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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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besagte Sub-KI ein besseres Programm schreibst. Sie hätte dich über Keechs Ankunft informieren sollen.«
    »Natürlich, Hüter«, sagte Sniper.
    Der Hüter legte eine kurze Pause ein, ehe er fortfuhr. Stets bestand die Versuchung, den Verstand zu absorbieren, mit dem er in Kontakt stand, weil auf diese Weise die im entsprechenden Verstand enthaltenen Informationen augenblicklich verfügbar gewesen wären. Er hegte auch den leisen Verdacht, dass Sniper in irgendeinem Punkt nicht ganz offen war. Und doch konnte der Hüter Sniper nicht ohne Zustimmung der Kriegsdrohne absorbieren, da sie ein freies Individuum war.
    Der Hüter fuhr fort: »Wenn du jetzt hier fertig bist, schlage ich nachdrücklich vor, dass du gehst und dich mit SKI 13 zusammenschließt, da sie Hilfe mit der Bestandsaufnahme der Hammerschnecken braucht. Das müsste dich auch zumindest eine Zeit lang aus Schwierigkeiten heraushalten. Ich werde auf Windtäuschers Verstärker zugreifen, sobald er sich in den Server einschaltet, nur um zu prüfen, ob das Wesen am anderen Ende noch eine Spur Intelligenz aufweist. Du solltest dir darüber klar sein, Sniper, dass wir nicht mehr im Krieg sind und du das Gesetz nicht ungestraft brechen kannst.«
    Snipers Antennen kippten in ihre rückwärts geneigte Stellung zurück, und die Kriegsdrohne stieß ein langes, metallisch klingendes Schnauben hervor. Windtäuschers Augen wurden wieder klar, und seine Fußkrallen entkrampften.
    »Warum tust du das?«, wollte das Segel wissen. »Du brauchst das Geld im Grunde nicht.«
    »Ich bin eine Kriegsdrohne, kein verdammter fliegender Schneckenzähler!«, sagte Sniper und stieg mit einem tiefen Grollen einen halben Meter über den Boden auf.
    »Ich verstehe es immer noch nicht«, sagte Windtäuscher.
    »Ich langweile mich«, erklärte die Kriegsdrohne und setzte dann hinzu, wobei sie mit der schweren Kralle auf die zugedeckten Artefakte zeigte: »Bewahre sie für mich auf. Ich komme zurück, wenn ich damit fertig bin, die verdammten Schnecken zu zählen.«
    Eine Fusionsflammenzunge zuckte aus Snipers Unter- und Rückseite hervor, und er schoss in den Himmel. Windtäuscher nickte einmal und gestattete sich erneut, die Augen zu verdrehen und die Fußkrallen zu schließen. Die übrigen Segel, die allesamt Windfänger hießen, sahen mit derselben Verständnislosigkeit zu wie immer.
    Keech überließ die Steuerung des Scooters einem einfachen Programm, das er im Verstärker laufen ließ, während er den Bildschirm der Steuerkonsole aufklappte und einschaltete. Mit Hilfe des Verstärkerprogramms flog das Fahrzeug fünf Meter über dem Meer nach Süden, und demzufolge benötigte das Programm nicht viel Verarbeitungskapazität. Mit einem anderen Teil des Verstärkers griff Keech auf den lokalen Server zu, lud ein Kartenprogramm herunter und speiste es in den Computer des Scooters ein. Er hätte die Karte mühelos auch im Verstärker lesen können, aber manchmal wurde er lieber physisch aktiv. Vielleicht lag es am Alter … Nur einen Augenblick später zeigte ihm der Monitor seine Position auf einer Karte, die mit einem Gitternetz in quadratische Felder von jeweils 500 Quadratkilometern unterteilt war. Vor ihm lag eine Gruppe von Inselchen, die auf der Karte den undurchsichtigen Titel »Pfeffermuscheln« trugen, und östlich von seiner Position erblickte er ein Objekt mit der Bezeichnung »Großer Flint«. Er überlegte gerade, ob das nun bedeutete, dass Spatterjay Kreideschichten auf wies -woraus sich Feuerstein entwickelt –, als plötzlich Wasser aufspritzte, begleitet von einem Krachen, und der Scooter seitlich ausbrach.
    Keech übernahm sofort manuell die Steuerung und drehte den Scooter, damit er nicht umkippte. Während das Fahrzeug stark abbremste, warf Keech einen Blick zur Seite und fragte sich gerade einen Augenblick lang, ob er an Halluzinationen litt. Der Kopf eines rosa Nashorns am Ende eines zehn Meter langen wurmähnlichen Rumpfes, der jetzt durchs Wasser gezerrt wurde, hatte mit dem Schnabelmaul in einen Scooterflügel gebissen, direkt hinter dem Backbordschubtriebwerk. Die Antigravgeneratoren jaulten, während das Fahrzeug kippte und Keech den Blick in wütende kleine blaue Augen freigab. Rasch zog er die Lenksäule in die andere Richtung und gab mehr Schub auf den Steuerbordmotor. Ein knurrendes Grollen ertönte, und weiteres Meerwasser spritzte hoch. Der Scooter gewann an Höhe, kippte aber weiter. Der Rhinowurm wurde aus dem Wasser gezogen, aber dann ließ die

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