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Nebelflut (German Edition)

Nebelflut (German Edition)

Titel: Nebelflut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine d’Arachart
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zu und lächelte.
    Brady blieb stehen und musterte sie. Das lange, blonde Haar reichte ihr fast bis zur Taille und ihr schwarzes Kostüm betonte nicht nur ihre Kurven, sondern ließ sie auch seriöser wirken als der knallrote Fummel, den sie am Fluss getragen hatte. »Selbst wenn. Ich kann Ihnen nichts sagen.«
    »Dann tut es einer Ihrer Kollegen.« Sie öffnete den obersten Knopf ihres Blazers. »Auch das wissen wir beide.«
    »Dann gehen Sie meinen Kollegen auf die Nerven, aber nicht mir.«
    »Das werde ich, wenn sie herauskommen«, sagte sie leichthin, machte jedoch keine Anstalten abzuziehen. »Es sei denn, Sie entscheiden sich noch anders.«
    »Keine Chance.« Brady steckte die Hände in die Taschen. Abwehrhaltung genug, wie er hoffte.
    »Wir möchten doch beide nur unseren Job machen, Mister …?«
    »McCarthy.« Er hoffte, dass er nicht schon zu viel verraten hatte. Journalisten konnten aus jedem noch so kleinen Hinweis eine reißerische Story basteln.
    »Also, Mister McCarthy …« Die Blondine ließ die Finger über Bradys Hemd wandern. »Zwei, drei Infos und ich verschwinde.«
    »Ja, verschwinden Sie dann?«
    »Ganz genau«, hauchte sie und strich ihm über die Wange.
    »Vergessen Sie’s.« Er trat einen Schritt zurück und ihre Hand fiel haltlos ins Leere. »Warten Sie eine offizielle Pressekonferenz ab.«
    »Schön, wie Sie wollen.« Sie kramte in ihrer Tasche und drückte ihm eine rote Visitenkarte mit weißer Schrift und einem Foto darauf in die Hand. »Melden Sie sich, wenn Sie sich anders entscheiden. Aber warten Sie nicht zu lange. Möglicherweise greift noch heute Abend ein Anderer zu.« Sie knöpfe ihren Blazer wieder zu und wandte sich ab.
    Brady warf einen Blick auf die Karte. »Chloe MacGowan«, las er leise. Dann schaute er sich das Foto genauer an. Es zeigte die Reporterin mit einem ansteckenden Lachen im Gesicht. Kein Wunder, dass sie Fotos auf ihre Karten drucken ließ. Bei diesem Anblick wurde der ein oder andere Polizeibeamte sicher schwach.

-16-
    Brady knüllte die Zeitung zusammen und warf sie mit einer wütenden Bewegung in den Mülleimer. Fassungslos starrte er dem Papierknäuel hinterher, wie es an den Rand des Papierkorbs prallte und dann über den Boden kullerte. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was dieser Bericht für Folgen für die Polizei haben würde. Der Fall des toten Mannes war in allen Details geschildert worden und das Schlimmste war: Jedes dieser Details entsprach der Wahrheit.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stand er vom Tisch auf und durchquerte das Wohnzimmer. Aus seiner Jacke kramte er Chloe MacGowans Karte und sein Handy. Dann wählte er ihre Nummer und wartete.
    »Ja?« Sie klang verschlafen. Wahrscheinlich hatte sie ihren Triumph in der Zeitung noch gar nicht entdeckt.
    »Was fällt Ihnen eigentlich ein, die Polizeiarbeit auf eine so dreiste Art zu beeinträchtigen?«
    »Oh, guten Morgen, Detective.« Ein unterdrücktes Gähnen. »Tut mir leid, ich kam noch nicht dazu, einen Blick in die Nachrichten zu werfen. Ist der Artikel schon drin?«
    »Ja«, knurrte Brady und setzte dazu an, weiterzusprechen. Doch Chloe kam ihm zuvor.
    »Da haben die Kollegen aber schnelle Arbeit geleistet. Ist er gut geworden? Der Artikel?«
    »Sie haben vertrauliche Polizeiinformationen an die Öffentlichkeit weitergegeben!«
    »Ach wirklich? Als ich die Informationen bekommen habe, klangen sie gar nicht so vertraulich …«
    »Wer ist Ihr Informant?«
    Chloe lachte auf. »Ich bitte Sie. Wäre ich nicht ein Idiot, wenn ich Ihnen das sagen würde? Sie hatten Ihre Chance und jetzt entschuldigen Sie mich.«
    Brady atmete durch. »Chloe.«
    »Ja?«
    »Normalerweise halten wir Informationen zurück, um Nachahmungstäter identifizieren zu können, sollte es zu Folgetaten kommen. Die Sache mit den zertrümmerten Füßen war eine solche Information.« Brady lehnte die Stirn an die Wand und zwang sich, die Reporterin nicht anzuschreien. Er wusste, was dann gleich morgen die Schlagzeile sein würde. »Das hätte nicht an die Öffentlichkeit gehört, verstehen Sie?«
    »Das ist nicht meine Sache. Sie halten die Informationen zurück, wenn Sie können, und ich verbreite sie, sobald ich die Chance dazu kriege. Wir machen beide nur unseren Job. Aber im Gegensatz zu Ihnen bin ich ein Teamplayer. Ich habe Ihnen meine Zusammenarbeit angeboten. Sie geben mir Informationen über den neusten Stand der Ermittlungen und ich verbreite nur das, was Sie vorher abnicken. Ganz einfach, ganz unschuldig.«
    »Ich

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