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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Wolkenschichten erkennbar, und alles verwandelte sich in Schattierungen von Grün und silbrigem Blau.
    »Sind Sie so weit?«, fragte ihn Erlin, als er an die Reling und zwischen sie und Kapitän Ron trat. Janer nickte und betrachtete Ron, als der Kapitän schnaubte und sich die Lippen leckte.
    »Ich rieche Turbulbraten, gekochte Hammerschnecken und, das Beste von allem, gegrillten Gleißer. Kapitän Drum richtet einen veritablen Festschmaus für seine Gäste an.« Ron warf Janer einen Blick zu. »Ich wette, er hat auch ein Fass Seerohr Rum an Bord.«
    Janer lächelte bei dieser Vorstellung und ignorierte das Murren in der Schwarmverbindung.
    Roach und zwei weitere Matrosen senkten ein Ruderboot ins Wasser und kletterten schnell eine Strickleiter zu ihm hinunter. Ron wandte sich einem weiteren Matrosen zu, der gerade an Deck gekommen war.
    »Halte die Augen offen, Forlam. Ich möchte nicht betrunken zu einer Schiffsladung Prill zurückkehren.«
    »Ooch, Käpten!«, protestierte Forlam.
    Janer musterte ihn. Er wirkte vollkommen fit und einsatzfähig, nur wenige Tage, nachdem man ihm die halbe Hand abgeschnitten und die Eingeweide herausgeholt hatte.
    »Mach es, Forlam«, sagte Ron. »Ich habe diesmal deinetwegen Geld verloren, und ich denke mir, wir müssen womöglich noch auf die Suche nach Sprine ausfahren, um es wieder hereinzuholen.«
    Nach dieser Bemerkung war es plötzlich still.
    »Ist das eine gute Idee?«, fragte Erlin schließlich.
    »Wahrscheinlich nicht«, entgegnete Ron, wandte sich der Strickleiter zu und stieg hinunter.
    »Was ist Sprine?«, wollte Janer von Erlin wissen, ehe sie Ron ins Boot folgte.
    Rasch antwortete sie: »Das Wertvollste auf einem Planeten ist immer das, was am seltensten vorkommt. Denken Sie an Forlam und was mit ihm passiert ist.«
    Janer blieb für einen Moment an Ort und Stelle, während er die Frage der Schwarmintelligenz vorlegte. Hoffentlich erhielt er eine klare Antwort von ihr.
    »Okay, was ist hier das Wertvollste?«, fragte er.
    »Ich hielt das eigentlich für offensichtlich«, antwortete die Intelligenz.
    »Na ja, für mich nicht. Was ist es?«
    »Der Tod.«
    Janer stieg ins Boot hinunter, setzte sich und blickte über den Bootsrand auf das ölig schwarze Meer. Zur Hölle mit Gleißern und Prill!
    »Der Tod«, sagte er zu Erlin.
    Sie drehte sich um und sah ihn an. »Sprine ist ein Gift, das Hooper sehr schnell tötet. Als solches ist es für sie die wertvollste Substanz auf diesem Planeten«, erklärte sie.
    Janer nickte. Er war alt genug, um den Grund dafür zu verstehen. Was ihn verwunderte, war das Widerstreben der Mannschaft, sich auf die Suche danach zu machen.
    »Woraus gewinnt man Sprine?«, fragte er die Intelligenz, denn aus irgendeinem Grund wollte er die Frage nicht laut stellen, solange Kapitän Ron so dicht bei ihm saß.
    »Es stammt aus den Gallenwegen von Riesenblutegeln«, erklärte die Intelligenz.
    »Riesen? Wie die, die ich gestern gesehen habe?«
    »Noch größer. Im Meer werden sie bis zu dreißig Meter lang.«
    Janer blickte wieder auf die See hinaus und schüttelte den Kopf. Ihm kam der Gedanke, dass ihm die Waffe an seinem Gürtel in manchen Situationen überhaupt nichts nützen würde.
    Die bemerkenswerte Feindseligkeit der Lebensformen, die er entdeckte, wo immer er mit dem Scooter landete, war zunächst Anlass des Erstaunens für Keech gewesen, wurde inzwischen aber zu einer Quelle äußerster Verärgerung. Zwar war er nicht aus körperlichen Gründen darauf angewiesen, sich auszuruhen oder etwas zu kochen, aber er empfand das mentale Bedürfnis, innezuhalten und eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, von einem ruhigen Punkt aus über seine künftigen Schritte nachzudenken. Keech schien es jedoch, als gäbe es auf Spatterjay keine ruhigen Punkte.
    Dann sah er den Felsen silbrig im Mondlicht glänzen. Die Steinstruktur wirkte wie ein Wolkenkratzerblock, den man aus einer Stadt entfernt und ins Meer gesetzt hatte. Sie ragte hundert Meter hoch aus dem Wasser auf: ein Monolith aus dunklem Gestein mit flachem Dach und jäh abfallenden Seiten. Als Keech die Karte auf dem Monitor konsultierte, sah er sein eigenes Icon fast schon deckungsgleich mit dem »Großen Flint«. Er lenkte den Scooter dorthin und stieg auf größere Flughöhe. Hier startete er über den Verstärker ein Programm zur besseren Lichtausnutzung – zwar verfügte er auch über eine Infrarot-Option, aber im Licht Corams brauchte er sie nicht. Rings um den Fuß des Felsens entdeckte er die

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