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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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ungefähr zwanzig Minuten.«
    Kate legte auf und dachte nach. Am einfachsten wäre es, Kerri in ihrem Arbeitszimmer unterzubringen. Mit so vielen Leuten im Haus käme sie ohnehin nicht zum Schreiben.
    Sie war nicht ganz sicher, wie Kerri mit Gary und Susie Browne klarkommen würde – sie hatten so gar nichts gemeinsam –, aber vielleicht hatte Kerri ja einen Draht zu Kindern. Gleich morgen früh würde sie dem jungen Mädchen Freddie vorstellen.
    Sie kehrte ins Esszimmer zurück. »Wir bekommen noch einen weiteren Gast«, verkündete sie und erzählte Sams und Kerris Geschichte.
    »Der junge Mann ist erst drei Tage fort, und sie zieht schon bei dir ein?«, fragte Gary. »Pass bloß auf, Kate, sonst hast du sie während der ganzen neun Monate am Hals.«
    »Ich denke, sie wird in ihre Wohnung zurückkehren, sobald ihre Mitbewohner zurückgekehrt sind. Sie wird kaum längere Zeit mit zwei so alten Menschen wie Jon und mir verbringen wollen.«
    »Na, ich weiß nicht recht«, gab Susie zu bedenken. »Du bist nicht wirklich alt, und das Haus hier ist sehr hübsch. Das hast du wirklich toll hingekriegt: außen viktorianisch, innen aber hell und modern, und dabei sind die Besonderheiten der Epoche erhalten geblieben. Das gefällt mir sehr. Und dann die Nähe zur Innenstadt. Ich an Kerris Stelle würde mich hier häuslich einrichten. Wahrscheinlich ist es hier tausendmal hübscher als bei ihr und mit Sicherheit bequemer.«
    »Ich freue mich, dass es dir gefällt.« Susie wurde Kate immer sympathischer.
    »Weißt du, was du machen solltest?«, fuhr Susie begeistert fort. »Du solltest im Erdgeschoss die Wände einreißen und einen großen Raum daraus machen. Man sitzt doch ohnehin ständig in der Küche. Du könntest einen Sitzbereich mit einem L-förmigen Sofa auf der einen und einen Essbereich auf der anderen Seite einrichten. Jons Schreitisch könnte man am vorderen Fenster unterbringen und mit einem Sichtschutz optisch abtrennen.«
    »Ich glaube, Jon sehnt sich nach einem größeren Haus. Für umfangreiche Umbauten werden wir wohl nicht mehr lang genug hier wohnen«, gab Kate zurück. Der Anflug von Sympathie war verflogen, schließlich war noch immer sie die Eigentümerin des Hauses.
    »Gut gemacht, Kate«, warf Gary ein. »Du darfst dich auf keinen Fall von Susie herumkommandieren lassen. Wenn du sie lässt, modelt sie dein ganzes Haus um.«
    »Dir gefallen meine kreativen Vorschläge, nicht wahr, Jon?« Susie sah ihn mit ihren schiefergrauen Augen an.
    »Die Entscheidung liegt bei Kate«, antwortete er.
    Kate stand auf. »Ich muss alles für Kerri vorbereiten. Nach den Drohungen hat sie wieder einmal nichts gegessen. Ich baue das Gästebett auf und stelle ihr einen vegetarischen Teller zusammen.«
    »Zu dumm, das Freddie das ganze Eis aufgegessen hat«, meinte Gary. »Ich finde immer, dass es nichts Besseres gibt, um Krisen zu bewältigen.«
    »Das finde ich auch.« Kate lachte. »Aber keine Sorge, ich glaube, ich habe noch eine Notfallpackung Schokoladeneis ganz hinten in der Kühltruhe versteckt.«
    Jon folgte ihr nach oben in ihr Arbeitszimmer.
    »Soll das Mädchen wirklich hierbleiben? Susie hat vielleicht recht. Was ist, wenn Kerri nicht nach Hause zurückkehren will und wir sie monatelang nicht mehr loswerden?«
    »Wir müssen uns um sie kümmern, weil ich es Sam Dolby versprochen habe. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, überhaupt von ihr zu hören. Aber jetzt bin ich froh, dass sie mir vertraut.«
    »Der Abend ist ruiniert.«
    »Ganz und gar nicht. Susie und Gary amüsieren sich unten mit dem hervorragenden Wein, den sie mitgebracht haben. Ich kann hören, dass sie wieder ins Wohnzimmer umgezogen sind. Ich brauche nur noch abzuräumen. Kerri kann dann im Esszimmer essen. Bisher haben wir Freddie nicht aufgeweckt, und sobald mein Arbeitszimmer einigermaßen einladend aussieht, komme ich wieder nach unten zu euch.«
    Jon wirkte nicht sehr überzeugt. In diesem Augenblick spähte Susie um die Ecke.
    »Brauchst du Hilfe, Kate? Kann ich irgendetwas für dich tun? Entschuldige, Jon, ich wusste nicht, dass du auch hier oben bist.«
    »Danke, Susie, aber ich komme schon klar. Du könntest Jon mit nach unten nehmen und Gary die Zeit vertreiben.« Die drei könnten über alte Zeiten und frühere Freunde plaudern, ohne sich darum kümmern zu müssen, ob sie sich ausgeschlossen fühlte oder nicht, dachte Kate.
    »Wie du willst«, erwiderte Susie. »Komm, Jon.« Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und lächelte

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