Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
Vom Netzwerk:
hat.«
    »Wie mir scheint, gibt es etwas, um das sie dich glühend beneidet.«
    »Freddie?«
    »Genau. Wenn du mich fragst: Die beiden fechten gerade die Grundsatzfrage aus, ob sie in absehbarer Zeit Eltern werden sollen.«
    »Wirklich? Davon habe ich nichts mitbekommen.« Susie wurde wieder munter.
    »Sie tun es natürlich auf eine höfliche, verhaltene Weise.« Wieder tätschelte er ihren Oberschenkel.
    Susie schmunzelte. »Du hast vermutlich recht. Und weißt du was? Es kommt mir vor, als hätte ich den Jackpot geknackt, als ich mich in dich verliebte.«
    Schweigend fuhren sie einige Kilometer weiter. Bei Tempo hundertfünfzig sagte Susie plötzlich: »In Kates kleinem verbeultem Auto würde ich nicht gerade gern nach London fahren.«
    »Du hast recht.« Gary nickte. »In diesem Auto hier ist ein Kind wenigstens sicher.«
    »Für Freddie ist das Beste gerade gut genug.«
    »Und wenn er in die Schule kommt, soll er die beste Erziehung erhalten, die man für Geld kaufen kann«, fügte Gary hinzu.
    »Hast du schon nachgerechnet?«
    »Klar. Wie immer.«
    »Jede Wette, dass weder Jon noch Kate klar ist, wie viel so ein Kind kostet«, sagte Susie.
    »Ich nehme nicht an, dass sie auf Rosen gebettet sind. Wenn sie ein Kind bekommen, werden sie es auf staatliche Schulen schicken und die Ferien im Wohnmobil verbringen müssen.«
    »Aber wirklich arm sind sie nicht«, wandte Susie der Fairness halber ein.
    »Aber sie werden auch niemals reich sein.«
    »Sieh dir das mal an. Diese Lastwagen blockieren alle drei Fahrstreifen.«
    Gary betätigte die Lichthupe und jagte mit Vollgas an einem störenden, mittlerweile wieder eingescherten Fahrzeug vorbei.
    »Sag mal, was war eigentlich so interessant an dem dürren Mädchen, das am Samstagabend plötzlich aufkreuzte?«, erkundigte Gary sich wenig später. »Ich habe nicht verstanden, warum du dich so intensiv mit ihr beschäftigt hast.«
    »Das Mädchen heißt Kerri«, erinnerte Susie ihn. »Und sie hat mir von ihrer Arbeit erzählt.«
    »Soweit ich weiß, macht sie doch nur ein Praktikum in einem Labor. Was fasziniert dich daran so sehr?«
    »Wie es aussieht, ist sie eine intelligente, junge Frau, die in einem Forschungslabor als Stipendiatin mit einem weltberühmten Biologen zusammenarbeitet.«
    »Aha!«
    »Sie hat mir erzählt, dass sie dort Forschungen zur Eindämmung schlimmer neurologischer Erkrankungen betreiben.«
    »Wusste sie, wovon sie sprach?«
    »Schien so.«
    »Und was genau hat sie gesagt?«
    »Du willst doch jetzt sicher keine Vorlesung über Stammzellenforschung hören, oder?«
    Freddie wimmerte leise im Schlaf. Sofort wirbelte Susie herum.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gary besorgt.
    »Alles okay. Trotzdem wäre es vielleicht keine schlechte Idee, an der nächsten Raststätte kurz anzuhalten. Ich habe eben ein Schild gesehen. Sie ist weniger als zehn Kilometer entfernt.«
    »Was hast du über die Arbeit in Kerris Labor erfahren?«, forschte Gary weiter.
    »Dass sie einen attraktiven Chef namens Blake Parker hat …«
    »Sieh mal einer an!«
    »Dass sie und ihre Kollegen ins Kreuzfeuer militanter Tierversuchsgegner geraten sind.«
    »Sie müssen eben ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.«
    »Und dass einer ihrer Kollegen offenbar persönliche Daten an Extremisten weitergibt.«
    »Hat sie gesagt, ob ihre Arbeit durch die Vorfälle beeinträchtigt wird?«
    »So scheint es wohl zu sein, aber sie glaubt, dass ihre Gruppe den anderen Forschern um viele Nasenlängen voraus ist und dass die Verzögerung keine Rolle spielen dürfte.«
    »Ich glaube, du hast …«
    In diesem Augenblick ertönte aus dem Fond ein schläfriges Wimmern, gefolgt von Freddies flehender Bitte, ihn auf sein Töpfchen zu setzen.
    »Nur noch drei Kilometer«, beruhigte Gary ihn. »Mach dir keine Sorgen, Freddie – dein Papi bringt dich rechtzeitig hin.« Er trat das Gaspedal durch.
    »Beeil dich«, drängte nun auch Susie, während ihre Geschwindigkeit sich der hundertsechziger Marke näherte. »Ich möchte nicht, dass er die Sitze ruiniert.«

Kapitel 20
     
    Früh am nächsten Morgen betrachtete Kate in ihrem Arbeitszimmer mit froher Miene die stattliche Anzahl von Büchern, die ihren Namen auf dem Rücken trugen. Meine Babys. Als solche sah sie sie an, und sie war sicher, dass sie auf ihre Bücher immer stolzer sein würde, als sie es je über ein Kind wie Freddie wäre. (Oder auch ein noch viel netteres Kind – eines, das mehr von Jon und ihr hätte.)
    Dann aber fielen ihr die Seidigkeit

Weitere Kostenlose Bücher