte darauf kommen müssen, als ich herausgefunden habe, wer du bist. Ich bin so ein Idiot … Ichhätte es wissen müssen, als du keine Fragen nach meiner Familie gestellt hast. Du hast keine Fragen gestellt, weil du alles gewusst hast … oder besser gesagt, weil du glaubst , alles zu wissen.«
»Bitte, Nick, das ist nicht … «
Er musterte sie aus kalten Augen. »Oh doch. Du hast nach mir gesucht, seit du Journalistin geworden bist.«
»Ja.«
»Bist jeder Spur gefolgt, hast hinter jeder Ecke nach mir gesucht. Hast den ganzen Wirbel mitgemacht.«
»Ja, aber nicht weil … «
Er schnaubte und wollte sich von ihr abwenden. Sie versuchte ihn zurückzuhalten, aber er entzog sich ihr. Natürlich. »Entschuldige. Es tut mir leid. Ich versuche mich daran zu gewöhnen«, sagte sie.
»Spar dir die Mühe.«
Sie ignorierte den schmerzhaften Stich, den ihr seine Worte versetzten, und fuhr fort. »Viele Leute glauben, Cutter sei verrückt gewesen, diese Familie hinter sich zu lassen … all den Reichtum, den Ruhm und die Beziehungen. Und ja, vielleicht war er verrückt, aber ich bin die Letzte, die es jemandem zum Vorwurf machen würde, wenn er aus einem scheinbar wunderbaren Nest fliehen will. Die Öffentlichkeit möchte an die geheimnisvolle Aura glauben, in die sich die Winfields hüllen.«
»Und du nicht, nein?«
»Ich glaube nicht an Märchen. Ich würde es gern, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gern ich daran glauben würde … aber ich kann es nicht. Nicht mit meiner Vergangenheit. Und nicht, nachdem ich dir begegnet bin. Du hast keine Ähnlichkeit mit dem Cutter, den alle zu sehen glauben. Du bist stark und mutig, du bist ein guter Mensch.«
Er sagte eine ganze Weile lang nichts, lehnte sich nur gegen den Wagen und starrte in das kleine Stück Himmel hinauf, das zwischen den Baumkronen sichtbar war.
»Du bist so verdammt mutig«, sagte er schließlich zu ihr. »Dein Job … Als ich aufwuchs, habe ich Journalisten zu hassen gelernt. Und jetzt bist du bereit, dein Leben aufs Spiel zu setzen, um diese Leute zu retten. Nicht weil es gut für dich ist, sondern weil du sagst, dass es das Richtige ist.«
»Und ich dachte schon, du hasst mich.«
»Ich will dich hassen, du hast keine Ahnung, wie sehr
Weitere Kostenlose Bücher