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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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aus dem Weg und begab sich auf die andere Seite der Maschine, wo Laderoboter die frisch eingetroffenen Waren in ein Lagerhaus brachten. Ein Golem-Android – den sein Namensschild als Paul A2-18 auswies – stand daneben und überwachte die Ausladung.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Paul A2-18, als Keech sich ihm näherte.
    Dieser Golem entstammte offensichtlich einer alten Serie aus der Zeit, als Cybercorp noch nicht herausgefunden hatte, dass körperliche Vollkommenheit die Leute nervös machte. Paul war der auf die Erde herabgestiegene Apoll und steckte in einem blauen Overall.
    »Ich heiße Keech. Ich bin gekommen, um ein Paket abzuholen.«
    »Ah«, sagte der Golem, während er zweifelsohne eine Anfrage losschickte und Instruktionen erhielt. »Bitte kommen Sie hier entlang.«
    Paul führte Keech zur Seite des Landeplatzes und deutete auf einen Behälter, der vor einem Scanner auf der Platte ruhte. Der Behälter wies einen sechseckigen Schnitt und einen schlichten Tragegriff auf. Die einzige Möglichkeit, ihn zu öffnen, bot eine codierte Sensortafel daran – eine Vorrichtung, deren Code zweifellos in Janers DNA bestand.
    »Was ist darin?«, fragte Keech.
    »Ich fürchte, ich bin nicht in der Lage, Ihnen diese Information zu geben«, antwortete Paul A2-18. »Der Kasten ist scannerfest.«
    Keech dachte darüber nach. Falls der Behälter durch das Runcible gekommen war, dürfte es keine rechtlichen Probleme damit geben. Warum hatte dieser Androide dann überhaupt versucht, ihn zu scannen? Er wollte gerade diese Frage stellen, als er bemerkte, dass sich Paul anscheinend etwas unbehaglich fühlte. Obwohl das, was Keech sah, nur emuliert war und dies wahrscheinlich auch noch mit Vorbedacht, begriff er doch, was der Golem ihm damit sagte, und hielt lieber den Mund – gut zu wissen, dass selbst solch apollinische Vollkommenheit ihre Fehler hatte. Er nahm den Behälter zur Hand, wandte sich zum Gehen, stolperte und musste sich einen Augenblick lang an der Ablageplatte festhalten.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, erkundigte sich der Androide.
    »Mir geht es prima«, sagte Keech und verzog das Gesicht, während er die Warnmeldungen löschte, die in seinem Blickfeld aufleuchteten. Das Intertox, das viele seiner Sonden wieder auf Nennleistung gebracht hatte, wenn auch nicht darüber hinaus, löste sich inzwischen im Balsam auf. Keech hatte damit gerechnet, aber nicht, dass es von einem solch plötzlichen Krankheitseffekt begleitet werden würde. Auf dem Rückweg um das Shuttle herum verengte sich sein Blickfeld zu einem Tunnel, als er die fünf ihm sehr vertrauten Gestalten sah, die gerade ausstiegen.
    Batianer: Sehr lange hatten Angehörige dieser Söldnerrasse versucht, einen Job zu beenden, den sie vor 700 Jahren begonnen hatten. Sämtliche acht hatten hier und da Batianer beschäftigt, und Keech war gezwungen gewesen, mehr von ihnen umzubringen, als ihm lieb war. Als er sie jetzt erkannte, zog er den Kopf ein und beschleunigte seine Schritte. Leider ist es schwierig, die Tatsache zu verbergen, dass man eine wandelnde Leiche ist. Er sah kurz, dass die fünf miteinander redeten, sich dann wie ein Mann umdrehten und zu ihm herüberblickten. Er stellte fest, dass sie zögerten, da die hiesige Umgebung konstant und scharf von einer der Sub-KIs des Hüters überwacht wurde.
    An diesem Punkt zog Keech die Fernbedienung aus der Tasche des Overalls und richtete sie auf den Koffer. Sofort leitete dieser seine wundersame Verwandlung ein. Keech erreichte ihn rechtzeitig, um seine verstreuten Habseligkeiten einzusammeln und ins Gepäckfach zu stecken, und er war gerade damit beschäftigt, die Schubtriebwerke des Schwebescooters zu montieren, als er die fünf Batianer auf sich zurennen sah. Als er den Scooter bestieg, registrierte er, dass sie den Deichweg gerade noch etwa zehn Meter von ihm entfernt erreichten. Er sah, dass sie alle die Hände über getarnten Taschen hielten – und ihn mit kaum verhohlenem Hass anstarrten.
    »Ein anderes … Mal«, brachte er mit klickendem Schlucken hervor, salutierte vor den Batianern und zog den Scooter in den Himmel.
    »Sable Keech, Sie haben das Gesetz gebrochen«, ertönte die Stimme des Hüters aus der Funkanlage in der Scooterkonsole.
    »Ich bin mir der Flugbestimmungen im Bereich der Shuttlehäfen bewusst«, antwortete er.
    »Das hoffe ich. Schließlich sind Sie Kontrollbeauftragter. Ihnen ist doch klar, dass automatisch ein Bußgeld verhängt wurde?«
    »Ja, das ist mir klar.

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