Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Detonation warf Echos kreuz und quer durch den Wald.
    »Es hat aufgehört«, stellte Keech fest, zog einen schwelenden Zweig von seiner Brust und stand auf.
    »Was?«, fragte Boris, der sich aufsetzte und leicht benommen umsah. Einen Augenblick später entdeckte er die SKI und legte eine Hand darauf.
    »Das Beben; die Erde bebt nicht mehr«, erklärte Keech.
    »Yeah«, sagte Roach. »Und hattest du nicht vor einiger Zeit gesagt, die Einstellungen dieser verdammten Knarre wären vermurkst?«
    Keech warf ihm einen verärgerten Blick zu und sah dann Boris an. »Bist du okay?«
    Boris zog sich einen Holzsplitter aus der Schulter und nickte dann. Er bückte sich, hob SKI 13 auf und strich vorsichtig Asche aus dem gerippten Muster ihres Gehäuses. In diesem Augenblick zuckte ein Blitz über den Horizont, und der Himmel verdunkelte sich. Wolken wie blaue Flecken wirbelten dahin und wurden schließlich zu Linien auseinander gezogen.
    »Eine Art Explosion – wahrscheinlich Prador-Waffen«, stellte Keech fest, als er weiterging.
    Er kam vielleicht zehn Schritte weit, da ertönte vor ihm erneut das gleiche schweinsartige Quieksen, das sie zuvor schon gehört hatten, begleitet vom Lärm einer Kreatur, die sich durch den Wald Bahn brach.
    »Alles passiert auf einmal«, murrte Roach, als er und Boris zu Keech aufschlossen.
    Keech spürte den Weg dessen nach, was immer sich dort draußen geräuschvoll fortbewegte, und ging dann selbst weiter.
    Wenig später erreichten sie den gerade frisch durch den Wald gebrochenen Pfad. Birnstockbäume waren zur Seite gedrückt und gestürzte Äste zermahlen worden. Keech blickte in beide Richtungen den Weg entlang und wandte sich dann zu den anderen um.
    »Was ist das?«, wollte er rundheraus wissen.
    Roach konnte einfach nicht verhindern, dass er ein schlaues Gesicht machte, während Boris den Blick senkte wie ein schuldbewusster Schuljunge.
    Keech hakte nach: »Es war der Skinner, nicht wahr?«
    Boris nuschelte etwas.
    »Was?«, raunzte Keech.
    »Der Skinner«, erklärte Boris. »Schätze, er hat erst seinen Körper gefunden und wurde dann selbst von jemand anderem gefunden.«
    »Hoop? … Sie bringen Hoop um?«
    »Schätze ja.«
    Keech funkelte die beiden an und folgte dann dem Weg in die Richtung, aus der diese Schreie gekommen waren. Boris stapfte ihm ohne Kommentar nach. Roach schien einen Augenblick lang rebellieren zu wollen, seufzte dann jedoch und folgte ebenfalls. Sie gingen jetzt vorsichtiger wegen der Blutegel im zerdrückten Laub, mehr noch allerdings auf Grund dessen, was sie verfolgten. Von weiter voraus hörten sie erneut diese Schreie, und alle drei blieben stehen. Keech starrte kurz auf die Einstellungen seiner Waffe. Er wollte gerade weitergehen, als ihn Roach an der Schulter packte.
    »Jemand kommt!«, warnte ihn der Seemann.
    Keech deutete zur Seite, und die drei versteckten sich rasch im Schatten eines schräg stehenden Birnstockbaums. Drei andere Personen erschienen kurz darauf auf dem Weg.
    »Bist du das, den ich da drin herumschleichen sehe, Roach?«, fragte Kapitän Ron.
    »Es war nicht meine Schuld«, sagte Roach.
    Keech stand auf und trat ins Freie. Janer verfolgte seine Bewegung kurz mit der erhobenen Mündung des Lasers und senkte die Waffe dann schuldbewusst.
    »Habt ihr irgendwelche Skinner in der Gegend gesehen?«, erkundigte sich Ron.
    Keech musterte ihn scharf.
    »Nicht zu übersehen«, fuhr Ron fort. »Großer blauer Bursche, noch hässlicher als Roach und durch und durch mies drauf. Er ist hier entlanggegangen.«
    Keech blickte den Weg weiter entlang, dem sie bisher gefolgt waren. Er zeigte ein grimmiges Lächeln. »Gehen wir«, sagte er.
    Sniper tastete die Atolle ab, die weit rechts von ihm lagen, und bemühte sich erneut, ein Signal durchzubekommen.
    »He, Hüter! Was zum Teufel treibst du?«
    Diesmal – zum ersten Mal seit vielen Minuten -antwortete der Hüter. »Was ich treibe, Sniper, ist Folgendes: Ich entschlüssele gerade einen Prador-Steuercode für Sklavenregler, und ich wäre dankbar, falls keine weiteren Störungen erfolgten.«
    »Was ist mit uns?«, wollte Sniper wissen.
    »Nimm Kurs auf die Insel und übernimm dort das Kommando von Zwölf. Diese Sache ist noch nicht vorbei«, antwortete der Hüter und trennte die Verbindung.
    »Hast du das gehört? Wir müssen los und Zwölf ablösen!«, fauchte Sniper, der immer schnell gereizt war, wenn er nichts hatte, was er hochjagen konnte.
    »Wundervoll!«, fand Zwei, die im Begriffstand, eine