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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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seiner Wangen und der süße, saubere Geruch eines schlaftrunkenen Kindes ein.
    Bücher, dachte sie. Bücher – keine Babys. Sie nahm sich vor, Jon darüber nachdenken zu lassen, ob er Babys wollte; sie selbst hatte für diesen Tag eine ganz andere Aufgabe, die darin bestand, eine zündende Idee für einen neuen Roman auszutüfteln. Kate setzte sich an den Schreibtisch und schaltete den Computer ein.
    Sollte es ein zeitgenössischer oder ein historischer Roman werden? Sie konnte sich für eine der beiden Welten entscheiden, musste aber zugeben, dass ihr Wissen über viele historische Ereignisse zu wünschen übrig ließ. Also doch modern. Wir wäre es mit der jüngeren Vergangenheit? Die 1950er Jahre waren doch jetzt wieder in. Oder die 1970er, jene Dekade, die sich ihres Wissens nicht gerade durch Stil ausgezeichnet hatte.
    Endlich flimmerten die Leuchtanzeigen nicht mehr. Der Computer war hochgefahren und präsentierte ihr einen leeren Bildschirm. Zögernd tippte sie ein paar Worte und begann mit Ideen zu spielen. Sie hatte bereits einige Seiten geschrieben, als plötzlich das Telefon läutete.
    »Kate?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Hier ist Blake. Blake Parker.«
    »Hallo Blake.« Kate war so tief in Gedanken, dass sie sich kaum erinnern konnte, wer Blake war. Ach ja! Sams Geburtstagsparty und anschließend das Ruderboot auf dem Fluss. Kerris Chef. Und bestimmt nicht der Typ Mann, der es einem nachsah, wenn man ihn schnell vergaß.
    »Erinnern Sie sich noch, dass Sie mir für diese Woche einige freie Stunden mit gemeinsamem Essen in Aussicht gestellt haben?«, sagte Blake gerade. »Hätten Sie vielleicht Lust, nach der Arbeit irgendwo ein Glas mit mir zu trinken?«
    »An welche Uhrzeit dachten Sie denn?«
    »Oh, da bin ich ganz flexibel. Sagen wir sechs Uhr?«
    Kate rechnete kurz nach und kalkulierte dabei mit ein, wann Jon normalerweise Feierabend machte und dass er sich an einem Abend in der Woche mit einem Kollegen zum Squash traf und dass der Verkehr auf der A34 abends üblicherweise zähflüssig war. »Donnerstag könnte ich es einrichten«, sagte sie.
    »Gut, dann Donnerstag um sechs.«
    »In Ordnung.«
    »Wir könnten uns in der Bar des Randolph treffen.«
    »Ich glaube, da bin ich noch nie gewesen«, entgegnete Kate, ehe ihr klar wurde, dass Blakes Lebensgefährtin und seine Freunde vermutlich auch niemals dort hingingen, von Kates und Jons Freunden ganz zu schweigen, und dass er den Treffpunkt deshalb ausgesucht hatte.
    »Sollte es Ihnen nichts ausmachen, wenn über uns geredet wird, können wir uns auch in einer originelleren Kneipe treffen.«
    »Wir haben zwar nichts zu verbergen«, erwiderte Kate, »aber lassen Sie uns doch lieber das Randolph nehmen.«
    Für einen Moment schwiegen beide.
    »Sie sind sicher ziemlich beschäftigt«, meinte Blake schließlich. »Ich will Sie nicht länger stören.«
    »Danke.« Kate bemühte sich, nicht allzu ungeduldig zu klingen, aber sie konnte es kaum erwarten, an ihre Arbeit zurückzukehren. Ehe sie das jedoch tat, überlegte sie, ob das Treffen nicht eine gute Gelegenheit bot, sich bei Blake zu erkundigen, ob nicht jemand anderes als Kerri die Adressen und Telefonnummern hatte weitergeben können. Möglicherweise besaß Blake auch neue Informationen über die Explosion im Labor. Ihr Interesse konnte Kate damit erklären, dass sie Sam versprochen hatte, auf Kerri achtzugeben. Niemand würde ihr ihre Neugier unter diesen Umständen vorwerfen.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, widmete sie sich wieder ihren Notizen. Nach einer weiteren Stunde angestrengter Arbeit fühlte sie sich bereit, ihre Agentin anzurufen. Estelle hatte die ärgerliche Angewohnheit, mit schöner Regelmäßigkeit zu vergessen, was Kate genau tat. Kate sah sich deshalb gezwungen, von Zeit zu Zeit anzurufen, um sich in Erinnerung zu bringen.
    »Hallo Süße! Wie geht’s, wie steht’s?« Estelle klang irgendwie zerstreut. Kate hatte den Eindruck, dass die Agentin – wie befürchtet – nicht mehr wusste, ob es Kate um einen neuen Vertrag oder um die Ablieferung eines Manuskriptes ging. Sie musste ihr also dezent auf die Sprünge helfen.
    »Ich habe ein paar neue Ideen für Sie ausgearbeitet, Estelle. Es wird langsam Zeit für einen neuen Vertrag mit Neil.«
    »Neil? Sprechen Sie von Neil Orson?«
    »Genau. Er ist mein Lektor bei Foreword Publishing«, entgegnete Kate für den Fall, dass Estelle auch dieses Detail vergessen hatte.
    »Ist er das noch? Ich weiß natürlich nicht, welche Überraschungen die

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