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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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während er zu Erlin eilte, um sie zu wecken und dann Pland zu suchen. Anne hatte sich derweil zu Ron und Ambel auf dem Kabinendeck gesellt.
    Über die nächste Stunde hinweg herrschte fortlaufende Aktivität an Deck: Vorräte wurden heraufgeschafft und Waffen aus wasserdichten Verpackungen geholt und überprüft. Keech durchschnitt die Taue, die seinen Scooter an Deck festhielten. Aus dem Gepäckraum holte er seinen Aktenkoffer hervor und öffnete ihn.
    Als Janer auf ihn zutrat, warf ihm Keech einen Gegenstand aus dem Koffer zu. Janer ließ das Ding beinahe fallen, denn es war schwerer, als er erwartet hatte.
    »Hab im wirklichen Leben noch nie eins von diesen Dingern gesehen«, brummte er.
    »Geben Sie Ihre Pistole einem Mannschaftsmitglied. Sie brauchen sie nicht. Das ist ein QK-Laserkarabiner. Eine halbe Stunde Dauerfeuer, tausend Meter effektive Reichweite und automatische Zielerfassung.«
    Janer hielt die Waffe, als hätte sie sich plötzlich in eine Schlange verwandelt. »Ein bisschen heftig«, fand er.
    »Könnte gut sein, dass Sie sie brauchen werden«, entgegnete Keech.
    Janer drehte sich zu Forlam um, der gerade an seine Seite getreten war.
    »Hier«, sagte er und reichte ihm seine Pistole. Forlam starrte sie einen Moment lang an, wirkte auf einmal erfreut und steckte sie in den Gürtel. Janer dachte, dass es ein etwas seltsames Grinsen war, was der Seemann jetzt zeigte.
    Forlam deutete auf die Waffe aus dem Koffer, die Keech gerade mit flinker Hand zusammensetzte. »Was ist das?«, wollte er wissen.
    Keech schob den Doppellauf – wie den einer Schrotflinte – mit einem Klick in Position, dann den Klappschaft, und öffnete schließlich den Fächer aus Kühlrippen rings um den Hauptteil der Waffe. Langsam musterte er sie von außen, ehe er vorsichtig einen Gigawatt-Energiepack zur Hand nahm und ihn an der Unterseite festschraubte.
    »Das hier«, murmelte er, »sprengt alle Register.« Damit stieg er in den Scooter, zog die Beinriemen über die Schenkel, machte sie fest und riss das Fahrzeug gen Himmel. Er gab niemandem Gelegenheit, ihn nach seinem Ziel zu fragen. Niemand brauchte diese Frage zu stellen.
    Erstaunlicherweise brüllte jetzt einer der Junioren in der Nähe, während die Dunkelheit vom Himmel wich. Der Mann musste entweder den Feuerhagel der elektromagnetischen Waffe irgendwie überlebt haben oder während des Angriffs über Bord gegangen sein. Vor der Morgendämmerung feuerte einer der Söldner, vielleicht aus Langeweile, eine Granate auf ihn. Roach wünschte sich, sie würden mit ihm das Gleiche tun.
    Durch den Schleier aus Schmerzen versuchte er sich auf das zu konzentrieren, was die Frau sagte.
    »Jetzt möchte ich das zweifelsfrei klären. Denk ein bisschen darüber nach, ehe du antwortest«, sagte die Person, von der er inzwischen wusste, dass sie Rebecca Frisk war.
    Er hatte schon ein bisschen darüber nachgedacht, als sie ihm die Frage zuletzt gestellt hatte, und davor ebenfalls – und jedes Mal hatte er die Wahrheit gesagt. Sie scherte sich allerdings nicht um die Wahrheit. Sie tat das hier nicht der Wahrheit wegen. Sie tat es, weil sie Menschen gern leiden sah. Roach biss sich auf die Zunge, während sie mit dem Laser, den sie auf breite Streuung gestellt hatte, seine Füße und Beine bestrich. Als sie es zum dritten Mal getan hatte, hatte er laut gebrüllt, voller Hoffnung, sie damit zufrieden zu stellen. Das erwies sich jedoch als vergebliche Hoffnung. Sie machte einfach weiter, bis er keine Kraft zum Schreien mehr aufbrachte. Das war nun mal Frisks Art, genau wie es die ihres Mannes war oder dessen, was von ihm noch existierte.
    »Denkjetzt gründlich nach!«, warnte sie ihn.
    Sie schien nichts anderes mehr zu bemerken -ihre Augen zeigten einen irren Ausdruck, und ruckhaftes Beben lief mit der Regelmäßigkeit eines Metronoms durch ihren Körper. Roach tat so, als dächte er gründlich nach, während er nach dem leisen Gespräch lauschte, das hinter ihr geführt wurde.
    Die Söldnerin fragte den Prador: »… Zeit dafür?«
    »Zusammenkunft … verzögert … spielt keine Rolle.«
    »Beschissene Irre.« Diese letzten Worte stammten von dem männlichen Söldner. Er schien Frisks Zeitvertreib verachtenswert zu finden, aber schließlich quälten Leute seines Schlages Menschen nur aus geschäftlichen Gründen, nicht zur Entspannung.
    »Erzähl mir noch mal von Jay«, verlangte Frisk.
    Roach ergriff die Chance begierig. Während er redete, verbrannte sie ihm wenigstens nicht die

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