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Nebelflut (German Edition)

Nebelflut (German Edition)

Titel: Nebelflut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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Fallon hat auch ohne deinen Arschtritt die Nacht durchgeackert. Er meinte, er braucht noch ungefähr eine Stunde und dann hat er’s.«
    »Danke, ich beeile mich!«

-81-
    Der Entzug hatte plötzlich eingesetzt und fiel dafür umso heftiger aus. Nach seinem Zusammenbruch in seinem alten Kinderzimmer hatte sich Patrick gerade eben noch ins Gästezimmer schleppen können, wo er auf dem Bett endgültig schlapp gemacht hatte. Die Nacht im Knast war einfacher gewesen, weil er dort gewusst hatte, dass er sich zu Hause mit neuem Stoff versorgen würde. Sein Entschluss, ganz mit dem Kokain aufzuhören, raubte ihm hingegen von einer Sekunde auf die andere jeden letzten Rest Energie. Jedes Mal, wenn Patrick aufwachte, fühlte er sich wie gerädert und schlief sogleich wieder ein. Er hätte ewig so weitermachen können, wenn nicht am Sonntagmittag sein Vater ins Gästezimmer gekommen wäre und ihn unsanft geweckt hätte, indem er ihn an der Schulter packte und ihn so lange schüttelte, bis er die Augen öffnete.
    »Wir fahren jetzt zu einem Arzt, und zwar sofort!«
    »Wir sind Ärzte, Dad«, nuschelte Patrick und zog sich das Kissen über den Kopf.
    Sein Vater blieb gnadenlos. »Willst du mir vielleicht etwas erzählen? Vielleicht etwas über das leere Tablettenröhrchen und den kleinen Plastikbeutel im Badezimmermüll?«
    Patrick stöhnte und schaute unwillig unter dem Kissen hervor. »Du darfst es Mum nicht sagen.«
    »Hier.« Jack legte unbeholfen eine Tablette neben ihm aufs Kissen. »Nimm die.«
    »Was ist das?« Patrick beäugte die blauweiße Pille kritisch. Eigentlich wollte er das hier ohne Hilfsmittel durchstehen, doch die Vorstellung, wieder Chemie zu Hilfe zu nehmen, war allzu verlockend.
    »Propranolol. Mein Blutdruckmittel. Das wird dir das Ganze ein bisschen erleichtern.« Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, stapfte Jack zurück zur Tür.
    »Dad?«
    Jack drehte sich zu ihm um und musterte ihn mit unverhohlener Enttäuschung in den Augen.
    »Schließ mich hier ein, okay?«

-82-
    Brady hatte eine Dreiviertelstunde gebraucht, um sich aus dem Bett und durch die Stadt zum Phoenix Park zu kämpfen. Unterwegs hatte er Pasteten und Kaffee für alle besorgt. Als er das Büro betrat, hing Kilian über einem Stapel Zeitungsartikel und von Sean fehlte jede Spur. Brady stellte seine Mitbringsel auf einen der freien Tische und fragte nach seinem Partner.
    Kilian deutete mit einem Finger an die Decke. »Ist bei Sullivan und bettelt um Verstärkung.«
    »Vergeblich vermutlich. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Gerne.« Kilian nickte. »Ich habe alles kopiert und ausgedruckt, was ich über die Namaras in Zeitungen finden konnte.«
    Brady reichte ihm einen Becher und sah sich die Berichte genauer an. »Ich denke auch, dass es kein Zufall sein kann, dass ausgerechnet Patrick Namara mit in den Fall gezogen wurde. Wir haben zwei tote Kindesentführer, Spuren von Namara an einem der Tatorte und ganz zufällig ist es Namaras Schwester, die früher entführt wurde?« Brady schüttelte den Kopf.
    »Das denke ich auch.«
    Das Telefon schrillte und Kilian und Brady griffen gleichzeitig nach dem Hörer.
    »Bitte.« Kilian zog die Hand zurück.
    »Detective McCarthy vom Morddezernat?«
    »Fallon hier«, gähnte eine verschlafene Stimme, die Brady nur mit Mühe Finn zuordnen konnte. »Wir haben die Ergebnisse vom DNA-Abgleich Simmon und Mahony.«
    Brady schirmte den Hörer mit der Hand ab und flüsterte: »DNA-Ergebnis.«
    Kilian richtete sich auf und schaltete das Telefon auf Lautsprecher.
    »Dann schieß mal los, Finn.« Brady spürte, wie seine Handflächen schwitzig wurden.
    »Das war gar nicht so leicht, aus der Babydecke noch brauchbare Spuren herauszubekommen. Die Leute sollten ihre Beweismittel besser lagern. Ich habe versucht, die DNA mittels PCR zu replizieren – vergebens. Wir haben durchgearbeitet wegen euch Sklaventreibern.«
    »Finn, raus mit der Sprache!«
    »Ihr habt kein Verständnis für das arbeitende Volk.« Der Gerichtsmediziner seufzte theatralisch und räusperte sich. »Der Vergleich hat ergeben, dass Toby Simmon mit den Mahonys verwandt ist.«
    Brady wusste nicht, ob er sich freuen sollte, oder ob die Verwirrtheit überwog. »Das heißt, er ist David.«
    »Nein, das heißt, er ist mit ihnen verwandt. Wie ich schon sagte, waren die DNA-Spuren des Babys rar gesät, aber dafür haben die Eltern die Decke verunreinigt wo es nur ging. Tränen, Schweiß, Haare …«
    Brady runzelte die Stirn und blickte Kilian

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