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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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hier?«
    »Ich kann es wirklich nicht sagen. Es ist schwierig, eine so alte Persönlichkeit einzuschätzen. Aber ich weiß definitiv: Jemand wollte, dass ihr Eintreffen hier bekannt wird. Ehe ich von Ihnen die Bestätigung erhielt, dass sie hier ist, konnte ich beobachten, wie Agenten in unbekanntem Auftrag Gerüchte und Geschichten von Frisks Ankunft verbreiteten. Seltsam, denken Sie nicht?«
    »Muss ein Feind von ihr sein«, überlegte Tay.
    »Vielleicht.«
    »Was sonst? Wissen Sie, wie die Reaktion hier ausfallen wird?«
    »Oh, ich weiß es, und ich verfolge es schon«, sagte der Hüter. »Die Alten Kapitäne haben bereits eine Zusammenkunft einberufen – zweifellos, um dort zu vereinbaren, dass sie Frisk aufspüren und einem Blutegelschwarm vorwerfen.«
    Tay drehte sich um und verließ ihr Museum; draußen blieb sie stehen und blickte finster an ihrem Turm hinauf.
    »Ich vermute, das Miststück hat meinen AGW zerstört«, sagte sie.
    »Verzweifeln Sie nicht, Olian Tay. Sprage ist schon hierher unterwegs, um Sie abzuholen -wohl wissend, dass Sie das bestimmt nicht versäumen möchten.«
    »Sie haben es ihm erzählt«, sagte Tay. »Woher wussten Sie denn von dieser Sache hier … Warum sind Sie hier erschienen, meine ich?«
    »Ihr Hauscomputer hat mich gerufen, kurz bevor er starb. Er übermittelte mir auch den Schlosscode Ihres Safes. Alles Gute, Olian Tay.«
    Tay wandte sich der Drohne zu, als diese auf Schulterhöhe neben sie schwebte. »Warten Sie! Sie haben gar nicht gesagt, aus welchem Grund Frisk Ihrer Meinung nach hier sein könnte!«, sagte die Historikerin rasch.
    In genau diesem Augenblick ruckte die SKI und schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Na ja, nun ist er auf und davon«, sagte SKI 12.
    »Hat er meine letzte Frage beantwortet?«, erkundigte sich Tay.
    »Der Boss weiß nicht, warum sie hier ist, sagt aber, es könnte an einem von drei klaren Gründen oder einer beliebigen Kombination daraus liegen: um Keech zu töten, um ihren Mann zu finden oder um hier zu sterben. Er sagt, das Letztere wäre gewiss – ob nun durch ihre eigene Entscheidung oder auf anderem Wege.« Und damit zeigte ihr die Drohne wieder dieses Lächeln aus grünem Licht und schoss hinauf in den Himmel.

Kapitel 10
     
     
    Der erste männliche Gleißer spürte eine Vibration und eine Veränderung der Strömungen, erkannte darin jedoch nicht unmittelbar eine Gefahr. Erfuhr damit fort, Fleisch zu zerreißen und zu fressen, getröstet von dem Wissen, dass nur wenige Meereskreaturen seine diamantharte Schale durchdringen konnten. Dass ein großer Felsbrocken seitlich von ihm aufragte – erkennbar in dem Augenblick, als eine der wechselnden Strömungen die organische Wolke kurz zerstreute –, das war etwas, worüber er nur einen Moment lang nachgrübelte, ehe er das Maul wieder in sein Futter schlug. Seine Konfusion wuchs jedoch, als er wenig später bemerkte, dass ihm dieser Felsbrocken anscheinend viel nähergekommen war. Als sich der Felsen schließlich hochstemmte und riesige Augen den Gleißer durch das trübe Wasser musterten, fand dieser nur noch wenige Sekunden Zeit für seine Verwirrung ehe aus ihm ein knackiger Happen wurde.
    Keech war nur als verschwommene Form hinter dem silbernen Monofaserstoff erkennbar. Er hatte sich wie ein Fötus zusammengerollt, und der Autodoc klammerte sich wie eine verchromte Krabbe an seine Flanke. Nabelschnüre und Kabel schlängelten sich aus der Flüssigkeit, die Keech barg, in Erlins Medikamentenfabrik, in Keechs Reiniger, Janers Computer und weitere zusammengebastelte Hardware.
    »Mehr können wir nicht für ihn tun«, sagte Erlin.
    Janer fiel auf, dass ihre Hände zitterten. Er selbst hatte ein paar Stunden geschlafen, während Erlin die ganze Nacht durcharbeitete. Sie plumpste jetzt auf einen Stuhl und starrte zu Boden. Janer ging zu ihr hinüber und griff an ihren Oberarm. Sie stand auf, ohne dass er etwas sagen musste, drehte sich um und legte ihm den Kopf an die Schulter.
    »Am besten legen Sie sich aufs Ohr«, drängte er sie.
    Sie nickte, wobei sie sich weiter an ihn lehnte. Dann ließ sie sich von ihm zu der Kabine führen, die sie mit Goss teilte, und auf die Koje setzen. Sie zeigte keine Neigung, darüber hinaus etwas zu tun.
    »Behalten Sie die Anzeigen im Auge?«, fragte sie.
    »Das werde ich.«
    »Sie sind ein guter Mann.«
    »Eine strittige Meinung.«
    Er griff nach ihr und wollte sie umdrehen, damit sie sich hinlegen konnte. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, und ehe

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