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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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auf Spatterjay geschrieben werden. Und so überwachte er die Vorgänge weiter und schickte Informationen dorthin zurück – an sich selbst.

Kapitel 13
     
     
    Der überlebende männliche Gleißer, der um Haaresbreite einem der Bewohner der Tiefsee zum Opfer gefallen wäre, nahm instinktiv Kurs auf das flache Gewässer, das solche Kreaturen niemals aufsuchten und wo er vielleicht Gelegenheit erhielt, in Frieden den Zentner Turbulfleisch zu verdauen, der sich in seinem Bauch drängte. Diese letzte gewaltige Mahlzeit drückte jedoch Übermäßig auf das Netz von Blutgefäßen, die den ganzen Körper durchzogen, so dass eine dieser Adern an ein scharfes Fragment der beschädigten Außenschale gepresst wurde. Dieser Umstand wäre nicht gar so schlimm gewesen, wäre die Kreatur in tieferem Wasser geblieben. Während der Gleißer nun aber zur Oberfläche aufstieg, ging der Außendruck zurück, und die Ader weitete sich und sägte im Schwimmen an der Schalenkante. Sie platzte in dem Augenblick, als die Kreatur nahe eines kleinen, abgelegenen Atolls an die Oberfläche gelangte. Die eigentliche Verletzung war für den Gleißer nur ein kleines Problem und wäre in wenigen Tagen verheilt, hätte das austretende Blut nicht die Aufmerksamkeit eines Zahnkarpfens geweckt, der in der Nähe wohnte. Als der Gleißer hinter sich ein Aufwogen des Wassers spürte und den Geschmack von Zahnkarpfen wahrnahm – der nur Entsetzen in ihm hervorrief-, beschleunigte er weg von den Untiefen und nahm Kurs aufs offene Meer, obwohl er nach der ganzen Völlerei nur träge reagieren konnte. Der Gleißer drang über einen Hang in tieferes Wasser vor und spürte so etwas wie Erleichterung denn er ging davon aus, dass der Karpfen ihm nicht über die Untiefen hinaus folgen würde. Aber als er mit dem Schwanz schnippen wollte, um tiefer zu gehen, rührte sich der Schwanz nicht. Stattdessen bewegte sich der Rumpf auf und nieder … Während der Geißler panisch mit den flachen Beinen ruderte, wurde er unerbittlich aus dem Meer gezogen. Als der Karpfen ihn hochschleuderte und er Purzelbäume durch die Luft schlug, war sein letzter Eindruck von dieser Welt der eines großen, klaffenden Maules, wo er doch lieber das Meer erblickt hätte.
     
    Der heranwachsende Vrell missverstand das Mahlen von Ebulans Mandibeln als Anzeichen von Hunger und verlor fast ein Bein, als er dem Ratsherrn ein hübsch vergammeltes Stück Menschenfleisch vom Beingelenk anbot. Ebulan glitt auf seiner Antischwerkraft vor und rammte Vrell an die unkrautüberwucherte Wand, die wie eine Mauer gestaltet war.
    »Ein erwachsener Prador stachelt an und manipuliert. Aber was tut ein erwachsener Prador nicht?«, fragte Ebulan.
    »Ein erwachsener Prador mischt sich nicht persönlich ein, Vater«, signalisierte ihm Vrell.
    Ebulan rammte das Kind erneut an die Wand, so dass Vrells Panzerschale zur Ermahnung einen Riss bekam. Dann wich er zurück, damit das Kind flüchten konnte. Als der Heranwachsende davonhuschte, nahm Ebulan Zugriff auf das Sklavengerät der Sprecherin und blickte durch die Augen des Leermenschen. Überall Prill; Wasser stürzte durch ein Loch im Rumpf herein; Schreie und Schüsse; Chaos. Törichter Mensch!
    Es war alles so einfach gewesen: Frisk auf die Fährte Keechs zu hetzen, bekannt zu machen, dass sie hier auf dem Planeten war, und mit Hilfe gepanschter Eonide die Nervenverbindungen zum Wirtskörper zu destabilisieren, damit sie nicht mehr so gut funktionierte. Er hatte vorhergesehen, dass man sie schnell gefangen nahm und daraufhin eine Zusammenkunft einberief. Unter solchen Umständen versammelten sich bestimmt alle Alten Kapitäne, die sich auf dem Planeten aufhielten, mit Keech und Frisk an einem Ort. Und an diesem Ort würde Ebulan einen Prador-Vielzweckmotor bereithalten, der einen völlig übertriebenen Antimaterie-Energievorrat aufwies – und ein kleines Bröckchen Planarsprengstoff an der Seite. Ebulan mahlte erneut mit den Mandibeln und schickte rasch vier seiner stärker bewaffneten Leermenschen zu seinem Shuttle hinüber.
    Dann rief er von neuem nach Vrell. Der Heranwachsende drückte sich vorsichtig in die Kabine und wartete zitternd auf Anweisungen.
    »Die Lage hat sich nicht gänzlich gegen uns entwickelt. Wir können uns über etwas von dem freuen, was die Menschen ›Glück‹ nennen. Eine Zusammenkunft wurde einberufen, und so müssen wir sicherstellen, dass der Motor dorthin gelangt.«
    »Was ist mit Frisk … Vater?«, erkundigte sich Vrell.
    »Der

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