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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Aber wäre ich vor Ort geblieben, hätten sich die fünf Batianer womöglich versucht gefühlt, mich umzubringen, ungeachtet Ihrer Sub-KI – worauf Sie sich mit einem ernsthafteren Verbrechen auf die eine oder andere Art hätten auseinander setzen müssen.«
    »Ich verstehe … Mir ist selbst aufgefallen, dass die fünf von Ihnen erwähnten Personen eingetroffen sind«, sagte der Hüter.
    »Aber Sie hielten es nicht für richtig, mich zu warnen, obwohl Sie gewusst haben müssen, dass ich hier war und welche Geschichte mich mit den Batianern verbindet.«
    »Obwohl bewaffnet, taten sie nichts Illegales.«
    »Ja«, sagte Keech, »aber hatten Sie nicht gehofft, sie würden es noch tun?«
    Die KI äußerte nichts weiter. Keech wendete den Scooter und nahm Kurs auf den Strand, von dem er ursprünglich gestartet war. Er stellte das Fahrzeug auf automatische Landung ein, da das, was von seiner Tiefenwahrnehmung übrig war – vom Verstärker unterstützt – allmählich versagte. Mit etwas unsicheren Bewegungen stieg er aus, klemmte sich den Reiniger unter den Arm und stolperte über ein Ufer aus glänzenden Kieselsteinen, bis er auf dem grünen Sand dahinter auf die Knie sank.
    FUNKTIONSPARAMETER ÜBERSCHRITTEN: 28 % BELASTUNGSSTEIGERUNG DER BALSAM-PUMPE.
    Es lief von neuem ab, nur lag das Problem diesmal an dem Medikament, mit dem er das vorherige Problem zu lösen versucht hatte.
    UNTERSUCHUNG AUF EINGEDRUNGENE ORGANISMEN, befahl er und erhielt sofort Antwort.
    VORHANDEN.
    Ihm gingen rasch die Möglichkeiten aus. Mit Händen, die ihm schlaff vorkamen, öffnete er den Overall und stöpselte den Reiniger wieder ein. Der austretende Balsam war diesmal von schlammigem Braun, und es dauerte lange, bis der flüssige Saphir wieder auftauchte. Die verschwommene Linie aus roten Lichtern hielt Keechs Aufmerksamkeit im Bann, während er sich überlegte, was zu tun war. Den reifizierten Körper abzulegen und eine Voll-KI zu werden, das setzte voraus, erst zur Kuppel und dann auf den Mond Coram zurückzukehren, wo die einzigen geeigneten Einrichtungen zur Verfügung standen. Der vollständige Tod, entschied er, kam nicht in Frage. Die Restmöglichkeit lag in dem Rautenanhänger an der Halskette. Was hatte noch die Frau von dem Lebenskoven gesagt, die ihm das Ding verkaufte?
    »Es liest den Bauplan und entsendet dann seine kleinen Baumeister.«
    Aber selbst das setzte Keechs Rückkehr in eine technisch ausgesprochen hoch entwickelte medizinische Einrichtung voraus.
    »Ja, Sie müssen in einem Tank stecken, damit es richtig funktioniert«, sagte die Frau.
    Keech nickte ihr zu, und sie trat in den Wald hinter dem Strand zurück. Und er verstand nicht so richtig, warum ihm das so viel Kopfzerbrechen bereitete, aber er wurde jetzt rasch abgelenkt.
    »Warum sollten Sie eigentlich noch länger leben?«, fragte jemand neben ihm.
    Er blickte zur Corbel Frane hinüber.
    »Wer sind Sie denn, eine solche Frage zu stellen?«, erwiderte Keech.
    Frane strich sich den Schnurrbart glatt. »In einer fairen und gerechten Welt ist uns allen erlaubt, Fragen zu stellen«, sagte er.
    »Sie können das nicht, weil ich Sie schon vor Äonen getötet habe.«
    Frane wirkte beleidigt, während er aus der Welt der Halluzinationen in die der Erinnerung hinüberglitt.
    FUNKTIONSPARAMETER ÜBERSCHRITTEN: HIRNSONDENFEHLER.
    Keech barg den Reiniger am Bauch, als er sich auf die Füße stemmte. »Ich muss Hilfe holen«, sagte er.
    »Nicht gerade eine deiner Lieblingsbeschäftigungen«, fand Francis Cojan, der neben ihm stand.
    Keech blickte ihn an und stellte fest, dass Cojan jung und sportlich aussah und lächelte, ganz anders als beim letzten Mal, als er ihn sah.
    »Man braucht Freunde, die einem helfen. Keech glaubt nicht an Freunde.«
    Keech drehte sich um und erblickte Alphed Rimsc auf der anderen Seite. Keech erkannte ihn nur an der Stimme, weil das Gesicht größtenteils von der zweiwertigen Säure zerfressen worden war, mit der Keech den Sauerstoffvorrat seines Raumanzugs angereichert hatte.
    »Das ist nicht real; ihr seid alle tot.«
    »Was Sie nun wirklich auch sein sollten«, erklärte Corbel Frane und wackelte mahnend mit dem Finger. »Ich meine, wie lange geht das jetzt schon … sieben Jahrhunderte? Sind Sie verrückt? Wie viele Menschenleben hat Ihre Vendetta bislang gekostet?«
    Keech deutete mit einer grauen Kralle auf ihn. »Das sind nicht Ihre Gedanken! Es sind meine!«
    Er wollte gerade noch einmal losbrüllen, als er plötzlich bemerkte, dass er

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