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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Lieber?«, flötete Kate.
    »Schrecklich. Und Ihrer?«
    »Ich wurde alle zwanzig Minuten durch das Läuten des Telefons unterbrochen.«
    »Ich glaube, dieses Spiel liegt uns nicht recht«, sagte Blake nur halb im Scherz.
    »Wir brauchen nur etwas mehr Übung.« Kate sah auf die Uhr. »Nicht, dass ich Sie loswerden will – aber sagten Sie nicht, Sie müssten an Ihre Arbeit zurück?«
    »Inzwischen nicht mehr. Ich habe alles, was im Labor zu erledigen war, schon heute Nachmittag auf den Weg gebracht.Aber Sie wollen sicher bald nach Hause.«
    »Ehrlich gesagt nein. Jon muss heute länger im Büro bleiben …«
    Blakes lautes Auflachen unterbrach sie. »Die Ausrede hat doch einen kilometerlangen Bart!«
    »Und doch entspricht sie manchmal der Wahrheit. Und was ist mit Marianne?«, fragte sie hastig, um ihn abzulenken. »Erwartet sie Sie nicht jeden Moment zurück? Oder haben Sie ihr etwa gesagt …« Mit emporgezogenen Augenbrauen erwartete Kate Blakes Antwort.
    »Kann gut sein, dass ich ihr gegenüber erwähnt habe, ich müsse heute länger arbeiten, weil ein Riesenberg Akten zu bewältigen ist«, gab er zu.
    »Sehen Sie!«, trumpfte Kate auf.
    »Na ja, tatsächlich stimmt es nicht ganz«, druckste er. »Genau genommen arbeite ich nicht wirklich, oder? Ich sitze hier in einer Bar mit einer äußerst attraktiven Frau, die sehr provokante Schuhe trägt.«
    »Ich bin froh, dass sie es wenigstens registriert haben«, entgegnete Kate. »Es wäre doch schade gewesen, wenn ich völlig umsonst gelitten hätte.«
    Blake lehnte sich über den Tisch. »Ich nehme an, Jon hat Sie irgendwann am Nachmittag angerufen, dass es heute spät würde, und Sie haben sich daraufhin so richtig toll zurechtgemacht – und alles nur, um ihm zu zeigen, dass es Ihnen egal ist. Richtig?«
    »Zumindest liegt ein Körnchen Wahrheit darin.«
    »Wusste ich’s doch!«
    Kate stürzte den Rest ihres Weins hinunter. Wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, konnte sie die Unterhaltung mit Blake nur als Flirt beschreiben. Wenn sie und Jon allerdings ernsthaft darüber nachdachten, ein Haus zu kaufen und Kinder zu bekommen, durfte sie keinesfalls mit einem anderen Mann flirten und schon gar keinen Spaß daran haben.
    »Eines hat unser bisheriges Gespräch ergeben: Offenbar haben weder Sie noch ich es eilig, nach Hause zu kommen«, sagte Blake. »Und wenn wir doch heimgingen, säßen wir einsam am Küchentisch bei kalten Bohnen und altem Toast. Wie wäre es, wenn wir uns stattdessen ein anständiges Abendessen gönnen würden?«
    Kate geriet in Versuchung. Sie konnte nicht vorschützen, dass sie nach Hause müsste, um ihre Katze zu füttern. Seit Susanna tot war, hatte sie nicht einmal mehr diese Ausrede.
    »Ist es nicht ein bisschen früh dafür?«, wandte sie ein.
    Blake sah auf seine Uhr. »Stimmt. Ich könnte uns aber noch einen Drink organisieren. So vergeht die Zeit schnell, bis wir uns auf den Weg machen können, um uns ein nettes Restaurant zu suchen.«
    »Das ist eine wirklich gute Idee. Aber denken Sie bitte daran, dass meine Schuhe nicht für lange Spaziergänge geeignet sind.«
    Blake drückte den Saft eines Zitronenstücks über seinem Fischgericht aus. »Sie sollten wissen, dass ich nicht verheiratet bin.«
    Kate legte ihren Suppenlöffel auf den Tisch. »Aber Sie leben mit einer Frau zusammen.«
    »Halten Sie mich für nicht redlich?«
    »Ich glaube, dass Sie nicht glücklich sind.« Kate widmete sich wieder ihrer Suppe.
    Blake hatte sich zu seinem Essen ebenfalls ein Glas Weißwein bestellt, das er nun bis zur Hälfte leerte.
    »Ich bin so feige wie jeder Mann, wenn es darum geht, eine Beziehung zu beenden«, gab er zu.
    Er nahm eine weitere Gabel von dem Fisch. Auch Kate aß schweigend.
    »Sie sagten, dass Sie eine neue Mitarbeiterin eingestellt hätten«, erkundigte sich Kate irgendwann.
    »Sie wurde mir sozusagen aufs Auge gedrückt«, sagte Blake düster.
    »Durch wen?«
    »Durch unsere verdammten Sponsoren. Die fiesen Geldsäcke. Diejenigen, die die Schecks ausstellen. Wer sonst?«
    »Warum tun die so etwas?«
    »In Oxford werden mehrere Projekte unterstützt – vielversprechende Recherchen, in die viel Geld hineingepumpt wird. Nicht so viel wie in unser Projekt, aber immerhin … Die Pharmakonzerne haben diese junge Frau bei uns untergebracht, damit sie sich umsehen, mit den einzelnen Versuchsreihen vertraut machen und natürlich darüber berichten soll. Nach dem Anschlag ist es natürlich interessant, ob wir Rückschläge erlitten

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