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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Vrell verspürte darüber eine Woge der Erleichterung und bemühte sich, über diese Empfindung nicht allzu gründlich nachzudenken. Er vermied es, aufs Meer zu blicken, konzentrierte sich lieber auf den gestürzten Leermenschen und fand rasch den Grund für dessen Schwierigkeiten: Die untere Körperhälfte war von allem Fleisch befreit worden.
    »Folgt mir«, wies Vrell die beiden Übrigen an und führte sie in den Wald. Hätte der heranwachsende Prador auch nur einmal zurückgeblickt, hätte er die Blitze purpurnen Feuers von der Cohorn gesehen und den Untergang des Schiffes. Der Leermensch, den er zurückließ, versuchte auf Anweisung seines Sklavenreglers weiter aufzustehen, aber jedes Mal brachen die fleischlosen Beine unter ihm zusammen.
    Durch die Augen seiner vier Polizeidrohnen verfolgte der Hüter, wie sie den Schildprojektor der Cohorn zu durchdringen versuchten. Die Bilder, die er empfing, waren verschleiert von Rauch, energetischen Rückschlägen und den Explosionen der Raketen, die der Schirm stoppte.
    »Antiphotonenfeuer!«, schrie SKI 7.
    »Nicht auf uns, du Idiot«, erwiderte SKI 12. »Acht und Neun, ich möchte, dass ihr bis kurz übers Meer absinkt. Vielleicht erwischt ihr ein offenes Fenster unweit dieses Raketenwerfers. Versucht mit Hilfe der elektromagnetischen Geschütze den Schiffsrumpf zu durchlöchern.«
    »Wird gemacht«, antworteten die beiden SKIs, und bald erhielt der Hüter ein klares Bild davon, wie sie sich in die Tiefe stürzten. Etwas warf einen Augenblick lang einen riesigen Schatten auf sie.
    »Es ist das Segel«, sagte SKI 8, die sich im Flug drehte. Der Hüter hielt den empfangenen Eindruck als Standbild fest und hätte gelächelt, falls ihm das möglich gewesen wäre. Er schaltete wieder zu Acht um, als die SKI mit dem elektromagnetischen Geschütz das Feuer eröffnete.
    Eine Sekunde lang regneten Splitter vom Heck des Schiffes, aber dann fuhr ein Flachschirm dazwischen, und das Meer davor schäumte unter dem Einschlag reflektierter Geschosse weiß auf. Die beiden SKIs stiegen wieder hoch.
    »Es kriegt Schlagseite!«, schrie Neun glücklich.
    »Das warst nicht du, Neun. Versuche mal, ob du jetzt unter das Schiff gelangst«, sagte Zwölf.
    Die beiden Drohnen zogen in einem Bogen über den Himmel und stürzten sich ins Meer. Der Hüter empfing Sonar- und Ultraschallbilder von Egeln, die wie Tintenfische aus der Umgebung flüchteten, sowie ein Bild vom Boden des Schiffes, der ihn an eine Laterne erinnerte. Die Planken waren gesplittert und zerbrochen, und Brände tobten im Inneren.
    »Ihr könnt den Angriff vorläufig abbrechen«, sagte der Hüter. »Sollte das Schiff nicht bald sinken, schießt ihr erneut darauf.«
    »Was ist mit dem Prador, der an Land gegangen ist?«, wollte Zwölf wissen.
    »Lasst ihn in Ruhe«, antwortete der Hüter. »Ich denke nicht, dass er sehr weit kommt. Außerdem stößt SKI 11 bald in dem Funkrelaisgehäuse zu euch, und ihr sollt dafür sorgen, dass sie unversehrt bleibt.«
    Damit unterbrach die KI die Verbindung und konzentrierte sich ganz auf die fünf Sekunden Prador-Code. Sie hatte schon Sklavencode vom Trägersignal getrennt. Der Sklavencode wies eindeutig fünf verschiedene Stränge auf. Der erwachsene Prador, der irgendwo im Meer steckte, unterhielt also eine Verbindung zu zwei Leermenschen an Bord dieses Schiffes sowie zu den dreien, die den heranwachsenden Prador begleiteten.
    »SKI 11«, sendete der Hüter. »Hier ist das Trägersignal. Nachspüren und verbinden!«
    Elf, die auf dem Flug in die Atmosphäre weiterhin abbremste, fuhr die Tragflächen sowie Instrumentenkapseln und Signalschüsseln aus. Sie verfügte über keinerlei Waffen und war für nichts weiter zuständig als Kommunikation und Information.
    »Spüre Subraumsignal auf. Verbindung steht, Entschlüsselung erfolgt. Etabliere Tunnelverbindung … ist etabliert«, meldete Elf.
    »Halte dich bereit«, sagte der Hüter und investierte nun ein Viertel seiner kompletten Verarbeitungskapazität allein auf den Trägersignalcode. Das Signal teilte sich fast sofort in zwei Stränge: senden und antworten.
    »SKI 11, hier kommt dein Decoder-Programm.« Der Hüter brauchte eine volle Sekunde, um das Programm zu übermitteln. »Ich möchte, dass du jetzt dass Antwortsignal um hundert Prozent verstärkst. Falls es den Anschein erweckt, sich gleich abzuschalten, möchte ich, dass du die Energiezufuhr erhöhst und die Signalstärke aufrechterhältst.«
    »Wird eingeleitet«, meldete SKI

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