Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
Tosen ertönte, und rings um das flüchtende Boot färbte sich das Meer weiß. Es blieb nicht mal Zeit für Schreie, als sich Boot und Insassen unter dem Feuer des elektromagnetischen Gewehrs einfach auflösten.
    »Mistkerl!«, brachte Roach hervor, kurz bevor eine Hand sein Haar packte und ihm den Kopf an den Mast rammte. Er dachte, dass die Frau attraktiv gewesen wäre, hätte nicht das, was auch immer in ihr vorging, ihre Miene so verzerrt.
    »Du und ich, wir halten jetzt mal ein Schwätzchen«, erklärte sie ihm.
    Verärgert betrachtete Janer Erlin, die in einem Gewirr von Bettdecken schlief, stand aus der Koje auf und griff nach seinen Kleidern. Sobald er angezogen war, steckte er eine Hand in die Hosentasche und holte die edelsteinbesetzte Schwarmverbindung hervor. Eine neue Form der Einsamkeit?, fragte er sich und befestigte die Verbindung wieder am Ohrläppchen. Er vernahm ein vages Klicken, als das Gerät dem im Knochen hinter dem Ohr implantierten Empfänger ein Signal sandte – denn der sichtbare Ohrstecker war nicht die eigentliche Verbindung, sondern diente eher als Ein-/Aus-Schalter. Aber Janer erhielt keine Nachricht vom Schwarm. Dabei blieb es auch, als er die Kabine verließ, an Forlam auf dem Flur vorbeiging und Kurs auf die Leiter nahm. Die Verbindung erwachte erst summend zum Leben, als er an Deck war und die langsamen Wogen des Meeres betrachtete, grau im Licht vor der Morgendämmerung.
    »Es war dumm von dir, die Kommunikation mit mir zu unterbrechen. Du schwebst jetzt in äußerster Gefahr!«, warnte ihn der Schwarm. Das hatte Janer nicht erwartet.
    »Was meinst du damit?«
    »Ein Schiff kommt gerade auf euch zu. An Bord befindet sich eine gewisse Rebecca Frisk mit zwei batianischen Söldnern und möglicherweise noch weiteren Leuten. Sie haben vor, Sohle Keech umzubringen und zweifellos jeden, den sie in seiner Gesellschaft antreffen. Sie verfügen über Prador-Waffen.«
    »Das ist nicht so gut«, sagte Janer, dem nichts Besseres einfiel.
    »Das ist nicht gut«, pflichtete ihm der Schwarm bei. »Ich schlage vor, dass du es jemandem erzählst.«
    Janer blickte zu Kapitän Ron am Ruder hinauf und betrachtete dann die morgendliche Aktivität an Deck. Alles erschien ihm so bedächtig und friedvoll, dass die gerade geäußerten Worte des Schwarms nicht sofort Gestalt annahmen.
    »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt«, drängte ihn die Intelligenz.
    »Ach Scheiße!«, sagte Janer und trabte übers Deck zur Vorderkabine. Als er aufs Kabinendeck stieg, warf ihm Ron einen amüsierten Blick zu, der andeutete, dass Janer ruhig ein wenig langsamer machen konnte. Ohne weitere Umstände setzte ihm dieser dann die wundervollen Nachrichten des Schwarms auseinander. Die gute Laune verschwand aus Rons Miene, und er blickte über Janers Schulter hinweg, als sich Ambel zu ihnen gesellte.
    »Scheint, dass wir Probleme haben«, sagte Ron.
    Ambel musterte sie beide fragend.
    »Rebecca Frisk und einige batianische Söldner mit Prador-Waffen rücken uns auf die Pelle«, erklärte Ron.
    Ambel blickte sich auf dem offenen Meer um. »Hier draußen haben wir keine Chance«, fand er.
    »Die Insel«, schlug Ron vor.

»Scheint die beste Möglichkeit«, bestätigte Ambel.
    »Was meinen Sie damit?«, erkundigte sich Janer.
    »Weiß Ihre Schwarmintelligenz, wie viel Zeit wir haben, ehe sie uns erreichen?«, fragte Ambel.
    »Der Hüter hat mich darüber informiert, dass sie im Moment angehalten haben, um … dass sie gestoppt haben. Ihr habt noch Zeit, um die Insel zu erreichen«, erklärte die Intelligenz.
    »Wir haben noch Zeit, um die Insel zu erreichen«, echote Janer und fragte sich, wozu genau ihre Verfolger angehalten hatten.
    »Alarmieren Sie die anderen«, sagte Ron. »Sie sollen ihre Ausrüstung zusammensuchen. Wir erreichen die Skinner-Insel in etwa fünf Stunden.« Er wandte sich an Ambel. »Vielleicht reicht die Zeit nicht, um alle an Land zu bringen.«
    »Dann setzen wir das Schiff an den Strand«, sagte Ambel und packte dabei das Steuerruder so fest, dass das Holz protestierend ächzte.
    Janer ging, um seinen Befehl auszuführen; er traf Keech auf dem Hauptdeck und erklärte ihm, was geschah.
    »Ich hielt es für ein bisschen unwahrscheinlich, dass Frisk sich der ECS gestellt haben sollte«, sagte der Kontrollbeauftragte.
    »Wie hat sie das geschafft?«, fragte Janer.
    »Bin mir nicht sicher, aber ich wette, dass sie jetzt nicht mehr das Gesicht zeigt, an dem ich sie erkannt hätte.«
    Janer grübelte darüber,

Weitere Kostenlose Bücher