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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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sie mochte es nicht, wenn Leute so leise von hinten an sie herankamen. Einen Augenblick lang zielte sie auf Svans Brust, zeigte dann ein lahmes Lächeln und steckte die Waffe ins Halfter.
    »Was meinen Sie mit ›etwas haben‹?«
    »Wir haben zu jedem Ausrüstungsgegenstand einen Ersatz mitgebracht«, erklärte Svan, ohne dass ihre Miene eine Regung zeigte. »Das heißt, wir haben auch ein Biomech-Ortungsgerät in Reserve – um das zu ersetzen, das Sie kaputtgemacht haben.«
    Frisk überlegte sich, ob sie sie sofort umbringen sollte, entschied aber, dass das Verschwendung gewesen wäre. Ohnehin konnte sie das später noch in aller Muße tun, wenn Svan erst mal nutzlos für sie geworden war. Vielleicht jetzt nur eine Verletzung …? Dann begriff sie, was Svan ihr zu sagen versuchte.
    »Was haben Sie entdeckt?«, wollte sie wissen.
    »Jemand benutzt etwa zweihundert Kilometer nordwestlich von hier kybernetische Motoren. Wir hatten schon eine Weile lang ein immer wieder unterbrochenes Signal aufgefangen, konnten es aber nicht genau erfassen. Inzwischen kommt es konstant herein.«
    »Zeigen Sie es mir«, sagte Frisk und war in Versuchung, Svan auszuschimpfen, weil sie sie nicht früher informiert hatte.
    Svan zog das Gegenstück des von Frisk zerschmetterten Ortungsgeräts aus der Tasche und klappte den Bildschirm aus. Sie drehte ihn herum, damit Frisk ihn sehen konnte. Auf dem Monitor zeigte sich eindeutig eine Spur sich langsam verändernder Koordinaten. Die Quelle befand sich also nicht auf einem Schiff unter Segeln, und falls sie rasch handelten, konnten sie sie heute noch erreichen. Frisk schwenkte sich herum und betrachtete Drums Rücken.
    »Wende das Schiff nach Nordosten und erhöhe die Geschwindigkeit!«, befahl sie.
    Drum drehte das Steuerruder und schob den Gashebel nach vorn. Es summte, als der neu installierte Motor Fahrt aufnahm. Das Schiff zog ein schäumendes Kielwasser hinter sich her und drückte das Segel rückwärts an die Spieren, bis es nach achtern durchhing.
    »Ist das die Höchstgeschwindigkeit?«, wollte Frisk wissen. Als Svan nicht sofort Antwort gab, drehte sie sich zu ihr um und bedachte sie mit einem finsteren Blick.
    Rasch sagte Svan: »Das ist etwa die halbe Höchstgeschwindigkeit, aber falls wir schneller werden, könnte das Schiff durchbrechen. Es ist für diese Art Behandlung nicht gebaut.«
    »Könnte?«, fragte Frisk.
    »Wir haben keine Möglichkeit zu …«
    »Volle Kraft voraus!«, schrie Frisk.
    Drum reagierte nicht, also zog sie die Impulspistole und feuerte ihm einen Schuss in den Rücken. Er taumelte vorwärts und richtete sich wieder auf.
    »Ich sagte ›volle Kraft‹!«, zischte Frisk böse.
    Svan trat neben Drum und schob den Hebel bis zum Anschlag nach vorn. Sie warf Drum einen nachdenklichen Blick zu, ehe sie vom Kabinendeck stieg und sich auf die Suche nach etwas machte, womit sie sich die Zeit vertreiben konnte, vorzugsweise in ansehnlicher Entfernung von Frisk. Drum starrte weiter geradeaus und spürte die Wunde scheinbar nicht, die ihm eben zugefügt worden war. Frisk ging um ihn herum und blickte ihm ins Gesicht.
    »Ich weiß, dass es wehtut«, sagte sie genüsslich. Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die Söldner unterhalb ihrer Position. »Sie denken, dass du vollständig entkernt wurdest, aber du und ich, wir wissen es besser, nicht wahr? Wie ist es denn so, frage ich mich, wenn man völlig unter der Kontrolle dieser scheußlichen kleinen Sklavenspinne steht und trotzdem alles sieht, hört und spürt? Wie sehr tut das weh?«
    Sie starrte ihn ausgiebig an und versuchte, in seiner Miene eine Reaktion auszumachen. Nichts geschah jedoch – genauso wenig wie bei dem Leermenschen auf Ebulans Schiff. Sie drückte Drum die Pistole in die Flanke und feuerte erneut. Der Kapitän gab ein dumpfes Geräusch von sich und beugte sich auf die Seite, nur um sich gleich wieder aufzurichten. Zeigte er diesmal eine Reaktion? Nein, immer noch nichts. Frisk schüttelte den Kopf, war des Spielchens auf einmal überdrüssig und marschierte zur Leiter. Hinter ihr verfolgten Drums Augen eine Sekunde lang ihren Weg und zuckten wieder nach vorn, als sie sich umdrehte und nach unten stieg. Seine Wunden weinten eine Zeit lang, ehe sie sich langsam schlossen.
    Janer blieb an der Luke stehen, um Erlin herauszuhelfen. Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, ehe sie beide auf den Fersen von Forlam und Ron zur Vorderkabine stürmten.
    »Ich dachte, du hättest den Schlüssel«, sagte

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