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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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habe.“
    Kurz widmeten wir uns unserem Essen, dann fuhr Leiko fort. „Um auf Linneas Frage zurückzukommen: Ja, mir gibt das etwas. Ich bin wohl äußerst dominant veranlagt, denn meistens reicht mir die Tatsache, dass ich dominiere; für den Rest kann ich selbst sorgen. Offensichtlich bin ich sehr gern selbstständig.“
    Diese Anmerkung erntete leises Lachen von allen Zuhörern.
    „Aber es ist mehr als nur die sexuelle Komponente, die mich daran reizt. Aus irgendeinem Grund habe ich dass Gefühl, damit etwas Sinnvolles zu tun; meine Zeit produktiv zu nutzen. Es klingt vielleicht bescheuert, aber mir gibt das auch etwas auf einer metaphysischen, kreativen Ebene.“
    Sofort verfärbten sich ihre blassen Wangen rot und sie schlug die Augen nieder. Ich glaube, in diesem Moment muss ich ihr noch mehr verfallen sein als sowieso schon. Nachdem ich Leiko als dermaßen taff kennengelernt hatte, wäre mir niemals in den Sinn gekommen, dass sie überhaupt verlegen sein könnte.
    Gleichzeitig kam ich mir dumm dabei vor, überhaupt so zu denken. Bloß, weil ich selbst dominant veranlagt war, hieß das doch auch nicht, dass ich nur in diesem einen Modus durch mein Leben ging; und natürlich war es bei Leiko genauso.
    „Das klingt überhaupt nicht bescheuert, ganz im Gegenteil“, sagte Linnea mit einem Lächeln auf den Lippen und tätschelte den Unterarm der Asiatin. „Glaub’ mir, ich weiß genau, was du meinst. Es ist sehr gut, dass du so empfindest; das alles hier sollte immer mehr sein als bloßes Pflichtgefühl. In gewisser Weise ist es eben ein Lebensstil – das klingt allerdings irgendwie bescheuert, finde ich!“
    „Ja, das klingt wirklich mehr als merkwürdig“, antwortete Mike ausgelassen. „Als ob wir überhaupt nichts anderes machen.“
    „Machen wir denn etwas anderes?“, fragte ich nun und grinste. Wieder mussten wir alle lachen.
    „Hier zumindest nicht“, sagte Linnea. „Aber das ist ja genau der Punkt.“
    „Womit wir direkt wieder bei der Auslebung unseres ,Lebensstils‘ angekommen sind.“ Leiko, deren Hautfarbe immer noch leicht rosig war, zeichnete mit ihren Fingerspitzen Anführungszeichen in die Luft. „Ich hätte dich gern bei meiner nächsten Session dabei, James.“
    Dann setzte sie mit einem Zwinkern nach: „Aber nur, wenn dir meine Frage nicht zu unhöflich ist.“

    Natürlich haben Sie recht und ich habe Leikos Angebot nicht ausgeschlagen – ich war einfach zu neugierig darauf, wen und was ich noch kennenlernen würde; außerdem freute ich mich über die Möglichkeit, die asiatische Domina bei der Arbeit zu begleiten. Allerdings will ich Ihnen erst später von dieser durchaus spannenden Session erzählen, denn der Tag nach dem gemeinsamen Essen mit Linnea, Leiko und Mike nahm noch einige Wendungen, die ich wirklich nicht erwartet hätte.
    Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten und ich mich gerade fragte, was ich bis zum Abend tun wollte, rief Mike mich wieder zu sich. Neben ihm und Linnea stand ein ähnlich großer und kräftiger Kerl wie er, den ich innerhalb eines Augenblicks ebenfalls als Meister identifizierte. Er hatte diese Ausstrahlung von natürlicher Dominanz. Sein glattrasierter Kopf verlieh seinem relativ kantigen Gesicht mit den aufmerksamen Augen merkwürdigerweise eine gewisse Sanftheit.
    „James, darf ich dich mit Samuel bekannt machen?“, stellte Mike ihn vor.
    Samuel hielt mir die Hand hin und sagte: „Einfach Sam tut’s auch.“ Ich erwiderte seinen kräftigen Händedruck.
    „Sam hat mich gerade gefragt, ob wir ihm bei einer spontanen Session mit Lynn helfen würden.“ Mike klang eindeutig erfreut. Kurz fragte ich mich, welche Art von Beziehung Mike und Linnea eigentlich führten, wenn er dermaßen sorglos auf ein solches Angebot eingehen konnte. Prinzipiell ging es mich natürlich nichts an, doch ich nahm mir vor, ihn unter vier Augen zu fragen, wenn sich die Möglichkeit bot. „Lynn ist übrigens seine Sub und Lebenspartnerin“, schob er nun hinterher.
    „Das habe ich mir fast gedacht“, sagte ich mit einem zwinkernden Auge in seine Richtung. Zu Sam gewandt antwortete ich dann: „Sehr gern. Ich hatte mich sowieso schon gefragt, wann sich die Möglichkeit zu einer Session mit ein paar anderen Dominanten inklusive Captain Obvious hier bietet.“ Ich deutete auf Mike, der amüsiert die Hände in seinen Hosentaschen vergrub.
    „Das freut mich“, sagte Sam mit einem leicht schrägen Lächeln. „Es ist nichts allzu Außergewöhnliches; eher

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